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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.4.1
Bezeichnung: BT Latschenmoorwald
Anzahl der Zuordnungen: 634
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Von Leg-Föhre (Latsche) oder selten auch der Moor-Föhre dominierte Gebüsche ausschließlich über Torf (Leg-Föhren-Deckung > 50 % der Gesamt-Deckung von Gehölzen)
• Unterwuchs mit moortypischen Torfmoosen und moortypischen Gefäßpflanzen
• Lage im Randbereich von Hoch- und Übergangsmooren

In randlichen Bereichen von Übergangs- und Hochmooren (z. B. Randgehänge) und entwässerten Hochmooren, jedenfalls über Torfuntergrund, bilden sich Latschenbestände (Latschenfilz). Der BT ist von den Tallagen bis zur Waldgrenze verbreitet. Die ebenso in diesem BT inkludierten Spirkenhochmoore kommen in Salzburg nicht vor. Der in der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs enthaltene BT „Latschen- und Spirkenhochmoor“ wurde für die Salzburger Biotopkartierung auf den Moorwald-Bereich am Rand von Hoch- und Übergangsmooren eingeschränkt. Latschenbestände mit Hochmoor-typischer Kraut- und Moosschicht werden zu den entsprechenden Hochmoor-BT gestellt.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Niederliegende Leg-Föhren (Latschen) prägen den BT. Fallweise tritt auch die Moor-Föhre auf (z. B. Ursprunger Moor bei Elixhausen). Der Unterwuchs wird durch diverse Moorwaldarten dominiert. Der Unterwuchs wird durch diverse Hochmoorarten geprägt, zu denen Waldarten, insbesondere Heidelbeere, hinzutreten.
Charakteristische Pflanzenarten:
Leg-Föhre (Pinus mugo)
Moor-Föhre (Pinus (x) rotundata)
Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos s.str.)
Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum)
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
Torfmoose (Sphagnum spp.)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Spirkenhochmoor (Pinetum rotundatae)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Prioritärer FFH-LRT 91D0 Moorwälder (Subtyp 91D3 *Bergkiefern-Moorwald)
Kartierungshinweise:
Hauptkriterium für das Vorliegen eines Latschenmoorwaldes ist die Vegetationszusammensetzung sowie die standörtliche Einnischung (Torfuntergrund, Moorrand), wie oben beschrieben. Abzugrenzen sind Latschenbestände auf (lebenden) Hochmooren, deren Unterwuchs sich aus Hochmoor-typischen Arten zusammensetzt, während der Latschenmoorwald auch durch Waldarten charakterisiert ist.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Mindestfläche von 1.000 m²

Der FFH-LRT liegt nur vor, wenn oligotrophe Nährstoffverhältnisse und ein hoher Grundwasserspiegel gegeben sind.
Gefährdungsfaktoren:
• Moorzerstörung (z. B. Entwässerung, Torfstich)
• Bestandesumwandlung (Aufforstung mit Fichte)
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
Eine Gefährdungseinstufung liegt nur für den BT „Latschen- und Spirkenhochmoor“ nach der Roten Liste der Biotoptypen Österreichs vor:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „von vollständiger Vernichtung bedroht“ (Stufe 1)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore)
Bilder
Bild_1; 379275
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 242136
Detailfoto
Bild_3; 208174
Leg-Föhre (Pinus mugo)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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