Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.1.3 |
Bezeichnung: | BT Grünerlen-Buschwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 10182 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Grün-Erle dominierte Gebüschgesellschaften (> 50 % der Gesamt-Deckung von Gehölzen) • Unterwuchs oft sehr üppig und hochstaudenreich • Lage in der hochmontanen bis subalpinen Höhenstufe (1.400 – 1.900 m Seehöhe), meist im Bereich der Waldgrenze zu finden • Vorkommen im Bereich von Lawinenrinnen, verbuschenden Weideflächen oder im Bereich der Waldgrenze • Meist auf nährstoffreichen Silikatböden, seltener auf Karbonatböden Auf gut wasserversorgten, nährstoffreichen Standorten außerhalb des geschlossenen Waldes kann es im Waldgrenzbereich zur Ausbildung des Grünerlen-Buschwaldes kommen. Überwiegend handelt es sich um steile, meist schattseitige Hänge, schneereiche Leeseiten, erosionsanfällige Steilhänge oder Lawinenstriche mit langer Schneebedeckung. Der BT kommt meist über tief verwittertem Silikatgestein, selten auch über Karbonatgestein vor. Die Böden sind feinerdereiche, wenig humose Mullbraunerden mit hohem Skelettanteil. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt an oder über der klimatischen Waldgrenze. Unterhalb der klimatischen Waldgrenze kann sich ein Grünerlen-Buschwald in Lawinenbahnen und Almweideflächen bei fehlender Pflege ausbilden. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Dieser BT ist durch die Dominanz der Grün-Erle gekennzeichnet. Dieser Strauch baut oft dichte Buschwälder mit einer Bestandeshöhe von maximal drei bis vier Metern auf, wobei Gehölze wie Bäumchen-Weide (Salix waldsteiniana), Großblatt-Weide (Salix appendiculata), Glanz-Weide (Salix glabra), Tauern-Weide (Salix mielichhoferi), Schwarz-Weide (Salix myrsinifolia), Eberesche (Sorbus aucuparia) und Blau-Heckenkirsche (Lonicera caerulea) eingesprengt bis beigemischt vorkommen können. In der Krautschicht sind vor allem Elemente der Hochstaudenfluren wie Grau-Alpendost (Adenostyles alliariae), Meisterwurz (Peucedanum ostruthium), Milchlattich (Lactuca alpina) bestimmend. An trockeneren Standorten können auch Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum), Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) vorkommen. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Grün-Erle (Alnus alnobetula) Großblatt-Weide (Salix appendiculata) Grau-Alpendost (Adenostyles alliariae) Milchlattich (Lactuca alpina) Wald-Sternmiere (Stellaria nemorum) Gebirgs-Frauenfarn (Athyrium distentifolium) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
- |
Kartierungshinweise: |
Hauptkriterium für die Zuordnung eines Waldbestandes zu diesem BT ist die Vegetationszusammensetzung und die standörtliche Einnischung wie oben beschrieben. Die Abgrenzung zu anderen Buschwald-BT erfolgt anhand der dominierenden Gehölze: Bei Dominanz von Latsche (Pinus mugo) handelt es sich um den BT „Silikat-Latschen-Buschwald“ bzw. den „Karbonat-Latschen-Buschwald“. Bei Dominanz von Strauchweiden handelt es sich um den BT „Hochmontanes bis subalpines Weidengebüsch über Silikat“ bzw. über Karbonat. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 0,5 ha • Höchstens extensive Nutzung |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Grün-Erle (Alnus alnobetula) |
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