Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 8.3.2 |
Bezeichnung: | BT Laubbaumfeldgehölz aus standortstypischen Schlussbaumarten |
Anzahl der Zuordnungen: | 1065 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von standortstypischen, heimischen Laubgehölzen dominierter (Gesamt-Anteil der Stammzahl > 70 %), nicht schmal-linearer Gehölzbestand • Vorkommen an Standorten, die von Natur aus laubbaumreich sind (v. a. Tieflagen, nicht zu feuchte oder zu trockene Standorte) • Bestockte Fläche < 0,1 ha Dieser BT kommt vorwiegend auf landwirtschaftlich erschwert nutzbaren Restflächen wie Felsgruppen, Lesesteinhaufen, Böschungen und Gräben vor. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Artenzusammensetzung wird stark von den klimatischen und naturräumlichen Voraussetzungen geprägt, die Nutzungsintensität des Umlandes und des Feldgehölzes selbst wirken ebenfalls auf die Artenzusammensetzung ein. Wichtige Baumarten sind Ahorn-Arten, Vogel-Kirsche, Stiel-Eiche, Rot-Buche, Sommer- und Winter-Linde, Esche und Hainbuche. Pionierbaumarten treten zurück. Die Strauchschicht ist oft artenreich, v. a. wenn die Bestände als Niederwald genutzt werden. In der Krautschicht dominieren Waldarten, randlich treten Arten der angrenzenden Nutzflächen hinzu. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) Spitz-Ahorn (Acer platanoides) Vogel-Kirsche (Prunus avium ssp. avium) Stiel-Eiche (Quercus robur) Rot-Buche (Fagus sylvatica) Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) Winter-Linde (Tilia cordata) Edel-Esche (Fraxinus excelsior) Edel-Hainbuche (Carpinus betulus) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Fragmente zahlreicher Waldgesellschaften |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
- |
Kartierungshinweise: |
Flächen des BT müssen in der freien Landschaft liegen (zumindest eine Seite muss an Offenland grenzen). Die Abgrenzung zu anderen Feldgehölzen erfolgt primär über die Artenzusammensetzung der Gehölzschicht. Die Abgrenzung zu Wald-BT orientiert sich am österreichischen Forstgesetz und erfolgt bei einer Flächengröße von mind. 0,1 ha und einer durchschnittlichen Breite von 10 m. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Bestandesumwandlung durch Aufforstung mit standortsfremden Gehölzen • Eindringen invasiver Neophyten (v. a. Robinie) • Rodung • Biozideintrag |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „gefährdet“ (Stufe 3) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Flächen des BT unterliegen in Salzburg keinem gesetzlichen Lebensraumschutz nach § 24 (1). Die dauernde Beseitigung von Flächen des BT ist jedoch gemäß § 26 (1) a der Naturschutzbehörde anzuzeigen. Nicht anzeigepflichtig hingegen sind das notwendige Schwenden und Freischneiden von Leitungstrassen. Zulässig ist die Nutzung von Feldgehölzen, sofern keine dauernde Beseitigung (einschließlich der Entfernung der Wurzelstöcke) – auch von Teilflächen – erfolgt. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto; mit Stiel-Eiche (Quercus robur) und Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) |
Detailfoto; mit typischen Lesesteinen |
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