Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 2.2.1.1 |
Bezeichnung: | BT Horstiges Großseggenried |
Anzahl der Zuordnungen: | 2282 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Bestand wird von mindestens einer horst- und bultenbildenden, hochwüchsigen Seggen-Art (Wuchshöhe meist > 50 cm) dominiert • Dominante Arten sind Steif-Segge, Wunder-Segge oder Rispen-Segge (Mindestdeckung einer oder mehrerer dieser Arten 50 % der Gesamt-Vegetation) • Vorkommensschwerpunkt an Gewässerufern, in Quellvernässungen und in extensiv genutzten oder verbrachten Nasswiesen • Boden stau- bis quellnass Von horstbildenden Großseggen dominierte Seggenbestände treten bevorzugt in der Verlandungszone von Stillgewässern, seltener entlang von Fließgewässern sowie sonstigen Vernässungen und Versumpfungen auf. Die Voraussetzungen für die Entwicklung dieses BT werden z. B. im Uferbereich von Seen und Teichen, in verlandeten Altwässern, Senken und Gräben der Auen, lokal auch in Lichtungen von Erlenbruchwäldern und in Durchströmungsmooren erfüllt. Es handelt sich meist um nährstoffreichere Standorte, bevorzugt auf kalkhältigen Böden. Zwischen den gelegentlich bis zu einen Meter hohen Bulten liegen vegetationsarme Bereiche, die eine mosaikartige Struktur der Bestände verursachen. Landwärts nehmen die Abstände zwischen den Bulten und somit die vegetationsarmen Bereiche ab. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
In den Beständen dominieren in Abhängigkeit von Wasserversorgung, Höhe und Dauer von Überflutungen und Kalkgehalt des Wassers unterschiedliche Seggenarten. Steif-Segge (bevorzugt nährstoffreichere basenreiche Gewässer) und Wunder-Segge sind gut an starke Wasserstandsschwankungen angepasst; an Stillgewässern sind diese Bestände z. T. einem Röhricht vorgelagert. Auf basenreichen, quelligen, gut nährstoffversorgten, auch etwas beschatteten Standorten tritt die Rispen-Segge auf, z. B. als Ersatzgesellschaft von Erlenbrüchen. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Steif-Segge (Carex elata) Wunder-Segge (Carex appropinquata) Rispen-Segge (Carex paniculata) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Steifseggen-Sumpf (Caricetum elatae) • Wunderseggen-Sumpf (Caricetum paradoxae) • Rispenseggen-Sumpf (Caricetum paniculatae) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Nur horstig-bultige Bestände von Großseggen mit insgesamt > 50 % Vegetationsdeckung dieser Arten sind hierher zu stellen. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Eingriffe in den Wasserhaushalt • Entwässerung • Flussbauliche Eingriffe (Regulierung, Eindeichung, Uferverbauung) • Nährstoffeintrag • Aufforstung • Sukzession zu Gehölzbeständen • Verlandung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „gefährdet“ (Stufe 3) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a, wenn sich der Bestand in Mooren oder Sümpfen befindet, gemäß § 24 (1) c in Uferzonen von oberirdischen, natürlichen oder naturnahen stehenden Gewässern mit einer Mindestgröße von 20 m², sofern diese nicht zu Landschaftsschutzgebieten erklärt wurden und es sich nicht um Bade- und Zierteiche, Löschwasserteiche, Klärteiche, Retentionsbecken, Absetzteiche, Garten- und Schwimmteiche, Fischteiche mit regulierbarem Zu- und Ablauf, Schneispeicher oder ähnliche künstlich angelegte Gewässer handelt |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Wunder-Segge (Carex appropinquata) |
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