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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 4.2.1
Bezeichnung: BT Alpine bis nivale Polsterfluren und Rasenfragmente über Karbonat
Anzahl der Zuordnungen: 1789
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Lückige, sehr niedrigwüchsige Vegetationsdecke mit < 60 % Gesamt-Deckung
• Polsterpflanzen und Grashorste als dominante Wuchsformen (> 50 % der Wuchsformen)
• Höhere Deckungswerte von Flechten und Moosen
• Alpine bis nivale Höhenstufe (ab ca. 2.000 m Seehöhe)
• Basische Bodenreaktion (über karbonatischen Gesteinen)

Alpine bis nivale Rasenfragmente und Polsterfluren der Karbonatstandorte stellen stabile, zonale Vegetationsvorposten im Bereich der Kalkgebirge oberhalb der geschlossenen Rasenzone dar. Extreme klimatische Verhältnisse (niedrige Temperatur, starke Windwirkung) und begrenzter Wuchsraum verhindern die Entwicklung zu großflächigen, geschlossenen Rasen. Als Sukzessionsstadien und Dauergesellschaften bilden sich Pionierrasen auf Festigungsinseln innerhalb von Karbonatschutthängen oder auf durch Wechselfrost bewegten Kuppenflächen, die durch Kriech- und Rasenpolster aufgebaut werden.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Vegetation besteht in den unteren Zonen aus charakteristischen Blütenpflanzen-Teppichen von Arten der alpinen Karbonatrasen, Schutt- und Felsstandorte. Aufgelockerte Polsterpflanzen-Vergesellschaftungen durchsetzt von weiteren Vertretern der Karbonatfels- und -schuttfluren sowie Moos- und Flechten-Vereinen treten in den höheren Lagen in Erscheinung. Rosetten- und Kriech-Polsterpflanzen sowie niederliegende, ausdauernde Gewächse bestimmen das allgemeine Bild, die für die alpine Rasenstufe charakteristischen Seggen-Arten und Süßgräser treten deutlich zurück.
Charakteristische Pflanzenarten:
Polster-Segge (Carex firma)
Felsen-Segge (Carex rupestris)
Triglav-Pippau (Crepis terglouensis)
Silberwurz (Dryas octopetala)
Schwarzrand-Schafgarbe (Achillea atrata)
Alpen-Frühlings-Miere (Minuartia gerardii)
Zwerg-Miere (Minuartia sedoides)
Klein-Rispe (Poa minor)
Kalk-Alpen-Gamskresse (Hornungia alpina ssp. alpina)
Quendel-Weide (Salix serpillifolia)
Sauter-Felsenblümchen (Draba sauteri)
Filz-Felsenblümchen (Draba tomentosa)
Stängellos-Leimkraut (Silene acaulis)
Moschus-Steinbrech (Saxifraga moschata)
Blattlos-Steinbrech (Saxifraga aphylla)
Gegenblatt-Steinbrech (Saxifraga oppositifolia)
Zwerg-Schwingel (Festuca pumila)
Mannsschild-Miere (Minuartia cherlerioides)
Clusius-Fingerkraut (Potentilla clusiana)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Felsseggenrasen (Caricetum rupestris)
• Polsterseggenrasen (Caricetum firmae p.p.)
• Silberwurzteppich (Dryadetum octopetalae p.p.)
• Schutthalde mit Triglav-Pippau (Crepidetum terglouensis p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation
Kartierungshinweise:
Rasenfragmente der alpinen bis subnivalen Höhenstufe auf Felsstandorten und Raseninitialen auf Ruhschuttinseln mit Polster-Segge, Felsen-Segge und Silberwurz sind hierher zu stellen. Diese sind klar von den offenen Pionier- und Felsbandrasen der subalpinen bis unteralpinen Höhenstufe (BT „Offener Hochgebirgs-Karbonatrasen“), gekennzeichnet durch Stachelspitz-Segge (Carex mucronata) oder Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea), zu unterscheiden. Vegetationsarme Schuttstandorte sind dem BT „Karbonatruhschutthalden der Hochlagen“ zuzurechnen. Subnivale Polsterfluren mit Schweiz-Mannsschild (Androsace helvetica) sind in den BT „Karbonatfelswand der Hochlagen mit Felsspaltenvegetation“ zu integrieren.
Gefährdungsfaktoren:
-
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „ungefährdet“ (*)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-)
• Nordalpen: „ungefährdet“ (*)
• Zentralalpen: „ungefährdet“ (*)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) e (alpines Ödland)
Bilder
Bild_1; 291518
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 266807
Detailfoto
Bild_3; 266832
Detailfoto
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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