Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 1.3.2.2.3 |
Bezeichnung: | BT Pendelnder Gebirgsbach |
Anzahl der Zuordnungen: | 1072 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Meist schmales Fließgewässer mit einem mittleren Abfluss < 5 m³/s in der tiefmontanen bis hochmontanen Höhenstufe (in der Regel 700 – 1.800 m Seehöhe) sowie alle Bäche, die in Gebirgsflüsse münden • Pendelnder Verlauf mit regelmäßiger Abfolge von Prall- und Gleitufern, regelmäßiger Richtungswechsel, jedoch ohne Gewässerabschnitte, die senkrecht zur oder gegen die Gesamtfließrichtung verlaufen (keine Mäander) • Relativ geringe Fließgeschwindigkeit mit höchstens geringer Gischtbildung • Sohlsubstrat wird überwiegend von relativ kleinkörnigen Fraktionen (Schluff bis Schotter) gebildet • Umfasst die Obere und Untere Forellenregion sowie streckenweise den Übergang zur Äschenregion Zu diesem BT zählen Bachabschnitte mittlerer Lagen, die in inneralpinen Talböden zwischen Talflanken pendeln. Die Fischfauna dieser Bäche setzt sich in Oberläufen nur aus Bachforelle (Salmo trutta) und Koppe (Cottus gobio) zusammen, in Mittelläufen treten weitere Kleinfischarten und die Äsche (Thymallus thymallus) hinzu. Die Fischartenzahl ist noch vergleichsweise gering. Auch das Vorkommen von Steinkrebsen (Austropotamobius torrentium) und tiefmontan von Edelkrebsen (Astacus astacus) ist möglich. Die Gewässer werden zumeist von schmalen Grau-Erlensäumen (Alnus incana) begleitet, weiters tritt die Lavendel-Weide (Salix eleagnos) hinzu. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Der BT ist charakterisiert durch geringen Geschiebetrieb in Kombination mit für Mäanderbildung noch zu großem Gefälle. Im Talboden besteht Raum für pendelndes Abweichen des Baches von der Tallinie unter Ausbildung von prall- und gleituferähnlichen Situationen. Richtungsänderungen sind zumeist durch Talflanken, Schwemmkegel oder das flussbegleitende Terrassensystem bedingt. Neben den Flachuferbereichen in den Innenbögen treten immer wieder steile Felswände oder Abbrüche am Prallufer auf. Schotterbänke kennzeichnen die flach ansteigenden Uferbereiche. Rasche Wasserbewegung dominiert die Außenbögen, ruhige Strömungsbereiche sind in Innenbögen, Buchtbereichen, Felsnischen sowie bei Totholzansammlungen ausgebildet. Im Längsprofil sind sowohl Tiefstellen (Kolke) im Gewässerbett als auch flach überströmte Furtbereiche vorhanden. Das Sohlsubstrat ist gröber als beim mäandrierenden Gebirgsbach und wird von faustgroßem Material dominiert. Kiesbänke sind in den Innenbögen vorhanden. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
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Pflanzensoziologische Zuordnung: |
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Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
Bestände mit flutenden Wasserpflanzengesellschaften und den entsprechenden Arten (Wasser-Hahnenfuß-, Laichkraut-Arten etc.) • 3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion |
Kartierungshinweise: |
Auch zeitweise trockenfallende Fließgewässerabschnitte werden in diesen BT integriert. Die bachbegleitenden Ufergehölze, Hochstaudenfluren oder Uferpioniervegetations-Bestände sind als eigener BT zu erfassen oder zu subsumieren. Fließgewässerabschnitte mit dem FFH-LRT 3260 sind als eigenständige Biotope zu kartieren. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Flussbauliche Maßnahmen (Regulierung, Abdämmung) • Wasserkraftnutzung (z. B. hydrologische Eingriffe durch Aufstau Wasserableitung Schwellbetrieb) • Beeinträchtigung der Gewässerqualität |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Zentralalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) b (oberirdisch fließende Gewässer einschließlich ihrer gestauten Bereiche und Hochwasserabflussgebiete) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Unterwasser-Vegetation |
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