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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 3.2.2.1.1
Bezeichnung: BT Frische, artenreiche Fettwiese der Tieflagen (nur FFH-LRT 6510)
Anzahl der Zuordnungen: 1631
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Die Vegetationsmatrix wird von Süßgräsern gebildet, wobei oft zwei Grasschichten (Obergräser wie Glatthafer, Untergräser wie Samt-Honiggras) vorhanden sind, trotz der häufigen Gräserdominanz ist jedenfalls ein nennenswerter Blühaspekt gegeben
• Kräuteranteil > 20 % mit Tieflagenarten wie Wiesen-Glockenblume, Echt-Pastinak, Möhre, Wiesen-Pippau, Großes Wiesen-Labkraut, Wiesen-Margeriten und einzelnen Magerkeitszeigern wie Wiesen-Hornklee oder Wiesen-Ruchgras
• Lage in der submontanen bis tiefmontanen Höhenstufe (400 – 1.100 m Seehöhe)
• Boden mäßig sauer bis basisch, mäßig nährstoffreich
• Im Regelfall zwei- (selten bis dreimähdig) bewirtschaftet, mit höchstens mäßiger Düngung

Dieser BT umfasst Mähwiesen auf frischen (selten feuchteren) bis mäßig trockenen, mäßig gedüngten Standorten in tieferen Lagen. Bevorzugt tritt dieser BT über mäßig sauren bis basischen Braunerden auf, seine standörtliche Amplitude ist allerdings sehr weit gespannt.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Aufgrund der suboptimalen Nährstoffversorgung können hochwüchsige Fettwiesenarten nicht ihre volle Konkurrenzkraft entfalten, so dass auch noch einzelne Magerkeitszeiger vorkommen können und die Schicht der Obergräser nicht allzu dicht ist. Die dominierenden Obergräser sind Glatthafer (bei früher Mahd selten oder fehlend), Wiesen-Knäuelgras und Flaumhafer (besonders in nährstoffärmeren Beständen). Mittelhohe Grasarten wie Wiesen-Rispe, Samt-Honiggras oder Wiesen-Ruchgras bilden eine zweite Grasschicht. Unter den Kräutern dominieren Fettwiesenarten wie Wiesen-Glockenblume, Echt-Pastinak, Möhre, Wiesen-Pippau, Großes Wiesen-Labkraut sowie seltener Wiesen-Storchschnabel. Ausbildungen bodensaurer Standorte unterscheiden sich von denen basischer Standorte durch das Hervortreten des Ausläufer-Rot-Schwingels (Festuca rubra). Auf basischen Standorten treten in nährstoffärmeren Ausbildungen einzelne Arten der Halbtrockenrasen auf. Nährstoffärmere Ausbildungen können artenreich sein.
Charakteristische Pflanzenarten:
Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata)
Flaumhafer (Homalotrichon pubescens)
Wiesen-Rispe (Poa pratensis)
Samt-Honiggras (Holcus lanatus)
Wiesen-Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)
Echt-Pastinak (Pastinaca sativa)
Möhre (Daucus carota)
Wiesen-Pippau (Crepis biennis)
Großes Wiesen-Labkraut (Galium album)
Wiesen-Hornklee (Lotus corniculatus)
Große Wiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum)
Kleine Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Tal-Glatthafer-Wiese (Pastinaco-Arrhenatheretum p.p.)
• Fuchsschwanz-Frischwiese (Ranunculo repentis-Alopecuretum pratensis p.p.)
• Flaumtrespen-Wiesen (Bromus hordeaceus-(Arrhenatherion)-Gesellschaft p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)
Kartierungshinweise:
Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg werden nur jene Flächen dieses BT erfasst, die als FFH-LRT „6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis)“ anzusprechen sind. Hauptkriterium hierfür ist eine eindeutige Zuordnung der Vegetation zum Verband Arrhenatherion (artenreiche Glatthaferwiesen i.w.S.). Für eine Zuordnung zu diesem LRT sollten mehrere Arten dieses Verbandes sowie Magerkeitszeiger vorhanden sein, in Salzburg ist der Wiesen-Salbei ein guter Indikator, allerdings nur noch selten anzutreffen.
Die Abgrenzung zum BT „Intensivwiese der Tieflagen“ erfolgt an Hand der deutlich artenreicheren, die typische Artengarnitur der Fettwiesen umfassenden Krautschicht. Die Abgrenzung zum BT „Frische, artenreiche Fettwiese der Bergstufe“ ist an Hand floristischer Kriterien (weitgehendes Fehlen von Höhenzeigern, Hervortreten wärmeliebender Arten) zu vollziehen.
Gefährdungsfaktoren:
• Umbruch
• Düngung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
kein gesetzlicher Lebensraumschutz
Bilder
Bild_1; 297248
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 286691
Detailfoto
Bild_3; 237205
Große Wiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea) und Schafgarbe (Achillea millefolium)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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