Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 2.2.4.1 |
Bezeichnung: | BT Übergangsmoor |
Anzahl der Zuordnungen: | 515 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Moore, die sich in einem Übergangsstadium vom grundwassergespeisten Niedermoor zum rein durch Niederschläge versorgten Hochmoor befinden • Die nassesten Bereiche werden von Arten der Niedermoore (z. B. Seggen, Wollgräsern etc.) dominiert (> 50 % Gesamt-Deckung), während typische Arten der Hochmoore (z. B. Rosmarinheide, Scheiden-Wollgras) in Bulten oder flacheren Teppichhorizonten auftreten • Das Wasserregime wird von einem mooreigenen Wasserkörper bestimmt, der im Gegensatz zu den Niedermooren für eine permanente Wassersättigung sorgt • Charakteristische Pflanzen sind Faden-Segge, Draht-Segge, Schlamm-Segge, Schnabel-Segge, Bitterklee, Blutauge, Blasensimse oder Mittel-Sonnentau • Boden permanent wassergesättigt und aufgrund von Torfschichten meist schwarz gefärbt Übergangsmoore besitzen im Unterschied zu den Niedermooren mit starken Wasserstands-Schwankungen einen mooreigenen Wasserkörper, welcher für eine permanente Wassersättigung sorgt. Sie umfassen daher den Übergangsbereich zwischen minerogenen und ombrogenen Mooren. Dieser relativ seltene BT tritt entweder einzeln oder im Zentrum von Durchströmungsmooren sowie im Verlandungsbereich wenig bis mäßig nährstoffreicher Gewässer auf. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Übergangsmoore werden sowohl von mittelgroßen oder kleinen Seggenarten, Torf- und Braunmoosen als auch von typischen Hochmoorarten dominiert. Charakteristische Gefäßpflanzen sind Faden-Segge, Draht-Segge, Schnabel-Segge, Bitterklee, Blutauge, Blasensimse, Mittel-Sonnentau, Alpen-Haarbinse, Rosmarinheide und Scheiden-Wollgras sowie Zwergsträucher auf den Bulten. Während die Schnabel-Seggen-Gesellschaft häufiger und auch auf nährstoffreicheren Standorten vorkommt, treten die anderen Pflanzengesellschaften der Übergangsmoore seltener auf und sind stärker gefährdet. Bezeichnend ist auch das gemeinsame Vorkommen von Basen- und Säurezeigern. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Torfmoos-Arten (Sphagnum spp.) Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) Europa-Rosmarinheide (Andromeda polifolia) Sammelart Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos agg.) Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum) Alpen-Haarbinse (Trichophorum alpinum) Faden-Segge (Carex lasiocarpa) Draht-Segge (Carex diandra) Schlamm-Segge (Carex limosa) Schnabel-Segge (Carex rostrata) Bitterklee (Menyanthes trifoliata) Blutauge (Comarum palustre) Blasensimse (Scheuchzeria palustris) Mittel-Sonnentau (Drosera intermedia) Leg-Föhre (Pinus mugo) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Drahtseggengesellschaft (Amblystegio scorpioidis-Caricetum diandrae) • Torfmoos-Wunderseggengesellschaft (Sphagno-Caricetum appropinquatae) • Fadenseggengesellschaft (Caricetum lasiocarpae p.p.) • Schnabelseggengesellschaft (Caricetum rostratae p.p.) • Schlammseggengesellschaft (Caricetum limosae p.p.) • Strickseggengesellschaft (Amblystegio scorpioidis-Caricetum chordorrhizae p.p.) • Torfmoos-Rasenbinsen-Gesellschaft (Scirpo cespitosi-Sphagnetum compacti p.p.) • Hochmoor-Rasenbinsen-Gesellschaft (Scirpetum austriaci p.p.) • Gesellschaft der Krähenbeere und des Braunen Torfmooses (Empetro nigri-Sphagnetum fusci p.p.) • Bunte Torfmoosgesellschaft (Sphagnetum medii p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore |
Kartierungshinweise: |
Das Vorkommen von Basen- wie Mineralbodenwasserzeigern grenzt diesen BT gegenüber dem BT „Lebendes Hochmoor“ ab. Nicht diesem BT zuzuordnen sind flutende Bestände in der Verlandungszone von Stillgewässern mit Übergangsmoorvegetation. Diese werden auf Grund ihrer Eigenständigkeit bezüglich ihrer Hydrologie und Genese dem BT „Schwingrasen“ zugeordnet. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Entwässerung • Düngung • Nährstoffeintrag aus angrenzenden Nutzflächen • Torfabbau • Aufforstung • Sukzession zu Wald • Umlandveränderungen • Übermäßige Trittbelastung (z. B. durch Tourismus) • In höheren Lagen Beweidung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto, u.a. mit Schlamm-Segge (Carex limosa) und Bitterklee (Menyanthes trifoliata) |
Blasensimse (Scheuchzeria palustris) |
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