Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 8.3.1 |
Bezeichnung: | BT Feldgehölz aus Pionierbaumarten |
Anzahl der Zuordnungen: | 129 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Pionier-Baumarten (v. a. Hänge-Birke, Zitter-Pappel, Sal-Weide oder Rot-Föhre) dominierter (> 50 % Gesamt-Deckung), nicht schmal-linearer Gehölzbestand • Vorkommen meist auf flachgründigen Böden oder Rohbodenstandorten • Bestockte Fläche < 0,1 ha Dieser BT nimmt in extensiv genutzten Kulturlandschaften eine charakteristische landschaftsökologische Position ein. Sein Vorkommen konzentriert sich auf kleinflächige schwierig zu bewirtschaftende und daher nicht genutzte Flächen (z. B. Felskuppen, Felsblöcke, flachgründige Bereiche). Weiters treten Feldgehölze aus Pionierbaumarten häufig auf anthropogenen Rohböden (z. B. in Abbaugebieten, Industriebrachen) auf. In allen Fällen handelt es sich um relativ lichte Sukzessionsstadien, die sich bei fehlender Nutzung zu Klimaxbeständen weiterentwickeln. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
In der oft lückigen Baumschicht dominieren Sal-Weide, Hänge-Birke oder Zitter-Pappel. An trockenen Standorten tritt meist die Rot-Föhre dominant auf. Die Strauch- und Krautschicht kann in Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausgebildet sein. Aufgrund der standörtlichen Verhältnisse sind meist Arten nährstoffarmer Standorte häufig. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Sal-Weide (Salix caprea) Hänge-Birke (Betula pendula) Zitter-Pappel (Populus tremula) Rot-Föhre (Pinus sylvestris) Faulbaum (Frangula alnus) Drahtschmiele (Avenella flexuosa) Hain-Rispe (Poa nemoralis) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Schnee-Heide (Erica carnea) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Espen-Salweiden-Vorwald (Salicetum capreae p.p.) • Mesophiles Haselgebüsch (Rubo-Coryletum p.p.) • Feuchter Birken-Vorwald (Filipendula ulmaria-Betula pendula-Gesellschaft) • Frischer Espen-Birken-Vorwald (Populus tremula-Betula pendula-Gesellschaft) • Bodensaurer Birken-Vorwald (Avenella flexuosa-Betula pendula-Gesellschaft) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Flächen des BT müssen in der freien Landschaft liegen (zumindest eine Seite muss an Offenland grenzen). Die Abgrenzung zu anderen Feldgehölzen erfolgt primär über die Artenzusammensetzung der Gehölzschicht. Die Abgrenzung zu Wald-BT orientiert sich am österreichischen Forstgesetz und erfolgt bei einer Flächengröße von mind. 0,1 ha und einer durchschnittlichen Breite von 10 m. Ausschließlich gepflanzte Bestände (einheitlicher Pflanzabstand) sind nicht zu kartieren. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Bestandesumwandlung • Rodung • Verbauung (insbesondere Bestände auf Industriebrachen) |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Flächen des BT unterliegen in Salzburg keinem gesetzlichen Lebensraumschutz nach § 24 (1). Die dauernde Beseitigung von Flächen des BT ist jedoch gemäß § 26 (1) a der Naturschutzbehörde anzuzeigen. Nicht anzeigepflichtig hingegen sind das notwendige Schwenden und Freischneiden von Leitungstrassen. Zulässig ist die Nutzung von Feldgehölzen, sofern keine dauernde Beseitigung (einschließlich der Entfernung der Wurzelstöcke) – auch von Teilflächen – erfolgt. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Detailfoto; mit Zitter-Pappel (Populus tremula) |
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