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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.12.1.1
Bezeichnung: BT Karbonat-Rotföhrenwald
Anzahl der Zuordnungen: 460
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Rotföhren-dominierter (> 50 % der Stammzahl in der Baumschicht), meist lichter Waldbestand geneigter bis z. T. steiler Hänge
• Krautschicht von Basen- und Kalkzeigern, insbesondere Schnee-Heide, geprägt (> 25 % Gesamt-Deckung)
• Beginnend ab der submontanen Stufe, Schwerpunkt in der montanen Höhenstufe (500 – 1.200 m Seehöhe)
• Boden basen- und kalkreich, meist flachgründig und trocken

Karbonat-Rotföhrenwälder kommen auf trockenen bis sehr trockenen Standorten vor, die für konkurrenzkräftigere Baumarten nicht mehr besiedelbar sind. Überwiegend finden sich die Karbonat-Rotföhrenwälder auf sonnseitigen meist steilen, felsigen Hanglagen, es werden aber auch Schutt- und grobblockige Standorte besiedelt. Die Böden sind meist Rendzinen auf wasserdurchlässigen Fels-, Schutt- und Schotterstandorten. Über Schutt können sich aber auch Rohhumus-artige Auflagen (Tangelrendzinen) bilden, die in mächtigeren Lagen die krautige Vegetation von der karbonatischen Unterlage isolieren. Auf felsigen Graten, sonnseitigen Rippen und wenig stabilen Steilhängen sind initiale erosionsanfällige Karbonatrohböden typisch. Die Waldbestände üben hier v. a. Schutzfunktionen aus.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Wälder werden von der Rot-Föhre dominiert. Sie zeigt je nach Trockenheit des Standortes mäßige bis sehr schlechte Wuchsleistungen. Zur Rot-Föhre können sich in der Baumschicht vereinzelt Fichte (Picea abies) oder Rot-Buche (Fagus sylvatica), in höheren Lagen auch Lärche (Larix decidua), gesellen. In tieferen Lagen kommen v. a. in sekundären Beständen Stiel-Eiche (Quercus robur) und Mehlbeere (Sorbus aria agg.) dazu. Die lockere Strauchschicht wird aus trockenheitsertragenden Arten aufgebaut. In der meist sehr artenreichen Krautschicht dominieren lichtliebende Arten trockener, warmer Kalkstandorte, an wechseltrockenen Standorten tritt häufig das Pfeifengras verstärkt hervor.
Charakteristische Pflanzenarten:
Rot-Föhre (Pinus sylvestris)
Echt-Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
Echte Berberitze (Berberis vulgaris)
Filz-Steinmispel (Cotoneaster tomentosus)
Schnee-Heide (Erica carnea)
Weiß-Segge (Carex alba)
Bunt-Reitgras (Calamagrostis varia)
Buchs-Kreuzblume (Polygala chamaebuxus)
Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys)
Rispen-Graslilie (Anthericum ramosum)
Strauch-Kronwicke (Hippocrepis emerus)
Duft-Weißwurz (Polygonatum odoratum)
Sammelart Klein-Pfeifengras (Molinia caerulea agg.)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris, Cephalanthero-Pinetum sylvestris, Carici humilis-Pinetum sylvestris)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
-
Kartierungshinweise:
Rotföhren-Wälder auf grundwasserfernen Austandorten mit entsprechend abweichender
Artenausstattung sind zum „Rotföhren-Trockenauwald“ zu stellen. Rotföhrenforste sind aber auszuschließen.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Flächenausmaß von mindestens 2.000 m²
Gefährdungsfaktoren:
-
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „ungefährdet“ (*)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „ungefährdet“ (*)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Ab einer Fläche von 2.000 m²: Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) d (Trockenstandorte)
Bilder
Bild_1; 238158
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 238163
Detailfoto
Bild_3; 246084
Gelb-Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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