Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.4.2 |
Bezeichnung: | BT Fichtenmoorwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 460 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Von Fichte dominierter Moorwald über Torf (> 50 % der Stammzahl in der Baumschicht) • Unterwuchs mit moortypischen Torfmoosen, Zwergstraucharten (Moor-Nebelbeere, Rosmarinheide) oder anderen Moor-Zeigern (Scheiden-Wollgras) • Lage fast ausschließlich im Randbereich von Hoch- und Übergangsmooren, z. T. auch im Bereich ehemals waldfreier Moorflächen (Waldsukzession nach Änderung der hydrografischen Situation) Bei vollständiger Zonation mitteleuropäischer Hochmoore kommt der Fichtenmoorwald natürlicherweise an den unteren Randgehängen von Hochmooren vor. Weiters kann er auf Übergangsmooren oder sekundär auf teilentwässerten Mooren stocken. Den Boden bilden meist Übergangs- oder Hochmoortorfe. Aber auch grundnasse, anmoorige Böden mit einer mächtigen, sauren Rohhumusauflage können das Substrat bilden. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Baumschicht wird von schlechtwüchsigen Fichten dominiert. In der Krautschicht sind Arten der bodensauren Fichtenwälder vorkommend, zudem differenzieren Hochmoorarten gegenüber Fichtenwäldern über Mineralboden. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) Faulbaum (Frangula alnus) Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos s.str.) Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum) Europa-Rosmarinheide (Andromeda polifolia) Torfmoose (Sphagnum spp.) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Moorfichtenwald/Torfmoosfichtenwald (Sphagno-Piceetum) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Prioritärer FFH-LRT 91D0 Moorwälder (Subtyp 91D4 *Fichten-Moorwald) |
Kartierungshinweise: |
Hauptkriterien für die Ansprache des BT sind das Vorkommen auf Torf und die bestandestypische Vegetationsausprägung, wie oben beschrieben. Moorwälder, in denen Rot-Föhre oder Moor-Birke überwiegen, sind den BT „Rotföhrenmoorwald“ bzw. „Birkenmoorwald“ zuzuordnen. Die Abgrenzung zu ggf. angrenzenden Fichtenbeständen ohne Torfsubstrat erfolgt am zuverlässigsten über die Zusammensetzung der Krautschicht. Bei sehr nassen Standorten über Torf ist auf eine Abgrenzung zu „Bruch- und Sumpfwäldern“ zu achten, bei diesen fehlen aber weitgehend die typischen Arten der Oxycocco-Sphagnetea (z. B. Sphagnum-Arten der Hochmoore, Vaccinium oxycoccos). Fichtenbestände auf „meliorierten“ Mooren, die durch Streifenpflugaufforstung begründet wurden, sind nicht zu kartieren. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Mindestfläche von 1.000 m² Der FFH-LRT liegt nur vor, wenn oligotrophe Nährstoffverhältnisse und ein hoher Grundwasserspiegel gegeben sind. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Moorzerstörung (z. B. Entwässerung, Torfstich) • Forstliche Intensivnutzung |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) • Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Detailfoto mit Gewöhnlich-Fichte (Picea abies) und Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum) |
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