Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 6.1.1.7 |
Bezeichnung: | BT Sonstige Hochstaudenfluren |
Anzahl der Zuordnungen: | 363 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von hochwüchsigen krautigen Pflanzen dominierte Bestände (> 50 % Gesamt-Deckung) • Charakteristische Pflanzenarten sind Riesen-Schachtelhalm, Gewöhnlich-Blutweiderich, Rispen-Gilbweiderich, Arznei-Baldrian oder Zottel-Weidenröschen • Vorjährige Halme/Stängel wenigstens z. T. vorhanden bzw. erkennbar (Hochstauden-Aspekte von regelmäßig und mehrfach gemähten oder beweideten Wiesen sind nicht umfasst) • Vorkommen an Gewässerrändern oder auf Brachen von Frisch-, Feucht- oder Nasswiesen • Lage in der submontanen bis hochmontanen Höhenstufe (400 – 1.500 m Seehöhe) Dieser BT umfasst Hochstaudenfluren feuchter bis nasser, gut nährstoffversorgter Standorte tiefer und mittlerer Lagen, welche nicht anderen Hochstauden-BT zuzuordnen sind. Die Bestände können aus verbrachten Feuchtwiesen (v. a. Großseggenwiesen, feuchten Mähwiesen, nährstoffreichen Ausbildungen von Pfeifengraswiesen) als Folgegesellschaften hervorgegangen sein, oder sich an sonstigen feucht-nährstoffreichen Standorten (z. B. Bachufer) als Dauer- oder Sukzessionsstadium entwickeln. Sie stellen häufig wichtige Pufferzonen zwischen Wald und Offenland oder zwischen nährstoffarmen und nährstoffreichen Standorten, sowie bedeutende Biotopverbundelemente dar. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Bestände werden von hochwüchsigen, krautigen Pflanzen dominiert, wobei im Regelfall hohe Vegetationsdeckungen ausgebildet werden. Dominante und kennzeichnende Arten dieses BT sind in Salzburg in erster Linie Gewöhnlich-Blutweiderich, Rispen-Gilbweiderich, Arznei-Baldrian, Zottel-Weidenröschen sowie seltener auch Riesen-Schachtelhalm. Gehölze sind nur vereinzelt zu finden. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) Gewöhnlich-Blutweiderich (Lythrum salicaria) Rispen-Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) Arznei-Baldrian (Valeriana officinalis) Zottel-Weidenröschen (Epilobium hirsutum) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
- |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Primäre Hochstaudenfluren an Gewässerändern: 6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe (Subtyp 6431 Nitrophile, staudenreiche Saumgesellschaften (Aegopodion podagrariae, Senecion fluitantis, Filipendulenion)) • Bestände auf Feuchtwiesenbrachen: kein FFH-LRT |
Kartierungshinweise: |
Die Abgrenzung zu anderen BT der Hochstaudenfluren erfolgt an Hand des dominanten Auftretens der oben erwähnten Pflanzenarten. In der Beschreibung ist zwischen primären Beständen (Entstehung ohne anthropogenen Eingriff, entspricht dem FFH-LRT) und sekundären (Entstehung vom menschlichen Einfluss abhängig, wie z. B. Brachen, kein FFH-LRT) zu differenzieren. |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Es handelt sich um einen neuen BT, der derzeit nur in Salzburg Anwendung findet und in der Roten Liste Österreichs noch nicht berücksichtigt wurde. Nach derzeitigem Kenntnisstand wird der BT zumindest für Salzburg als „ungefährdet“ (*) eingestuft. |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) b, wenn sich die Bestände im Hochwasserabflussgebiet (HQ 30) oberirdisch fließender Gewässer bzw. ihrer gestauten Bereiche befinden; Bestände in Feuchtwiesen(-brachen) ab einer Fläche von 2.000 m²: Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) d; Flächen über Torf (Moor) oder bei zumindest zeitweiser Durchtränkung oder Überstauung (Sumpf): Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps; Riesenschachtelhalm-Flur |
Detailfoto; Gilbweiderich-Bereich |
Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia) |
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