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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.11.1.1
Bezeichnung: BT Subalpiner bodensaurer Fichtenwald
Anzahl der Zuordnungen: 3702
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Fichtendominierter, oft lückiger Waldbestand im Bereich der Waldgrenze (> 70 % Fichte – Stammzahl in der Baumschicht), Lärche und Zirbe nur untermischt, nie bestandsbildend
• Fichten meist schlankwüchsig mit am Stamm weit herabreichenden Ästen
• Unterwuchs geprägt von säureliebenden Arten, insbesondere Zwergsträuchern (> 25 % Gesamt-Deckung; z. B. Rost-Alpenrose)
• Lage in der hochmontanen bis subalpinen Stufe (1.300 – 2.000 m Seehöhe)
• Boden kalkarm, sauer

Dieser BT bildet in den Hochlagen in den Silikatgebirgen der Alpen großflächige Bestände. Er stockt auf Quarz, Granit, Gneis, Quarzit und anderen silikatischen Gesteinen. Sind mächtige Rohhumusauflagen vorhanden, kann selten auch basisches Gestein das Ausgangssubstrat bilden. Die Skala der Böden reicht von Eisenpodsolen über Semipodsol bis zu nährstoffarmen Tangelrendzinen.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die kennzeichnende Baumart ist die Fichte. Sie steht in subalpinen Beständen weitständig und bildet tief beastete schlanke Kronen. In schlusswaldfernen Beständen gesellt sich vermehrt die Lärche (Larix decidua) hinzu, in höheren Lagen mischt sich die Zirbe (Pinus cembra) in die Bestände. Der artenarme Unterwuchs wird typischerweise flächig von Zwergsträuchern dominiert. Eine wichtige Rolle am Bestandesaufbau spielen weit verbreitete Säurezeiger, darunter v. a. Grasartige. Eine dichte Moosschicht ist fast immer vorhanden.
Charakteristische Pflanzenarten:
Gewöhnlich-Fichte (Picea abies)
Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa)
Weiß-Hainsimse (Luzula luzuloides)
Drahtschmiele (Avenella flexuosa)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Alpenlattich-Fichtenwald, Hochmontan-tiefsubalpiner Hainsimsen-Fichtenwald (Larici-Piceetum p.p.)
• Wollreitgras-Fichtenwald (Calamagrostio villosae-Piceetum p.p.)
• Basenarme Fichten- und Fichten-Tannen-Wälder (Athyrio alpestris-Piceetum p.p.)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) (Subtyp 9411 Hochmontan-subalpine Fichtenwälder) zugeordnet.
Kartierungshinweise:
Die Abgrenzung zum Lärchen-Zirbenwald und zum Lärchenwald erfolgt anhand der dominanten Baumartengarnitur. Aufgrund fließender Übergänge ist sie in Einzelfällen schwierig.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Flächenausmaß von mindestens 2 ha
• Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung:
• Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche
• Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl)
• Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz
• Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke
• Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar
• Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen)
• Anteil von Störungszeigern < 20 %
• Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist
Gefährdungsfaktoren:
-
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „ungefährdet“ (*)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-)
• Nordalpen: „ungefährdet“ (*)
• Zentralalpen: „ungefährdet“ (*)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
kein gesetzlicher Lebensraumschutz
Bilder
Bild_1; 305215
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 305056
Detailfoto
Bild_3; 305204
Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), Tannen-Teufelsklaue (Huperzia selago) und Drahtschmiele (Avenella flexuosa)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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