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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 3.3.1.1.1
Bezeichnung: BT Mitteleuropäischer basenreicher Mäh-Halbtrockenrasen
Anzahl der Zuordnungen: 424
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Arten- und krautreicher Wiesenbestand mit Dominanz von Aufrecht-Trespe, Furchen-Schwingel, Fieder-Zwenke oder Kalk-Blaugras (> 50 % Gesamt-Deckung in der Krautschicht); trotz der dominierenden Süßgräser ist ein ausgeprägter Blühaspekt vorhanden
• Hoher Anteil an Trockenheitszeigern (z. B. Aufrecht-Ziest, Karthäuser-Nelke, Knollen-Hahnenfuß, Echt-Labkraut, Skabiosen-Flockenblume) und oft auffallender Orchideenreichtum (z. B. Helm-Knabenkraut, Manns-Knabenkraut, Brand-Keuschständel oder Mücken-Händelwurz)
• Lage in der submontanen bis hochmontanen Höhenstufe (400 – 1.200 m Seehöhe)
• Trockener, zumeist flachgründiger Boden mit basischer Bodenreaktion (zumeist über Kalkgestein)
• Durch regelmäßige, meist einmalige Mahd pro Jahr bewirtschaftet, nicht bis sehr selten gedüngt

Dieser BT ist sehr reich an unterschiedlichen Varianten und umfasst extensiv gemähte Halbtrockenrasen auf basenreichen Böden in nicht zu klimatrockenen, tieferen Lagen. Die Standorte weisen dadurch fast einen ausgeglichenen Wasserhaushalt auf.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die saisonal einigermaßen gute Wasserversorgung begünstigt breitblättrige, relativ hochwüchsige Gräser und Seggen. Meist dominiert die gut mahdverträgliche (allerdings nicht bei Mehrschnitt-Nutzung) Aufrecht-Trespe. Weitere wichtige Gräser und Seggen sind Furchen-Schwingel, Fieder-Zwenke und Kalk-Blaugras. In den artenreichen und besonders im Frühlingsaspekt sehr bunten Wiesen kommen Arten wie Aufrecht-Ziest, Karthäuser-Nelke, Mild-Mauerpfeffer, Knollen-Hahnenfuß, Echt-Labkraut, Skabiosen-Flockenblume in fast allen Beständen vor. In Beständen des Alpenraumes treten dealpine Arten verstärkt auf. Markant ist der Orchideenreichtum vieler Bestände.
Charakteristische Pflanzenarten:
Aufrecht-Trespe (Bromus erectus)
Eigentlicher Furchen-Schwingel (Festuca rupicola)
Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
Mittel-Zittergras (Briza media)
Berg-Segge (Carex montana)
Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea)
Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)
Aufrecht-Ziest (Stachys recta)
Eigentliche Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum)
Klein-Mädesüß (Filipendula vulgaris)
Mild-Mauerpfeffer (Sedum sexangulare)
Knollen-Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus)
Echt-Labkraut (Galium verum)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)
Manns-Knabenkraut (Orchis mascula)
Brand-Keuschständel (Neotinea ustulata)
Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Magere Kalk-Halbtrockenrasen (Onobrychido viciifoliae-Brometum p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• 6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia), Subtyp 6212 Submediterrane Halbtrockenrasen (Brometalia erecti); sollten noch besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen vorliegen, ist dieser FFH-LRT als prioritär einzustufen
Kartierungshinweise:
Dieser BT liegt in vielen Abwandlungen vor und ist in manchen Fällen schwierig abzugrenzen. Dies betrifft v. a. bei frischen Ausbildungen die Abgrenzung zum BT „Frische basenreiche Magerwiese der Tieflagen“. In diesen Fällen ist das Auftreten von Trockenheitszeigern als Abgrenzungskriterium heranzuziehen. Die Abgrenzung zu BT der Trockenrasen erfolgt an Hand des vollständigen Bestandesschlusses, des Zurücktretens von Zwergsträuchern und Sukkulenten sowie der Dominanz breitblättriger Gräser. Die Abgrenzung zum BT „Kontinentaler basenreicher Mäh-Halbtrockenrasen“ erfolgt an Hand des Zurücktretens kontinentaler (meist pontisch-pannonischer) Pflanzenarten.
Gefährdungsfaktoren:
• Düngung
• Nährstoffeintrag
• Nutzungsaufgabe
• Verbauung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3)
• Zentralalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Ab einer Fläche von 2.000 m²: Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) d (Trockenstandorte)
Bilder
Bild_1; 289060
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 277816
Detailfoto
Bild_3; 246075
Im Hintergrund Sichel-Schneckenklee (Medicago falcata), im Vordergrund Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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