Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 8.2.1.1 |
Bezeichnung: | BT Weichholzdominierter Ufergehölzstreifen |
Anzahl der Zuordnungen: | 3263 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Schmal-lineare, von Weichholz-Baumarten wie Weiden-Arten, Grau- und Schwarz-Erle sowie von Esche und Traubenkirsche dominierte Gehölzstruktur an Gewässerufern (> 50 % Gesamt-Deckung) • Edellaubbäume wie Berg-Ulme, Stiel-Eiche, Winter-Linde oder Berg-Ahorn treten nur eingesprengt auf (Gesamt-Anteil < 30 %) • Uferzone naturnah mit „weichem“ Wasser-Land-Übergang, im Regelfall sichern die Wurzelstöcke der Gehölze die Uferlinie (Fehlen massiver Ufersicherungen wie durchgehender Blockwürfe und Ufermauern) Weichholzdominierte Ufergehölzstreifen kommen als schmale Bestände an Fließ- oder Stillgewässern von der submontanen bis zur hochmontanen Höhenstufe (ca. 400 bis 1.800 m Seehöhe) vor. Die gut nährstoffversorgten Standorte sind meist feucht bis nass, seltener auch frisch und werden zumeist regelmäßig überflutet. Sie sind oft Reste ursprünglich breiterer Auwälder, die bis auf einen Ufergehölzstreifen gerodet worden sind, um die nährstoffreichen Böden für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen. In diesen schmalen Beständen ist die Auwald-Zonierung nur fragmentarisch ausgebildet. Schmale Gehölzstreifen blieben erhalten und stellen einen wirksamen Uferschutz dar, indem sie das Ufer befestigen und als Sedimentfänger bei Hochwasserereignissen dienen. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die charakteristischen Gehölzarten dieses BT sind Grau- und Schwarz-Erle, Weiden-Arten (meist Silber-Weide, Reif-Weide, über Silikat und in höheren Lagen verstärkt Bruch-Weide, in den Alpen auch Lavendel-Weide), Traubenkirsche und die Esche. Die Dominanzverhältnisse der Baumarten variieren stark. Im Unterwuchs dominieren Feuchte- und Nährstoffzeiger. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Grau-Erle (Alnus incana) Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) Silber-Weide (Salix alba) Bruch-Weide (Salix fragilis) Lavendel-Weide (Salix eleagnos) Edel-Esche (Fraxinus excelsior) Echt-Traubenkirsche (Prunus padus) Auen-Brombeere (Rubus caesius) Geißfuß (Aegopodium podagraria) Groß-Brennnessel (Urtica dioica) Wimper-Kälberkopf (Chaerophyllum hirsutum) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Hainmieren-Schwarzerlen-Eschenwald (Stellario nemorum-Alnetum glutinosae p.p.) • Winkelseggen-Schwarzerlen-Eschenwald, Bach-Eschenwald (Carici remotae-Fraxinetum p.p.) • Traubenkirschen-Schwarzerlen-Eschenwald (Pruno-Fraxinetum p.p.) • Silberweidenauwald (Salicetum albae p.p.) • Bruchweidenauwald (Salicetum fragilis p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
Je nach Ausprägung: • Prioritärer FFH-LRT 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Anion incanae, Salicion albae) • 3240 Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Salix eleagnos |
Kartierungshinweise: |
Die Abgrenzung zum BT „Edellaubaumdominierter Ufergehölzstreifen“ erfolgt an Hand der Baumartenzusammensetzung. Naturferne Ufergehölzstreifen sind nicht zu inkludieren. Die Abgrenzung zu Wald-BT orientiert sich am österreichischen Forstgesetz und erfolgt bei einer Flächengröße von mind. 0,1 ha und einer durchschnittlichen Breite von 10 m. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Flussbauliche Eingriffe aller Art (Regulierungen, Kraftwerksbau) • Rodung • Bestandesumwandlung • Biozideintrag |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „gefährdet“ (Stufe 3) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Galeriewälder und sonstige Begleitgehölze an fließenden und stehenden Gewässern) bis zu einer max. Breite von 10 m der bestockten Fläche |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Detailfoto |
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