Biotoptyp - Details | |
---|---|
Typ-ID: | 9.11.1.4 |
Bezeichnung: | BT Fichten-Blockwald über Silikat |
Anzahl der Zuordnungen: | 298 |
Biotoptyp - Steckbrief |
---|
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Fichte dominierter, meist kleinflächiger Waldbestand (> 50 % der Stammzahl in der Baumschicht) • Den Unterwuchs prägen Zwergsträucher (Heidelbeere, Preiselbeere, Rost-Alpenrose u. a.) und oftmals dicke Moos- und Flechten-Polster auf den Felsblöcken (> 25 % Gesamt-Deckung) • Vorkommen im Bereich von Silikat-Blockhalden bzw. an Blockfeldern von Bergstürzen • Boden sauer, kalkarm Auf Blockhalden ist die Fichte durch ihre Konkurrenzkraft auf seichtgründigen, nährstoffarmen Böden in (zumindest relativ) klimafeuchten, oft auch luftfeuchten Lagen anderen Baumarten überlegen und kann zur Dominanz gelangen. An Kaltluftaustritten ist die Fichte bis in die tiefmontane Stufe herab (bis ca. 700 m Seehöhe) konkurrenzfähig, da andere Baumarten mit den extremen Standortsbedingungen nicht zurechtkommen. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Neben der bestandsbildenden Fichte können selten andere Arten, wie Tanne (Abies alba), Rot-Buche (Fagus sylvatica) oder Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) vertreten sein. Im Unterwuchs dominieren säureliebenden Fichtenwaldarten, davon viele Zwergsträucher (z. B. die Rost-Alpenrose – Rhododendron ferrugineum). Darüber hinaus ist eine reich entwickelte Moosschicht charakteristisch für den BT. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Alpenlattich-Fichtenwald, Hochmontan-tiefsubalpiner Hainsimsen-Fichtenwald (Larici-Piceetum p.p.) • Montaner Hainsimsen-Fichten-(Tannen-)wald (Luzulo nemorosae-Piceetum p.p.) • Peitschenmoos-Fichten-(Tannen-)wald (Bazzanio-Piceetum p.p.) • Wollreitgras-Fichtenwald (Calamagrostio villosae-Piceetum p.p.) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) (beide Subtypen) zugeordnet. |
Kartierungshinweise: |
In diesen BT sind ausschließlich fichtendominierte Bestände auf Blockhalden und Bergsturzgelände zu integrieren. Fichtenforste sind nicht hierher zu stellen. Die Abgrenzung zum „Fichten-Blockwald über Karbonat“ erfolgt anhand der kalkzeigenden Arten im Unterwuchs. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 2 ha • Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung: • Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche • Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl) • Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz • Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke • Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar • Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen) • Anteil von Störungszeigern < 20 % • Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist |
Gefährdungsfaktoren: |
- |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „ungefährdet“ (*) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „BT fehlt“ (-) • Nordalpen: „ungefährdet“ (*) • Zentralalpen: „ungefährdet“ (*) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
kein gesetzlicher Lebensraumschutz |
Bilder |
---|
Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) |
![]() |