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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 1.3.3.7
Bezeichnung: BT Wasserfall
Anzahl der Zuordnungen: 972
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Natürliche, steile bis senkrechte Abstürze der Gewässersohle von Fließgewässern mit starker Strömung und stürzendem bis frei fallendem Wasserkörper (Fallhöhe > 2 m)
• Zerfall des Wasserkörpers und charakteristische Geräuschentwicklung (Tosen)
• Spritz- und Weißwasser sind vorherrschend (Farbeffekt durch Lichtreflexionen)
• Die von Sprühnebeln beeinflusste Umgebung ist meist durch Algen und Moose charakterisiert

Wasserfälle treten bevorzugt im Verlauf von Hochgebirgs- und Gebirgsbächen auf, dort vor allem an geologischen Störungszonen, an Hangschultern eiszeitlich übersteilter Trogtäler oder an Grenzen zwischen Gesteinen unterschiedlicher Erodierbarkeit. Dieses Extrembiotop ist durch sauerstoffgesättigtes Wasser gekennzeichnet.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Trotz scheinbar unwirtlicher Standortsbedingungen bieten Wasserfälle Lebensraum für hoch spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Der eigentliche Wasserfall ist für Lebewesen allerdings weitgehend nicht besiedelbar. Durch Spritzwasser und Sprühnebel wird die Umgebung des Wasserfalls ständig feucht gehalten, so dass sich zumeist typische Biozönosen mit Algen und Moosen einstellen. Die spezialisierten Tierarten, die am Wasserfall leben, müssen aufgrund der turbulenten Strömungsverhältnisse an die extrem starke mechanische Belastung angepasst sein. Charakteristische Insekten sind beispielsweise Larven von Köcherfliegen, Tastermücken oder Käfer. Aber auch Weberknechte wie Schwarzer Riesenweberknecht (Gyas titanus), Weißstirniger Riesenweberknecht (Gyas annulatus) und Schwarzer Zweidorn (Paranemastoma bicuspidatum) sowie Echte Spinnen, u. a. Gebirgs-Piratenspinne (Pirata knorri), die Wolfsspinne Pardosa amentata und die Zwergspinne Oedothorax agrestis, sind typische Wasserfall-Bewohner.
Charakteristische Pflanzenarten:
-
Pflanzensoziologische Zuordnung:
-
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
-
Kartierungshinweise:
In diesen BT werden nur natürlich entstandene Wasserfälle einbezogen. Die Vegetationszonierung aufgrund des Sprühwassereinflusses ist zu beschreiben.
Gefährdungsfaktoren:
• Beeinträchtigung der Wasserführung und -qualität
• Verrohrung und Ableitung des Wassers zur Energiegewinnung
• Touristische Erschließung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) b (oberirdisch fließende Gewässer einschließlich ihrer gestauten Bereiche und Hochwasserabflussgebiete)
Bilder
Bild_1; 349139
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 238374
Detailfoto
Bild_3; 484933
Detailfoto
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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