Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 7.2.2.4 |
Bezeichnung: | BT Bestand der Rost-Alpenrose (sofern alpines Ödland) |
Anzahl der Zuordnungen: | 10168 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Zwergsträuchern dominierter Bestand (Deckung > 50 %), wobei die Rost-Alpenrose darin dominant auftritt (> 50 % der Zwergstrauch-Deckung) • Wichtige Begleitarten sind Zwerg-Wacholder, Preiselbeere, Heidelbeere und Alpen-Rauschbeere sowie Blattflechten • Vorkommen in der subalpinen bis alpinen Höhenstufe (1.500 – 2.200 m Seehöhe) • Boden basen- und kalkarm (meist über silikatischen Gesteinen) Dieser BT besiedelt bodensaure Standorte der subalpinen bis unteren alpinen Höhenstufe, die im Winter durch eine ausreichende Schneedecke vor starken Frösten geschützt sind. Die Rost-Alpenrose ist aufgrund geringer Resistenz gegen Kälte und Frosttrocknis auf ausreichenden Schneeschutz angewiesen. Während Alpenrosenheiden in aufgelichteten Wäldern der subalpinen Höhenstufe – in denen die Bäume eine Schneeverfrachtung einschränken – daher noch großflächige Bestände ausbilden können, sind sie mit zunehmender Höhe nur noch auf geschützten Standorten zu finden. Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg wird dieser BT nur erfasst, wenn die gesetzlichen Kriterien für alpines Ödland erfüllt sind. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Dieser BT ist durch die Dominanz der Rost-Alpenrose gekennzeichnet. Beigemischt können weitere säureliebende Zwergsträucher wie Preiselbeere, Heidelbeere, Alpen-Rauschbeere oder Zwerg-Wacholder sein. In der dichten Moosschicht sind kräftige Laubmoose und Blattflechten (v. a. die Apfelflechte – Peltigera aphthosa) häufig, Strauchflechten treten zurück. Dieser BT kommt in mehreren Ausprägungen vor. In sekundären Beständen über tiefgründigen Böden tritt das Woll-Reitgras stärker hervor. Beim Vorhandensein von Rohhumusschichten über karbonatischem Untergrund kann die Rost-Alpenrose gemeinsam mit der Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) auftreten. Deren Hybride, die Bastard-Alpenrose, kann dort mit den Elternarten ausgedehnte Bestände bilden. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) Bastard-Alpenrose (Rhododendron x intermedium) Zwerg-Wacholder (Juniperus communis ssp. nana) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Alpen-Rauschbeere (Vaccinium gaultherioides) Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Bodensaure Alpenrosenheide (Rhododendretum ferruginei) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 4060 Alpine und boreale Heiden |
Kartierungshinweise: |
Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg werden nur Bestände im alpinen Ödland kartiert. Alpenrosenheiden im unmittelbaren Zusammenhang mit Almfutterflächen (dabei handelt es sich um zusammenhängende Flächen > 0,5 ha, deren Beweidung mit landwirtschaftlichen Nutztieren (Rinder, Pferde, Schafe) einen über den Erhaltungsbedarf dieser Tiere hinausgehenden Ertrag – Fleischzuwachs oder Milchleistung – liefert) sind nicht zu erfassen. Genau zu prüfen ist die Situation, wenn Alpenrosenheiden auf ehemaligen Waldstandorten oder auf früheren Weideflächen ausgebildet sind. Weidemosaike mit Borstgrasrasen deuten auf Kultivierung hin und sind daher nicht dem alpinen Ödland zuzurechnen. Die seltenen Bestände mit dominierender Rost-Alpenrose auf karbonatischem Untergrund nach Bildung einer mächtigen Rohhumusschicht oder über versauerten Braunlehmen sind einzubeziehen. Ruhschutthalden mit geringer Deckung der Rost-Alpenrose werden dem BT „Silikatruhschutthalde der Hochlagen“ zugeordnet. Gehölzbestände in denen die Rost-Alpenrose nur im Unterwuchs vorkommt, sind zu den jeweiligen Wald-BT zu stellen (z. B. „Silikat-Latschen-Buschwald“, „Silikat-Lärchenwald“ oder „Silikat-Lärchen-Zirbenwald“. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Erschließung von neuem Weideland |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) e (alpines Ödland) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) |
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