Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 7.2.2.1 |
Bezeichnung: | BT Heidelbeerheide (sofern alpines Ödland) |
Anzahl der Zuordnungen: | 1571 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Zwergsträuchern dominierter Bestand (Deckung > 50 %), wobei die Heidelbeere darin dominant auftritt (> 50 % der Zwergstrauch-Deckung), weitere Zwergsträucher sind nur kleinflächig vorherrschend • Wichtige Begleitarten sind Säurezeiger wie Alpen-Nebelbeere, Zwitter-Krähenbeere, Alpen-Brandlattich, Gold-Fingerkraut, Berg-Nelkenwurz oder Drahtschmiele • Vorkommen in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe (1.500 – 2.200 m Seehöhe) • Boden basen- und kalkarm (meist über silikatischen Gesteinen) Dieser BT tritt vorzugsweise auf gut durchlüfteten, lockeren Rohhumusböden der subalpinen bis unteren alpinen Höhenstufe auf. Da die Heidelbeere in Bezug auf winterliche Austrocknung und starken Frost empfindlich reagiert, kommt der BT nur auf Standorten mit ausreichendem Schneeschutz vor. Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg wird dieser BT nur erfasst, wenn die gesetzlichen Kriterien für alpines Ödland erfüllt sind. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Bestände dieses BT werden von der Heidelbeere dominiert. Weitere Zwergsträucher können am Bestandesaufbau beteiligt sein, gelangen aber nur kleinflächig zur Dominanz. Dies sind Besenheide (v. a. in tiefsubalpinen Höhenstufen), Alpen-Nebelbeere und Zwitter-Krähenbeere. In Beständen schneereicher Lagen kann die Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) eindringen. Die Begleitvegetation setzt sich aus subalpin bis alpin verbreiteten Säurezeigern des Magergrünlandes und der Wälder zusammen. Häufige Begleiter sind Alpen-Brandlattich, Gold-Fingerkraut, Scheuchzer-Glockenblume, Berg-Nelkenwurz, Orange-Mausohrhabichtskraut und Tannen-Teufelsklaue. Weitere auch in tieferen Lagen vorkommende Säurezeiger (z. B. Drahtschmiele oder Gewöhnlich-Wachtelweizen) kommen ebenfalls stetig vor. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Besenheide (Calluna vulgaris) Alpen-Nebelbeere (Vaccinium gaultherioides) Zwitter-Krähenbeere (Empetrum hermaphroditum) Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina) Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea) Berg-Nelkenwurz (Geum montanum) Scheuchzer-Glockenblume (Campanula scheuchzeri) Orange-Mausohrhabichtskraut (Hieracium aurantiacum) Gewöhnlich-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) Drahtschmiele (Avenella flexuosa) Tannen-Teufelsklaue (Huperzia selago) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Krähenbeerenheide (Empetro-Vaccinietum gaultherioidis p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 4060 Alpine und boreale Heiden |
Kartierungshinweise: |
Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg werden nur Bestände im alpinen Ödland kartiert. Heidelbeerheiden auf Almfutterflächen (dabei handelt es sich um zusammenhängende Flächen > 0,5 ha, deren Beweidung mit landwirtschaftlichen Nutztieren (Rinder, Pferde, Schafe) einen über den Erhaltungsbedarf dieser Tiere hinausgehenden Ertrag – Fleischzuwachs oder Milchleistung – liefert) werden somit nicht aufgenommen. Genau zu prüfen ist die Situation, wenn Heidelbeerheiden auf ehemaligen Waldstandorten oder auf früheren Weideflächen ausgebildet sind. Weidemosaike mit Borstgrasrasen deuten auf Kultivierung hin und sind daher nicht dem alpinen Ödland zuzurechnen. Diesem BT sind von Heidelbeere dominierte Bestände zuzuordnen, die sich durch das Vorkommen der angeführten Höhenzeiger vom nicht zu kartierenden BT „Bestand der Besenheide und Heidelbeere“ unterscheiden. Gehölzbestände, in denen die Heidelbeere im Unterwuchs vorkommt, sind zu den jeweiligen Wald-BT bzw. Gebüsch-BT zu stellen. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Erschließung von neuem Weideland |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) e (alpines Ödland) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) |
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