Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 8.3.3 |
Bezeichnung: | BT Nadelbaumfeldgehölz aus standortstypischen Schlussbaumarten |
Anzahl der Zuordnungen: | 36 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von standortstypischen, heimischen Nadelbäumen (v. a. Fichte, Lärche, Rot-Föhre oder seltener Tanne) dominierter (Gesamt-Anteil der Stammzahl > 70 %), nicht schmal-linearer Gehölzbestand • Vorkommen an Standorten, die von Natur aus laubbaumfeindlich sind (v. a. Hochlagen bis zur Waldgrenze, sehr trockene oder sehr feuchte Standorte) • Bestockte Fläche < 0,1 ha Nadelbaumfeldgehölze aus standortstypischen Schlussbaumarten kommen in Gebieten Österreichs vor, die aus klimatischen oder bodenkundlichen Gründen laubholzarm sind. In tiefen Lagen handelt es sich um laubbaumfeindliche Sonderstandorte (sehr trocken oder – seltener – sehr feucht), inneralpin kann dieser BT auf allen Standorten auftreten. Das Nadelbaumfeldgehölz tritt vorwiegend auf landwirtschaftlich erschwert nutzbaren Flächen auf, die Bestände sind meist von landwirtschaftlichen Nutzflächen umgeben. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
In den meisten Beständen ist die Fichte die dominante Baumart. Inneralpin kann in höheren Lagen auch die Lärche eine wichtige Rolle am Bestandesaufbau einnehmen. Selten können auch die Tanne oder die Leg-Föhre (z.B. kleinflächige Latschengebüsche oberhalb der Waldgrenze) auftreten. Die Kraut- und Strauchschicht ist in Abhängigkeit von den lokalen Gegebenheiten sehr unterschiedlich ausgeprägt. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Europa-Lärche (Larix decidua) Rot-Föhre (Pinus sylvestris) Edel-Tanne (Abies alba) Leg-Föhre (Pinus mugo) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Fragmente zahlreicher Waldgesellschaften |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Flächen des BT müssen in der freien Landschaft liegen (zumindest eine Seite muss an Offenland grenzen). Die Abgrenzung zu anderen Feldgehölzen erfolgt primär über die Artenzusammensetzung der Gehölzschicht. Die Art der Bestandesbegründung spielt keine Rolle. Anthropogen begründete Feldgehölze mit Dominanz von Nadelbaumarten auf Laubbaumstandorten sind dem BT „Feldgehölz aus standortsfremden Baumarten“ zuzuordnen. Die Abgrenzung zu Wald-BT orientiert sich am österreichischen Forstgesetz und erfolgt bei einer Flächengröße von mind. 0,1 ha und einer durchschnittlichen Breite von 10 m. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Rodung • Intensive forstwirtschaftliche Nutzung • Entwässerung (bei Beständen auf Nassstandorten) • Nährstoffeintrag aus angrenzenden Nutzflächen |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Bei Vorkommen über Torf (insbesondere Rot-Föhre) ist Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) gegeben. Andere Flächen dieses BT unterliegen in Salzburg keinem gesetzlichen Lebensraumschutz nach § 24 (1). Die dauernde Beseitigung von Flächen des BT ist jedoch gemäß § 26 (1) a der Naturschutzbehörde anzuzeigen. Nicht anzeigepflichtig hingegen sind das notwendige Schwenden und Freischneiden von Leitungstrassen. Zulässig ist die Nutzung von Feldgehölzen, sofern keine dauernde Beseitigung (einschließlich der Entfernung der Wurzelstöcke) – auch von Teilflächen – erfolgt. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Europa-Lärche (Larix decidua) |
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