Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.10.3 |
Bezeichnung: | BT Karbonat-Lärchenwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 956 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Lärche dominierter, oft lückiger Waldbestand im Bereich der Waldgrenze (> 70 % der Stammzahl in der Baumschicht) • Fichte und/oder Zirbe in geringen Anteilen nicht selten am Bestandesaufbau beteiligt • Unterwuchs von kalkliebenden Pflanzenarten (u. a. Wimper-Alpenrose) geprägt (> 25 % Gesamt-Deckung), jedoch kein Weiderasen (Bürstling, Ausläufer-Rot-Schwingel und Horst-Rot-Schwingel nie dominant) • Hauptvorkommen in der hochmontanen bis subalpinen Höhenstufe (1.400 – 2.000 m Seehöhe) • Boden basen- und kalkreich Der Karbonat-Lärchenwald kann in Hochlagen auf anstehendem Hartkalkgestein (Wettersteindolomit, Moränenschutt, Bergsturzmaterial) ausgebildet sein. Der BT tritt schwerpunktmäßig in den Randalpen außerhalb des Zirbenareals und oberhalb des Fichtenwaldgürtels auf und ist primär als Pioniergesellschaft entwickelt. Die Böden sind oft wenig entwickelte Fels- und Schuttböden. Übergänge von flachgründiger, skelettreicher Protorendzina bis hin zu Tangel-Kalk-Braunerden kommen vor. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die aufgelockerte bis geschlossene Baumschicht wird von der Lärche dominiert. In tieferen Lagen tritt die Fichte häufiger hinzu, Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Eberesche (Sorbus aucuparia) sowie subalpin die Zirbe können vereinzelt eingesprengt sein. Die Kraut- und Strauchvegetation zeigt enge Verbindungen zum Karbonat-Lärchen-Zirbenwald. Je nach Standort kommen wechselnde Anteile lichtliebender Arten der Buchenwälder und Hochstaudenfluren sowie bei Rohhumusdecken der bodensauren Nadelwälder vor. Arten der Kalkschutt- und Felsbesiedler bilden häufig kleinräumige Vegetationsmosaike aus. In der Moosschicht sind Rohhumuszeiger häufig. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Europa-Lärche (Larix decidua) Zirbe (Pinus cembra) Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) Grau-Alpendost (Adenostyles alliariae) Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) Fuchs-Hain-Geißkraut (Senecio ovatus) Eisenhut-Arten (Aconitum spp.) Rost-Segge (Carex ferruginea) Bunt-Reitgras (Calamagrostis varia) Kalk-Alpendost (Adenostyles alpina) Dreischnittig-Baldrian (Valeriana tripteris) Schnee-Heide (Erica carnea) Alpen-Brandlattich (Homogyne alpina) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9420 Alpiner Lärchen- und/oder Arvenwald (Subtyp 9422 Subalpiner Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae, Laricetum deciduae)) zugeordnet. |
Kartierungshinweise: |
Die Abgrenzung zu „Lärchwiesen und -weiden“ erfolgt anhand des dort überwiegend aus Grünlandarten bestehenden Unterwuchses, die Abgrenzung zum „Karbonat-Lärchen- Zirbenwald“ anhand eines Zirbenanteils von weniger als 30 %. Im Hochgebirge sind lichte Bestände mit engen Verzahnungen und fließenden Übergängen zum Krummholz häufig. Die Abgrenzung zum BT „Silikat-Lärchenwald“ erfolgt anhand von Säurezeigern in der Krautschicht. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 2 ha • Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung: • Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche • Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl) • Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz • Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke • Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar • Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen) • Anteil von Störungszeigern < 20 % • Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Europa-Lärche (Larix decidua) mit Säbelwuchs |
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