Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 7.2.1.4 |
Bezeichnung: | BT Bestand der Silberwurz |
Anzahl der Zuordnungen: | 496 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Zwergsträuchern dominierter, sehr niederwüchsiger Bestand (Deckung > 50 %), wobei Silberwurz-Spaliere dominieren (> 50 % der Zwergstrauch-Deckung) • Schwerpunkt in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe (1.600 – 2.200 m Seehöhe) • Vorkommen an windexponierten Graten, Rücken oder Hängen über Fels und Schutt, daneben auf Schotterflächen bis in die untere montane Stufe (ca. 700 m Seehöhe) reichend • Boden flachgründig, basen- und/oder kalkreich (über karbonathaltigen Gesteinen) Der BT kommt v. a. auf offenen Karbonatfels- und -schuttstandorten vor, wobei er auf Grund der grusigen Verwitterung und der geringen Bodenbildung häufig über Dolomit auftritt. Auf Grund dieser extremen Standortbedingungen ist der Boden geringmächtig und unterliegt häufig der Winderosion, die Vegetation bleibt meist lückig. Als Pionierart und als wichtiger Schuttstabilisierer bereitet die Silberwurz den Boden für die weitere Besiedlung durch Folgegesellschaften vor. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die niedrigwüchsige Silberwurz dominiert diesen BT und erreicht auf Grund ihres klonalen Wachstums in typischen Beständen hohe Deckungswerte. Wichtige Begleitarten stammen aus den alpinen Karbonatrasen, wie Alpen-Echt-Wundklee, Alpenhelm, Polster-Segge, Knöllchen-Knöterich und Alpen-Moosfarn. In nicht zu extrem windexponierten Beständen kommen z. T. weitere Zwergsträucher wie Schnee-Heide (Erica carnea) oder Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) vor. Dieser BT tritt häufig eng verzahnt mit Polster¬seggenrasen und Blaugrashalden auf, zu denen er sich auch bei fortschreitender Sukzession weiter entwickeln kann. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Silberwurz (Dryas octopetala) Alpen-Echt-Wundklee (Anthyllis vulneraria ssp. alpestris) Alpenhelm (Bartsia alpina) Polster-Segge (Carex firma) Knöllchen-Knöterich (Persicaria vivipara) Alpen-Moosfarn (Selaginella selaginoides) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Silberwurzteppich (Dryadetum octopetalae p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Subalpine und alpine Vorkommen: 4060 Alpine und boreale Heiden |
Kartierungshinweise: |
Bestände der Silberwurz, die v. a. entlang von großen Alpenflüssen bis in die montane Höhenstufe herabsteigen, werden nur beim Vorhandensein typischer Begleitvegetation zu diesem BT gestellt; ansonsten sind sie in den BT „Schotter- und Sandbank der Fließgewässer mit Pioniervegetation“ zu integrieren. Offene Pionierbestände mit Dominanz der Arten von alpinen Karbonatrasen, Fels- und Schuttstandorten mit geringen Deckungswerten der Silberwurz werden zum BT „Alpine bis nivale Polsterfluren und Rasenfragmente über Karbonat“ gestellt. Bestände über Karbonatschuttt mit geringen Deckungswerten der Silberwurz werden dem BT „Karbonatruhschutthalde der Hochlagen“ zugeordnet. |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) e (alpines Ödland), wenn oberhalb der aktuellen Waldgrenze |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Silberwurz (Dryas octopetala) |
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