Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.10.1 |
Bezeichnung: | BT Karbonat-Lärchen-Zirbenwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 330 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Zirbe und Lärche dominierter, oft lückiger Waldbestand im Bereich der Waldgrenze (> 80 % der Stammzahl aus Lärche und Zirbe in der Baumschicht, Zirben-Anteil > 30 %) • Fichte in geringen Anteilen nicht selten am Bestandesaufbau beteiligt • Unterwuchs von kalkliebenden Pflanzenarten (u. a. Wimper-Alpenrose) geprägt (> 25 % Gesamt-Deckung) • Lage in der subalpinen Höhenstufe (1.500 – 2.000 m Seehöhe) • Boden basen- und kalkreich Diese Waldgesellschaft besiedelt subalpine Standorte über Karbonat und bildet dort die Waldgrenze. Die charakteristischen Böden sind skelettreiche Kalk-Braunlehme, Rendzinen sowie deren Übergänge (Braunlehm-Rendzina). Aufgrund des verminderten Streuabbaus in der subalpinen Höhenstufe können auch saure Tangel-Rendzinen ausgebildet sein. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Bestände werden mit wechselnden Anteilen von Lärche und Zirbe aufgebaut. Die Lärche tritt als Pionierbaum auf und fällt in reiferen Beständen zunehmend aus. Im unteren Verbreitungsbereich dieses BT spielt die Fichte eine wichtige Rolle am Bestandesaufbau. Einige lichtbedürftige Baum- und Straucharten kommen regelmäßig vor. Im Unterwuchs finden sich Arten der alpinen Matten, Kalkschuttpioniere und Elemente der Latschengebüsche. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Europa-Lärche (Larix decidua) Zirbe (Pinus cembra) Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Blau-Heckenkirsche (Lonicera caerulea) Leg-Föhre (Pinus mugo) Zwergmehlbeere (Sorbus chamaemespilus) Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea) Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) Schnee-Heide (Erica carnea) Grau-Alpendost (Adenostyles alliariae) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald (Subtyp 9422 Subalpiner Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae, Laricetum deciduae)) zugeordnet. |
Kartierungshinweise: |
Ausschlaggebend für eine Zuordnung eines Bestandes zu diesem BT ist der Zirbenanteil, der mindestens bei etwa 30 % liegen sollte. An der Waldgrenze sind lichte Bestände mit engen Verzahnungen und fließenden Übergängen zum Krummholz häufig. Die Abgrenzung zum BT „Silikat-Lärchen-Zirbenwald“ erfolgt anhand von Säurezeigern in der Krautschicht. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 0,5 ha • Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung: • Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche • Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl) • Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz • Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke • Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar • Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen) • Anteil von Störungszeigern < 20 % • Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist |
Gefährdungsfaktoren: |
• Abnahme der Zirbe durch Holznutzung • Verlichtung durch Beweidung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Europa-Lärche (Larix decidua) links im Vordergrund; Zirbe (Pinus cembra) rechts im Hintergrund |
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