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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 2.2.5.3
Bezeichnung: BT Degradiertes regenerationsfähiges Hochmoor
Anzahl der Zuordnungen: 400
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Aus Torf gebildeter Hochmoorkörper, der aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen nicht mehr die ursprüngliche Substratfeuchte aufweist, auf dem jedoch noch hochmoorspezifische Pflanzenarten vorkommen
• Zumeist von Zwergsträuchern, v. a. Besenheide, Moor-Nebelbeere oder Heidelbeere, dominierter Bestand (Zwergstauch-Deckung meist > 70 %), hochmoortypische Torfmoose noch vorhanden, aber mit geringen Deckungswerten (> 10 % der Pflanzendecke)
• Zum Teil einsetzende Gehölz-Sukzession, insbesondere mit Faulbaum, Birken und Fichten, die Baumarten jedoch aufgrund der Substratsituation (feucht, sauer, torfig) schlechtwüchsig und mit beeinträchtigter Vitalität

Dieser BT umfasst Hochmoore, deren Hydrologie und Artenzusammensetzung durch Drainagierung bzw. Torfabbau bereits deutlich gestört ist, die aber noch Regenerationspotenzial besitzen. Auf derart degradierten Hochmooren gelangen oft Zwergsträucher zur Dominanz und verdrängen die ursprüngliche Hochmoorvegetation. Die charakteristische Vegetationsausprägung – besonders der ehemals sehr nassen Standorte – geht verloren, Reste der ursprünglichen Hochmoorvegetation (Torfmoose) sind jedoch noch vorhanden.
Der in der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs enthaltene BT „Moorheide“ wurde für die Salzburger Biotopkartierung auf diesen BT mit Regenerationspotenzial in Anpassung an den FFH-LRT 7120 eingeschränkt.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Für diesen BT ist das verstärkte Auftreten von Zwergsträuchern besonders bezeichnend. Dies sind meist Besenheide, Moor-Nebelbeere und Heidelbeere. Häufig erreicht auch das Klein-Pfeifengras hohe Deckungswerte. Konkurrenzschwache Arten besonders der nassen Hochmoorbereiche treten hingegen weitgehend zurück oder fallen zur Gänze aus. Auch Torfmoose (Sphagnum spp.) treten stark zurück, auf offeneren Stellen kommen z. T. Flechten v. a. der Gattung Cladonia vor. In stärker oder seit längerer Zeit degradierten Mooren können sich vermehrt Gehölze etablieren.
Charakteristische Pflanzenarten:
Besenheide (Calluna vulgaris)
Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Klein-Pfeifengras (Molinia caerulea)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Gesellschaft der Krähenbeere und des Braunen Torfmooses (Empetro nigri-Sphagnetum fusci p.p.)
• Bunte Torfmoosgesellschaft (Sphagnetum medii p.p.)
• Torfmoos-Rasenbinsen-Gesellschaft (Scirpo cespitosi-Sphagnetum compacti p.p.)
• Hochmoor-Rasenbinsen-Gesellschaft (Scirpetum austriaci p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• 7120 Noch regenerationsfähige degradierte Hochmoore
Kartierungshinweise:
Entscheidend für die Zuordnung zu diesem BT ist das Potenzial für die Regeneration. Wenn ein Einstau bzw. die Wiedervernässung dazu führen, dass aufgekommene Gehölze kränkeln oder absterben, dann sind die Voraussetzungen für den FFH-LRT 7120 gegeben.
Auch Hochmoor-Regenerationsstadien wie z. B. von ehemals hydrologisch gestörten Mooren oder von aufgelassenen Torfstichen, die zumindest teilweise die typischen Hochmoorarten aufweisen, sind unter diesem BT zu erfassen.
Haben sich zwergstrauchdominierte Stadien zu Moorwäldern entwickelt, so sind diese Bestände zur BT-Gruppe „Moor- und Moorrandwälder“ zu stellen.
Gefährdungsfaktoren:
• Fortschreitende Austrocknung
• Entwässerung
• Nährstoffeintrag
• Aufforstung
• Sukzession zu Wald
• Torfabbau
• Umlandveränderungen in der Pufferzone
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
Einer Gefährdungseinstufung liegt nur für den weiter gefassten BT „Moorheide“ nach der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs vor:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore)
Bilder
Bild_1; 212166
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 262147
Detailfoto mit Klein-Pfeifengras (Molinia caerulea)
Bild_3; 236943
Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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