Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 1.4.4.1 |
Bezeichnung: | BT Naturnaher Tümpel |
Anzahl der Zuordnungen: | 2563 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• In der Regel kleine, oft seichte, naturnahe Stillgewässer • Kennzeichnend sind periodische, natürlich bedingte Schwankungen des Wasserstandes und das Auftreten von Niederwasserständen, fallweise können Tümpel trockenfallen • Geringe Wassertiefe (< 3 m) • Wasser oft nährstoffreich, insbesondere in höheren Lagen auch nährstoffarm In diesem BT werden sehr kleine bis kleine naturnahe Stillgewässer zusammengefasst, die z. T. episodisch oder periodisch (meist im sommerlichen Trockenphasen) trocken fallen können. Die überwiegende Zahl der Gewässer dieses BT ist anthropogen entstanden. Das Spektrum der Nährstoffversorgung reicht von meist mäßig über gut (meso- bis eutroph) bis z. T. auch sehr nährstoffreich (polytroph), selten treten nährstoffarme Verhältnisse (oligotroph) auf. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die in diesem BT zusammengefassten Stillgewässer zeigen in allen wesentlichen Parametern eine große Variabilität. Dem Großteil der Gewässer gemeinsam ist jedoch eine geringe Gewässertiefe, jahreszeitlich meist stark schwankende Wassertemperaturen, das Fehlen von Fischen und ein relativ hoher Nährstoffgehalt. Besonnte Gewässer zeigen beim Vorliegen flacherer Uferpartien mitunter einen starken Pflanzenbewuchs, während in Wäldern liegende Kleingewässer meist eine gering entwickelte Gewässer- und Ufervegetation, dafür jedoch viel Totholz und Falllaub aufweisen. Die Gewässer stellen wichtige Laichhabitate für viele heimische Amphibienarten dar. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
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Pflanzensoziologische Zuordnung: |
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Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Naturferne Kleingewässer sind zur Gruppe der Kulturlandtypen „Naturferne Teiche und Tümpel“ zu stellen und nicht diesem BT anzuschließen. In den BT ist nur die freie Wasserfläche von Stillgewässern zu integrieren. Von Makrophyten oder Ufervegetation geprägte Bereiche sind den entsprechenden BT zuzuordnen. Kleinflächige und fragmentarische Ausbildungen von Wasserpflanzengesellschaften oder von Ufervegetation (schmale Röhricht- bzw. Niedermoorstreifen) sind jedoch einzubeziehen. Sehr kleine Stillgewässer (< 5 m²) und nur episodisch nach Niederschlägen auftretende Kleingewässer und Pfützen sind gegebenenfalls in der Biotopbeschreibung bei anderen BT anzuführen. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Verfüllung • Abwassereinleitung • Diffuse Nährstoff- und Schadstoffeinträge • Nutzung als Deponie für Müll oder Bauschutt • Grundwasserabsenkung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Zentralalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Natürliche oder naturnahe Ausprägungen (auch bei ursprünglich künstlicher Anlage) dieses BT mit einer Mindestgröße von 20 m² fallen unter den Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) c, sofern diese nicht zu Landschaftsschutzgebieten erklärt wurden und es sich nicht um Bade- und Zierteiche, Löschwasserteiche, Klärteiche, Retentionsbecken, Absetzteiche, Garten- und Schwimmteiche, Fischteiche mit regulierbarem Zu- und Ablauf, Schneispeicher oder ähnliche künstlich angelegte Gewässer handelt. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Detailfoto eines überwachsenen Tümpels |
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