Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 1.3.2.2.1 |
Bezeichnung: | BT Gestreckter Gebirgsbach |
Anzahl der Zuordnungen: | 4848 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Meist schmale Fließgewässer mit einem mittleren Abfluss < 5 m³/s • Natürlich gestreckt-geradliniger Verlauf (ohne Prall- und Gleitufer) bedingt durch hohes Gefälle oder Taleinengungen, fallweise scharfe Richtungsänderungen • Verbauungsgrad (Ufersicherungen) < 50 % der Uferlänge • Lage in der tiefmontanen bis hochmontanen Höhenstufe (in der Regel 700 – 1.800 m Seehöhe), am Gebirgsrand fallweise bis in den Talraum herabreichend sowie alle Bäche, die in Gebirgsflüsse münden • Morphologisch durch ein stärkeres Gefälle und ein zumeist felsiges/steiniges Bachbett charakterisiert; umfasst die Übergangsregion Obere/Untere Forellenregion bis zum Übergang von der Forellen- zur Äschenregion Die Fischfauna dieser Bäche setzt sich vorwiegend aus Bachforelle (Salmo trutta) und Koppe (Cottus gobio) zusammen, nur selten treten weitere Kleinfischarten und die Äsche (Thymallus thymallus) hinzu. Die geringe Fischartenzahl ist typisch für diese Oberläufe. Die Gewässer werden zumeist von schmalen Grau-Erlensäumen (Alnus incana) begleitet. Nicht selten tritt über karbonatischen Gesteinen auch die Lavendel-Weide (Salix eleagnos) hinzu. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Der Verlauf gestreckter Gebirgsbäche folgt der Taltiefenlinie. Der Bach verläuft mit zahlreichen kleinen Richtungsänderungen im Kerbtal. Streckenweise ist durch die Ausbildung eines Talbodens ein Sohlenkerbtal vorhanden. Die Bachbettbreiten variieren sowohl kleinräumig durch die ungesicherte, variable Uferlinie als auch großräumig durch felsige Engstellen oder Weitungen des Tales. Die Ufer sind überwiegend steil ausgeformt. Nur im Bereich zwischen Nieder- und Mittelwasserspiegel liegen schmale Sedimentbänder vor. Die Steilufer sind durch Gehölze und Wurzelgeflecht kleinräumig strukturiert oder durch Abbrüche gekennzeichnet. Vor allem in den gefälleärmeren Strecken zwischen steilen Gefällestufen liegen Sedimentbänke mit Flachuferzonen vor. Die Wasserbewegung ist von rasch fließendem Wasser dominiert. Bei höherem Gefälle treten Kataraktstellen mit schießendem Abfluss auf. Ruhig fließende und strömungsarme Zonen bleiben auf Einzelbereiche beschränkt. Die Tiefenverhältnisse im Bachbett sind variabel, Kolke sind vorhanden. Das Sohlsubstrat wird hauptsächlich von kopf- bis faustgroßen Steinen aufgebaut, fallweise steht der Untergrund-Fels direkt an. Feinsedimente lagern sich nur in Buchtbereichen ab. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
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Pflanzensoziologische Zuordnung: |
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Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Auch zeitweise trockenfallende Fließgewässerabschnitte werden in diesen BT integriert. Zubringerbäche, die gerade in den Hochlagen oft sehr zahlreich und ähnlich sind, können, wenn sie demselben BT angehören, zu einem Biotop zusammengefasst werden. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Wasserkraftnutzung (hydrologische Eingriffe durch Aufstau, Wasserableitung, Schwellbetrieb) • Wasserentnahme für künstliche Beschneiung • Stauraumspülungen • Flussbauliche Maßnahmen (Regulierung) • Geschiebemanagement • Beeinträchtigung der Gewässerqualität |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) b (oberirdisch fließende Gewässer einschließlich ihrer gestauten Bereiche und Hochwasserabflussgebiete) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
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