Zum Inhalt springen Zum Footer Land Salzburg
Logo Land Salzburg

Land Salzburg > Informationsebene Naturschutz - Suche

Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.4.3
Bezeichnung: BT Birkenmoorwald
Anzahl der Zuordnungen: 252
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Moorwald ausschließlich über Torf, der von Moor-Birke (oder deren Hybriden mit Hänge-Birken) in der Baumschicht dominiert wird (> 50 % der Stammzahl) oder in dem die Moor-Birke überwiegt, wenn Moor-Birken und Rot-Föhren > 70 % der Stammzahl erreichen
• Unterwuchs mit moortypischen Torfmoosen, Zwergstraucharten (Moor-Nebelbeere, Rosmarinheide) oder anderen Moor-Zeigern (Scheiden-Wollgras)
• Lage fast ausschließlich im Randbereich von Hoch- und Übergangsmooren, z. T. auch im Bereich ehemals waldfreier Moorflächen (Waldsukzession nach Änderung der hydrografischen Situation)

An Hochmoorrändern, auf Übergangsmooren und in nährstoffarmen Niedermooren kann die Moor-Birke über Torf lockere Bestände aufbauen. Typische Standorte sind eher nährstoffärmere Randgehänge von Mooren oder entwässerte, gestörte Hochmoore (z. B. Torfstiche) bzw. teilweise entwässerte Niedermoore.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Baumschicht ist locker und wird neben der dominanten Moor-Birke mitunter von Rot-Föhre (Pinus sylvestris) und Fichte (Picea abies) aufgebaut. In der Strauchschicht dominiert der Faulbaum, die Krautschicht wird von Hochmoorarten dominiert.
Charakteristische Pflanzenarten:
Moor-Birke (Betula pubescens)
Rot-Föhre (Pinus sylvestris)
Faulbaum (Frangula alnus)
Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos s.str.)
Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum)
Europa-Rosmarinheide (Andromeda polifolia)
Torfmoose (Sphagnum spp.)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Nährstoffarmer Birken-Bruchwald, Birken-Moorwald (Vaccinio uliginosi-Betuletum pubescentis)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Prioritärer FFH-LRT 91D0 Moorwälder (Subtyp 91D1 *Birken-Moorwald)
Kartierungshinweise:
Hauptkriterien für die Ansprache des BT sind das Vorkommen auf Torf und die bestandestypische Vegetationsausprägung, wie oben beschrieben. Moorwälder, in denen Rot-Föhre oder Fichte überwiegen, sind den BT „Rotföhrenmoorwald“ bzw. BT „Fichtenmoorwald“ zuzuordnen. Da nicht selten Mischbestände mit Rot-Föhren vorliegen, ist die Abgrenzung zum „Rotföhrenmoorwald“ mitunter schwierig; sie erfolgt anhand der dominierenden Baumarten.
Degradierte Ausprägungen des BT über trocken gefallenen Torfstandorten, deren Unterwuchs von Arten wie Besenheide (Calluna vulgaris), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und Klein-Pfeifengras (Molinia caerulea) geprägt ist, sind zu erfassen, aber ausdrücklich als degradiert (kein FFH-LRT) zu deklarieren. Von Weichholz-Arten dominierte Vorwälder auf derartigen Standorten sind zu unterscheiden und nicht zu erfassen.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Mindestfläche von 1.000 m²

Der FFH-LRT liegt nur vor, wenn oligotrophe Nährstoffverhältnisse und ein hoher Grundwasserspiegel gegeben sind.
Gefährdungsfaktoren:
• Moorzerstörung (z. B. Entwässerung, Torfstich)
• Bestandesumwandlung (Aufforstung mit Fichte)
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Zentralalpen: „stark gefährdet (unter Vorbehalt)“ (Stufe 2?)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore)
Bilder
Bild_1; 248259
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 245397
Detailfoto
Bild_3; 285966
Faulbaum (Frangula alnus)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

  • © Land Salzburg
  • Kontakt
  • Datenschutz
  • Rechnungen
  • Impressum
  • Barrierefreiheit
  • Rechtliche Hinweise