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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 3.1.2.2.2
Bezeichnung: SUBTYP Nassweide
Anzahl der Zuordnungen: 58
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
Weicht vom Subtyp der Feuchtweide in den folgenden Punkten ab:
• Nasser, sumpfiger Untergrund, der häufig bzw. periodisch oder ständig von Wasser durchtränkt oder bedeckt ist
• Feuchte- und Nässezeiger müssen mindestens 75 % in der Krautschicht decken, wobei Nässezeiger (z. B. Sumpfdotterblume, Gewöhnlich-Waldbinse, Arten der Großseggenrieder, Kronlattich) einen deutlich höheren Anteil einnehmen

3.1.2.2.1 SUBTYP Feuchtweide
• Heterogene Bestandesstruktur mit niederwüchsigen (stärker verbissenen) und hochwüchsigeren Stellen sowie Trittsiegeln und Tierexkrementen
• Feuchtezeiger müssen mindestens 50 % in der Krautschicht decken
• Weide- und Störungszeiger wie Ross- oder Wasser-Minze, Sumpf-Kratzdistel, Horst-Rasenschmiele sowie Flatter- und Grau-Simse sind auffallend
• Feuchter, aber nicht staunasser Untergrund, der nur selten oder unregelmäßig von Wasser durchtränkt oder bedeckt ist
• Extensiv beweidet

Dieser BT umfasst nährstoffreiche, von trittfesten, regenerationskräftigen Gräsern und Kräutern dominierte Weideflächen der submontanen bis hochmontanen Höhenstufe (ca. 400 bis 1.400 m Seehöhe) über feuchtem bis nassem Untergrund. Durch die Beweidung kommt es auf Grund des feuchten Untergrundes häufig zu starken Trittschäden, die Platz für Pionierarten bieten, aber auch Staunässezeiger (z. B. Flatter-Simse) fördern.
Dieser BT ist in Salzburg enger definiert, als der BT „Feuchte bis nasse Fettweide“ nach der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs. Die Auftrennung in Subtypen dient der exakten Zuordnung zu den gesetzlichen Begriffen „Feuchtwiesen“ und „Sumpf“.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Bestände zeichnen sich durch ein kleinteiliges Vegetationsmosaik aus Weideunkräutern, Geilstellen und offenen Bodenflächen aus. Im Vergleich zu gemähten Beständen treten vom Vieh verschmähte Arten deutlich hervor. Es sind dies Hochstauden wie Ross- oder Wasser-Minze, Disteln wie Sumpf-Kratzdistel und kaum angenommene Gräser wie die derbblättrige Horst-Rasenschmiele sowie Simsen wie Flatter- und Grau-Simse. In Trittsiegeln treten niedrigwüchsige Pionierarten wie Kröten-Simse (Juncus bufonius) oder seltener Klein-Tausendguldenkraut (Centaurium pulchellum) als Begleiter auf.
Charakteristische Pflanzenarten:
Ross-Minze (Mentha longifolia)
Wasser-Minze (Mentha aquatica)
Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum)
Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa)
Flatter-Simse (Juncus effusus)
Grau-Simse (Juncus inflexus)
Gewöhnlich-Waldbinse (Scirpus sylvaticus)
Wild-Engelwurz (Angelica sylvestris)
Sumpfdotterblume (Caltha palustris)
Kronlattich (Willemetia stipitata)
Schlangen-Knöterich (Persicaria bistorta)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Binsen-Weide (Epilobio-Juncetum effusi)
• Roßminzen-Blaubinsen-Hochstaudenflur (Junco inflexi-Menthetum longifoliae)
• Binsen-Hochstaudenflur (Mentho aquaticae-Juncetum effusi)
• Waldsimsen-Wiese (Scirpetum sylvatici p.p.)
• Rasenschmielen-Wiese (Deschampsia cespitosa-(Molinietalia)-Gesellschaft)
• Gesellschaften der Dotterblumen-Wiesen (Calthion, z. B. Kohl-Distel-Wiese Angelico-Cirsietum oleracei p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
-
Kartierungshinweise:
Selten oder nur sehr extensiv beweidete Bestände, denen die typischen Biotopstrukturen (kleinräumiges Vegetationsmosaik, Vorhandensein von Offenstellen, Horstwuchs bei Gräsern und Grasartigen etc.) fehlen, sind nicht zu inkludieren, sondern zu den Brachen zu stellen. Überwiegend durch Mahd geprägte, gelegentlich nachbeweidete Bestände sind ebenfalls nicht zu inkludieren.
Gefährdungsfaktoren:
• Entwässerung
• Düngung
• Nährstoffeintrag
• Umbruch
• Grundwasserabsenkung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
Eine Gefährdungseinstufung liegt nur für den weiter gefassten BT „Feuchte bis nasse Fettweide“ nach der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs vor:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) bei Vorliegen von Torfuntergrund;
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) b bei Lage im Hochwasserabflussbereich eines HQ 30.
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Sümpfe).
Bilder
Bild_1; 266372
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 333616
Detailfoto
Bild_3; 262386
Gewöhnlich-Waldbinse (Scirpus sylvaticus)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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