Zum Inhalt springen Zum Footer Land Salzburg
Logo Land Salzburg

Land Salzburg > Informationsebene Naturschutz - Suche

Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 3.2.1.1.3
Bezeichnung: BT Frische basenreiche Magerweide der Tieflagen
Anzahl der Zuordnungen: 1062
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Niederwüchsiger, arten- und krautreicher Bestand mit vorherrschenden Untergräsern (z. B. Wiesen-Kammgras, Ausläufer-Rot-Schwingel) und einem dominanten Anteil (> 50 % Gesamt-Deckung in der Krautschicht) an Magerkeitszeigern (z. B. Mittel-Zittergras, Berg-Segge, Arznei-Quendel, Fieder-Zwenke, Knollen-Hahnenfuß, Trübgrünes-Gewöhnlich-Sonnenröschen, Echt-Labkraut)
• Kleinräumiger Wechsel zwischen nährstoffreicheren und -ärmeren Bereichen, eingestreut sind stachelige und dornige Kräuter (Gewöhnlich-Golddistel, Dorn-Hauhechel)
• Lage in der submontanen bis tiefmontanen Höhenstufe (400 – 900 m Seehöhe)
• Boden basenreich, nährstoffarm
• Im Regelfall extensiv beweidet; Trittsiegel und/oder Viehexkremente vorhanden

Dieser BT umfasst Magerweiden in tieferen Lagen über basischen, mäßig trockenen bis frischen Böden. Die Standorte sind meist nährstoffarm und werden nicht oder nur wenig gedüngt. Durch selektive Beweidung und Viehtritt wird die Ausbreitung tritt- und weidefester Arten gefördert.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Durch den kleinräumigen Wechsel von nährstoffreicheren und -ärmeren Bereichen kommt es zur Ausbildung besonders artenreicher Bestände. Vorherrschend sind Untergräser wie Wiesen-Kammgras, Ausläufer-Rot-Schwingel, Mittel-Zittergras, Fieder-Zwenke und Wiesen-Ruchgras. Auffallend stark vertreten sind die durch Beweidung geförderten Rosetten- und Wurzelsprosspflanzen sowie der Arznei-Quendel. In trockeneren Ausbildungen sind meist auch Charakterarten der Halbtrockenrasen mit hoher Stetigkeit vorhanden. In besser wasserversorgten Beständen sind die Magerkeitszeiger meist Wechselfeuchtezeiger oder Charakterarten der Pfeifengraswiesen. In Beständen der Alpen sind die Berg- und die Vogelfuß-Segge sehr charakteristische Begleiter. Nährstoffzeiger der Intensivweiden sind stets vorhanden, treten jedoch nicht dominant auf. Bei ungenügender Weidepflege nehmen Weideunkräuter zu. Auf weniger gut mit Wasser versorgten Böden sind dies v. a. Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobea), Kratzdistelarten (v. a. Cirsium vulgare), auf feuchteren, verdichteten Standorten kann kleinräumig die Horst-Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) auftreten. Bestände mit fehlender Weidepflege neigen zur Verbuschung.
Charakteristische Pflanzenarten:
Wiesen-Kammgras (Cynosurus cristatus)
Ausläufer-Rot-Schwingel (Festuca rubra)
Mittel-Zittergras (Briza media)
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
Wiesen-Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Arznei-Quendel (Thymus pulegioides)
Berg-Segge (Carex montana)
Vogelfuß-Segge (Carex ornithopoda)
Knollen-Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
Trübgrünes-Gewöhnlich-Sonnenröschen (Helianthemum nummularium ssp. obscurum)
Echt-Labkraut (Galium verum)
Gewöhnlich-Golddistel (Carlina vulgaris)
Sammelart Dorn-Hauhechel (Ononis spinosa agg.)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Rotschwingel-Straußgras-Weide (Festuco commutatae-Cynosuretum p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Thermophile Ausprägungen: 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), Subtyp 6212 Submediterrane Halbtrockenrasen (Brometalia erecti); sollten noch besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen vorliegen, ist dieser FFH-LRT als prioritär einzustufen
Kartierungshinweise:
Bestände mit dominanten Nährstoffzeigern sind zum BT „Frische artenreiche Fettweide der Tieflagen“ oder bereits zum BT „Intensivweide der Tieflagen“ zu stellen. Von Halbtrockenrasenarten der Klasse Festuco-Brometea dominierte Bestände sind zu den BT der beweideten Halbtrockenrasen zu stellen.
Gefährdungsfaktoren:
• Düngung
• Verbuschung
• Aufforstung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht“ (Stufe 1-2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Ab einer Fläche von 2.000 m²: Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) d (Magerstandorte)
Bilder
Bild_1; 250126
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 277853
Detailfoto
Bild_3; 286077
Draufsicht einer bunten Weidefläche. In der Mitte die Berg-Segge (Carex montana).
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

  • © Land Salzburg
  • Kontakt
  • Datenschutz
  • Rechnungen
  • Impressum
  • Barrierefreiheit
  • Rechtliche Hinweise