Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.3.2 |
Bezeichnung: | BT Strauchweidenbruch- und -sumpfwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 205 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Asch-Weide, Ohr-Weide und/oder Faulbaum dominierter Bestand (zusammen > 50 % der Gesamt-Deckung von Gehölzen) • Krautschicht meist von Großseggen durchsetzt (u. a. Walzen-Segge, Steif-Segge) • Vorkommen über Anmoor und Torf im Verlandungsbereich von Stillgewässern, in Randzonen von Mooren oder in feuchten bis nassen Senken und Talböden • Boden oft staunass, Grundwasser hoch anstehend, z. T. Oberfläche jedoch trockenfallend Strauchweidenbruch- und -sumpfwälder bilden an Rändern von Gräben, Bächen und Seeufern kleine Gebüsche, weiters kommen sie als Sukzessionsstadien auf Brachen aufgelassener Feuchtwiesen zur Entwicklung. Auf diesen Standorten werden sie mit fortschreitender Sukzession natürlicherweise durch Schwarzerlen-Bruchwälder ersetzt. Faulbaumreiche Buschwälder entwickeln sich vor allem aus sauren Streuwiesenbrachen, degradierten Hochmooren oder in Moorwald-Schlagflächen und stellen Initiale von Moorwäldern (meist Birkenmoorwälder) dar. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Strauchweiden bilden bis zu vier Meter hohe, dichte Gebüsche, die von der Asch-Weide und in höheren bodensauren Lagen vermehrt von der Ohr-Weide aufgebaut werden. Daneben treten weitere nässeertragende Gehölze in Erscheinung. Die Krautschicht ist durch eine große Anzahl von Röhricht- und Sumpfarten gekennzeichnet. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Asch-Weide (Salix cinerea) Ohr-Weide (Salix aurita) Faulbaum (Frangula alnus) Europa-Schilf (Phragmites australis) Walzen-Segge (Carex elongata) Steif-Segge (Carex elata) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Aschweidengebüsch (Salicetum cinereae p.p, Phragmiti-Salicetum cinereae p.p.) • Ohrweidengebüsch (Salicetum auritae p.p.) • Pfeifengras-Faulbaum-Gebüsch (Molinio caeruleae-Franguletum alni) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
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Kartierungshinweise: |
Strauchweiden-Bestände die Tieflagen, die nicht über Torfen stocken bzw. ohne das Auftreten von Asch-Weide oder Ohr-Weide, sind dem BT „Weidenpioniergebüsch“ zuzuordnen. Bei Beständen auf ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzflächen, die kleiner als 1.000 m² sind, handelt es sich um den BT „Feuchtgebüsch“. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Flächenausmaß von mindestens 1.000 m² |
Gefährdungsfaktoren: |
• Melioration (Entwässerung) • Kommassierung • Anlage von Energiewäldern |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Sümpfe oder Bruchwälder); Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) bei Torfuntergrund. |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Asch-Weide (Salix cinerea) |
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