Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 10.4.3.1 |
Bezeichnung: | BT Felsblock, Restling und Findling |
Anzahl der Zuordnungen: | 39 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Einzelner, natürlicher Felsblock in der Landschaft • Entstanden durch Verwitterung, Abtragung, Felssturzereignisse oder Transport und Ablagerung während der Eiszeiten (nicht vom Menschen geschaffene bzw. transportierte Blöcke) Bei diesen Geotopen handelt es sich um isolierte Felsformen, welche losgelöst von massivem Fels in der Landschaft - fallweise auch in Gruppen - auftreten. Dies sind einzelne Felsblöcke, die Restformen von Verwitterung und Abtragung sein können oder auf Felssturzereignisse zurückzuführen sind. Weiters sind zu diesem BT einzelne Blöcke, die während der Eiszeiten von Gletschern transportiert und anschließend abgelagert wurden, einzubeziehen. Eine wichtige Voraussetzung für die Vegetationsbesiedlung ist das Auftreten von Felsspalten und -nischen. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Auf Fels- und Steinblöcken können sich v. a. Algen, Moose und Flechten etablieren. Die Art der Vegetationsbesiedlung ist von mehreren Faktoren (Größe des Felsens, Gesteinsart, Exposition, Höhenlage, Neigung, Lichtgenuss, Wasserversorgung) abhängig und daher sehr vielfältig. Häufig finden sich Arten mit unterschiedlichen Ansprüchen bezüglich der Wasserversorgung auf engem Raum. Den meisten Beständen gemeinsam ist, dass die Wasserversorgung auf der Schattseite und im Nahbereich der Bodenoberfläche besser ist. Stark besonnte, trockene Bereiche weisen oft einen dichten Flechtenbewuchs auf. Auf in Wäldern gelegenen Felsblöcken kommen viele Arten des umgebenden Waldunterwuchses vor. Bei Vorhandensein von Felsspalten sind Arten wie Braunschwarz-Streifenfarn (Asplenium trichomanes), Mauer-Streifenfarn (Asplenium ruta-muraria) oder Grün-Streifenfarn (Asplenium viride) charakteristisch. Auch Dickblattgewächse wie verschiedene Mauerpfeffer-Arten (Sedum spp.) oder Hauswurz-Arten (Sempervivum spp.) können auftreten. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
- |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Floristisch verarmte Ausbildungen von Felsspalten-Gesellschaften (Asplenietea trichomanis) oder der Knäuel-Felsflur (Sclerantho-Sempervivetum arachnoidei) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation • 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation |
Kartierungshinweise: |
Die Ansprache des BT erfolgt unabhängig vom Ausgangsgestein. Grundsätzlich sollte ein Felsblock für seine Ausweisung als Einzelbiotop einen gewissen landschaftsprägenden Wert besitzen. Wenig landschaftsprägende Felsblöcke, die innerhalb von Biotopen liegen, können bei diesen subsumiert werden. Felsblöcke in Schutthalden sind nicht in diesen BT einzubeziehen. Sie werden in den BT-Gruppen „Blockschutthalden der tieferen Lagen“ und „Blockschutthalden der Hochlagen und Blockgletscher“ integriert. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Entfernung, um Nutzflächen zu erweitern oder die Bewirtschaftung zu erleichtern |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „Vorwarnstufe“ (Stufe V) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „gefährdet“ (Stufe 3) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz, außer bei Lage im alpinen Ödland (§ 24 (1) e) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
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