Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 8.7.1 |
Bezeichnung: | BT Lärchwiese und -weide |
Anzahl der Zuordnungen: | 897 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
8.7.1.1 SUBTYP Lärchwiese • Von Lärche dominierte, parkartig aufgelockerte Baum-Bestände (Lärche > 50 % der Stammzahl) • Hochdeckende, meist geschlossene Krautschicht, die von Grünland-Arten und Magerkeitszeigern dominiert wird • Lage in der hochmontanen bis subalpinen Höhenstufe (1.400 – 2.000 m Seehöhe) • In der Regel extensive Mahd, fallweise brachliegend 8.7.1.2 SUBTYP Lärchweide Weicht vom Subtyp der Lärchweide im folgenden Punkt ab • In der Regel extensive Beweidung, fallweise brachliegend • Enge Verzahnung der Magerrasenarten mit Sträuchern und Zwergsträuchern Lärchwiesen und -weiden umfassen lockere, parkähnliche, von der Lärche dominierte Flächen mittlerer und hoher Lagen, deren Unterwuchs als Grünland genutzt wird. Die traditionelle Lärchwiesennutzung bringt mehrfachen Nutzen: Brenn- und Bauholz sowie Heu bei gleichzeitiger Erosionssicherung. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die lockere Baumschicht wird durch einzelne oder in Gruppen stehende Lärchen gebildet, denen Fichten beigemischt sein können. In gemähten Beständen fehlt eine Strauchschicht, in beweideten ist gelegentlich eine spärliche Strauchschicht, z. B. aus Ebereschen (Sorbus aucuparia) vorhanden. Die Zusammensetzung der Krautschicht ist infolge unterschiedlicher Nutzungsintensität und in Abhängigkeit von der Höhenlage und dem Untergrund aufgrund verschiedenartiger Standorte äußerst variabel. Meist dominieren jedoch Arten der Magerwiesen und -weiden. In Beständen über Karbonat sind Arten wie Berg-Ringdistel, Kalk-Blaugras, Gelb-Betonie etc., in Beständen über Silikat sind Bürstling, Scheuchzer-Glockenblume, Groß-Eberwurz und Gold-Fingerkraut häufig. In beweideten Beständen ist die enge Verzahnung der Magerrasenarten mit Sträuchern und Zwergsträuchern typisch. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Europa-Lärche (Larix decidua) Berg-Ringdistel (Carduus defloratus) Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea) Gelb-Betonie (Betonica alopecuros) Bürstling (Nardus stricta) Scheuchzer-Glockenblume (Campanula scheuchzeri) Groß-Eberwurz (Carlina acaulis) Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea) Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Fragmente zahlreicher montaner bis subalpiner Wiesen- und Weidegesellschaften |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Prioritärer FFH-LRT 6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden – bei entsprechender Ausbildung des Borstgrasrasens (vgl. BT Frische, basenarme Magerwiese/-weide der Bergstufe) • 6170 Alpine und subalpine Kalkrasen (Subtyp 6171 Rostseggenrasen und -halden (Caricion ferrugineae) oder Subtyp 6173 Blaugrashalden und Festuca dominierte Kalkrasen (Caricion firmae, Seslerion coeruleae)) – bei entsprechender Ausbildung des Kalk-Magerrasens (vgl. BT Frische, basenreiche Magerwiese/-weide der Bergstufe) |
Kartierungshinweise: |
Alle offenen, von der Lärche dominierten Bestände, die eine Überschirmung von höchstens 30 % aufweisen und typischer Weise über einen dominierenden Grünlandunterwuchs verfügen sind zu inkludieren. Nicht hierher zu stellen sind jedoch von Natur aus offene, von Lärchen dominierte, fallweise auch beweidete Wälder (z. B. am Rand von Lawinenbahnen). |
Gefährdungsfaktoren: |
• Aufgabe der Nutzung mit anschließender Aufforstung oder Sukzession (v. a. bei Lärchwiesen) • Rodung der Lärchen • Intensivierung der Nutzung (z. B. Düngung) |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3) • Zentralalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Nur bei Ausbildung über Kalk-Magerrasen ab einer Fläche von 2.000 m²: Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) d (Magerstandorte) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Groß-Eberwurz (Carlina acaulis) hinter Arnika (Arnica montana) |
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