Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.10.2 |
Bezeichnung: | BT Silikat-Lärchen-Zirbenwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 3350 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Zirbe und Lärche dominierter, oft lückiger Waldbestand im Bereich der Waldgrenze (> 80 % Stammzahl aus Lärche und Zirbe in der Baumschicht, Zirben-Anteil > 30 %) • Fichte nicht selten in geringen Anteilen am Bestandesaufbau beteiligt • Unterwuchs von säureliebenden Zwergstraucharten (insbesondere Rost-Alpenrose) geprägt (> 25 % Gesamt-Deckung) • Lage in der subalpinen Höhenstufe (1.500 – 2.000 m Seehöhe) • Boden sauer, kalkarm Der Silikat-Lärchen-Zirbenwald ist die höchststeigende Waldgesellschaft der Ostalpen mit einem Verbreitungsschwerpunkt an der Waldgrenze in den von Silikatgesteinen geprägten Zentralalpen. Sehr tiefe Wintertemperaturen und lange Schneebedeckung sind die bezeichnenden Standortsbedingungen für diesen BT. Aufgrund der geringen Bodenaktivität in diesen Höhenlagen ist eine mächtige Rohhumusauflage häufig. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Bestände sind meist locker und stufig aufgebaut. Mit zunehmendem Bestandsalter wird die Pionierbaumart Lärche von der Zirbe ersetzt. Im unteren Verbreitungsbereich dieses BT spielt die Fichte eine wichtige Rolle am Bestandesaufbau. Die Bestände werden von Säurezeigern dominiert und sind meist reich an Moosen und Flechten. Vor allem Arten der subalpinen Zwergstrauchheiden und, falls der Bestand beweidet wird, Arten der Borstgrasrasen sind am Aufbau des Unterwuchses beteiligt. In dichten, geschlossenen Zirbenwäldern dominieren Arten der Fichtenwälder. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Europa-Lärche (Larix decidua) Zirbe (Pinus cembra) Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) Drahtschmiele (Avenella flexuosa) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald (Subtyp 9421 Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae) zugeordnet. |
Kartierungshinweise: |
Ausschlaggebend für eine Zuordnung zu diesem BT ist der Zirbenanteil am Bestand, der 30 % übersteigen sollte. Ist der Zirbenanteil geringer, so sind die Bestände bei ähnlichem Unterwuchs dem BT „Silikat-Lärchenwald“ anzugliedern. An der Waldgrenze sind lichte Bestände mit engen Verzahnungen und fließenden Übergängen zum Krummholz häufig. Die Abgrenzung zum BT „Karbonat-Lärchen-Zirbenwald“ erfolgt anhand von Kalkzeigern in der Krautschicht. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 0,5 ha • Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung: • Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche • Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl) • Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz • Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke • Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar • Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen) • Anteil von Störungszeigern < 20 % • Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist |
Gefährdungsfaktoren: |
• Verlichtung durch Beweidung • Abnahme der Zirbe durch Holznutzung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „BT fehlt“ (-) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Zirbe (Pinus cembra), Europa-Lärche (Larix decidua) und Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) |
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