Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.1.2 |
Bezeichnung: | BT Silikat-Latschen-Buschwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 4359 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von der Leg-Föhre (Latsche) dominierte Gebüsche (> 50 % der Gesamt-Deckung von Gehölzen) • Unterwuchs reich an Zwergsträuchern • Vorkommen auf silikatischen, sauren Mineralböden (nicht auf Torf bzw. in Mooren) • Schwerpunkt in den Hochlagen oberhalb der Waldgrenze Primäre Vorkommen des Silikat-Latschen-Buschwaldes siedeln über flachgründigen, felsigen oder blockigen Standorten sowie in trockenen Bereichen von Lawinenbahnen, die für Bäume unzureichende Lebensbedingungen bieten (zu kalte Wintertemperaturen, zu spät abschmelzender Schnee, zu hohe Windgeschwindigkeiten, zu geringe Bodenentwicklung, regelmäßige Lawinenabgänge etc.). Der Schwerpunkt des Vorkommens liegt über der Waldgrenze. Weiters kann der Silikat-Latschen-Buschwald bei fehlender Weidenutzung unter der klimatischen Waldgrenze in Almweideflächen eindringen und dort auch über tiefgründigen Böden Buschwälder bilden. Typische Böden sind Eisenpodsole und nährstoffarme Tangelranker. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Latsche, auch Leg-Föhre genannt, baut zumeist Buschwälder auf, die locker bis dicht geschlossen sein können. An Waldgrenzstandorten sind oft einzelne Fichten (Picea abies), Lärchen (Larix decidua), Ebereschen (Sorbus aucuparia) oder Zirben (Pinus cembra) eingestreut. Der Unterwuchs ist artenarm, wobei säureliebende Zwergsträucher, wie sie nachfolgend genannt werden, dominieren. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Leg-Föhre (Pinus mugo) Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) Alpen-Nebelbeere (Vaccinium gaultherioides) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Bodensaures Latschengebüsch (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• 4070 Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti) |
Kartierungshinweise: |
Hauptkriterium für die Zuordnung eines Waldbestandes zu diesem BT ist die Vegetationszusammensetzung und die standörtliche Einnischung wie oben beschrieben. Die Abgrenzung im Kontaktbereich zu Hochlagenwäldern erfolgt anhand des Kronen-schlusses der Baumschicht, Bestände mit einer Deckung der Baumschicht < 30 % sind im BT „Silikat-Latschen-Buschwald“ zu integrieren. Bei stärkerem Auftreten von basen- bis kalkliebender Arten wie Zwerg-Mehlbeere (Sorbus chamaemespilus), Schnee-Heide (Erica carnea), Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum), Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea), Bunt-Reitgras (Calamagrostis varia), Alpenmaßliebchen (Bellidiastrum michelii), Rost-Segge (Carex ferruginea), Steinbeere (Rubus saxatilis), Echt-Seidelbast (Daphne mezereum), Rundblatt-Steinbrech (Saxifraga rotundifolia) u. a. handelt es sich um den BT „Karbonat-Latschen-Buschwald“. Latschengebüsche über Torf, die in Moorgebieten zu finden sind, werden verschiedenen Moor-BT zugeordnet. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 0,5 ha • Höchstens extensive Nutzung |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Leg-Föhre (Pinus mugo) |
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