Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 7.2.2.2 |
Bezeichnung: | BT Krähenbeerenheide |
Anzahl der Zuordnungen: | 297 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Krähenbeere und/oder Alpen-Nebelbeere dominierter, niederwüchsiger Zwergstrauchbestand (Gesamt-Deckung > 50 %, Krähenbeeren-Anteil > 5 %) • Andere Zwergsträucher wie Heidelbeere und Preiselbeere sowie diverse Flechten und Moose sind beigemischt • Lage in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe (1.500 – 2.200 m Seehöhe) • Boden basen- und kalkarm (meist über silikatischen Gesteinen) Der BT bevorzugt Standorte, die im Winter einen gewissen Schneeschutz aufweisen. Somit nimmt dieser BT entlang des Schnee-Windgradienten eine Übergangsgesellschaft zwischen den Gamsheide-Beständen, die exponierte und schneearme Standorte besiedeln, und den Beständen der Rost-Alpenrose ein. Großflächige Bestände dieses BT sind selten. Primäre Bestände entwickeln sich unterhalb der Waldgrenze v. a. auf Lawinenbahnen, auf Blockfeldern, Felssimsen und Felsterrassen, sekundäre nach Rodung des Baumbestandes z. B. auf extensiv bewirtschafteten Almen. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die bestandesprägenden Zwergsträucher Zwitter-Krähenbeere und Alpen-Nebelbeere bilden gemeinsam mit anderen Zwergsträuchern wie Heidelbeere und Preiselbeere dichte Bestände. Flechten haben ebenso wie Moose (v. a. in geschützten Lagen) einen beachtlichen Anteil am Bestandesaufbau. Die Begleitvegetation setzt sich aus säureliebenden Arten zusammen. Einige Kräuter wie Gewöhnlich-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina), Alpen-Habichtskraut (Hieracium alpinum) und Gräser wie Drahtschmiele (Avenella flexuosa) treten mit hoher Stetigkeit auf, erreichen aber nur einen geringen Anteil an der Biomasse. Krähenbeerenheiden sind in ihrer Ausprägung wenig variabel, öfter treten sie jedoch mit Gamsheidebeständen verzahnt auf. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Zwitter-Krähenbeere (Empetrum hermaphroditum, v. a. in höher gelegenen Beständen) Alpen-Nebelbeere (Vaccinium gaultherioides) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Krähenbeerenheide (Empetro-Vaccinietum gaultherioidis p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 4060 Alpine und boreale Heiden |
Kartierungshinweise: |
Von Süß- oder Sauergräsern dominierte Bestände, in denen Zwergsträucher nur untergeordnet auftreten, werden dem BT „Hochgebirgs-Silikatrasen“ zugeordnet. Bei starker Beweidung sind die Bestände der Krähenbeerenheide aufgrund der mosaikartigen Verzahnung oft schwer von Bürstling- oder Krummseggenrasen zu trennen. Wenn die Kriterien für Wald im Sinne des Forstgesetzes (> 30 % Überschirmung, mindestens 1.000 m², mindestens 10 m Breite) erfüllt werden, ist die Fläche dem jeweiligen Wald-BT (v. a. „Fichten-Blockwald über Silikat“) zuzuordnen. |
Gefährdungsfaktoren: |
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Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) e (alpines Ödland), wenn oberhalb der aktuellen Waldgrenze |
Bilder |
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Detailfoto |
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