Biotoptyp - Details | |
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Typ-ID: | 9.4.4 |
Bezeichnung: | BT Rotföhrenmoorwald |
Anzahl der Zuordnungen: | 211 |
Biotoptyp - Steckbrief |
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Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse: |
• Moorwald ausschließlich über Torf, der von Rot-Föhre in der Baumschicht dominiert wird (> 50 % der Stammzahl) oder in dem die Rot-Föhre überwiegt, wenn Rot-Föhren und Moor-Birken (oder deren Hybriden mit Hänge-Birken) > 70 % der Stammzahl erreichen • Unterwuchs mit moortypischen Torfmoosen, moorspezifischen Zwergstraucharten (Moor-Nebelbeere, Rosmarinheide) oder anderen Moor-Zeigern (Scheiden-Wollgras) • Lage fast ausschließlich im Randbereich von Hoch- und Übergangsmooren, z. T. auch im Bereich ehemals waldfreier Moorflächen (Waldsukzession nach Änderung der hydrografischen Situation) Der Rotföhrenmoorwald siedelt natürlicherweise auf Torf im Übergangsbereich zu Hochmoorgesellschaften. Viele Bestände sind zudem auf durch Entwässerung oder Torfstich gestörten Moor- und Anmoorstandorten ausgebildet. Eine forstwirtschaftliche Nutzung dieser Bestände ist zumeist uninteressant. |
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung: |
Die Bestände sind eher langsam wüchsig und locker im Kronenschluss. Selten werden auf intakten Moorstandorten Wuchshöhen über 10 m und eine geschlossene Überschirmung erreicht. Die Baumschicht wird von Rot-Föhren aufgebaut. Weitere typische Gehölze sind Faulbaum, Fichte (Picea abies) und Moor-Birke (Betula pubescens). In der Krautschicht kommen Hochmoorarten vor. |
Charakteristische Pflanzenarten: |
Rot-Föhre (Pinus sylvestris) Moor-Birke (Betula pubescens) Faulbaum (Frangula alnus) Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos s.str.) Moor-Nebelbeere (Vaccinium uliginosum) Europa-Rosmarinheide (Andromeda polifolia) Torfmoose (Sphagnum spp.) |
Pflanzensoziologische Zuordnung: |
• Mitteleuropäischer Rotföhrenmoorwald bzw. Rauschbeeren-Rotföhrenwald (Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris) |
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen: |
• Prioritärer FFH-LRT 91D0 Moorwälder (Subtyp 91D2 *Rotföhren-Moorwald) |
Kartierungshinweise: |
Hauptkriterien für die Ansprache des BT sind das Vorkommen auf Torf und die bestandestypische Vegetationsausprägung, wie oben beschrieben. Moorwälder, in denen Fichte oder Moor-Birke überwiegen, sind den BT „Fichtenmoorwald“ bzw. „Birkenmoorwald“ zuzuordnen. Kriterien für die Kartierung dieses BT: • Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche • Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche • Mindestfläche von 1.000 m² Der FFH-LRT liegt nur vor, wenn oligotrophe Nährstoffverhältnisse und ein hoher Grundwasserspiegel gegeben sind. |
Gefährdungsfaktoren: |
• Moorzerstörung (z. B. Entwässerung, Torfstich) • Bestandesumwandlung (Aufforstung mit Fichte) |
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs: |
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2) • Nordalpen: „BT fehlt (unter Vorbehalt)“ (-?) • Zentralalpen: „gefährdet bis stark gefährdet“ (Stufe 2-3) |
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF: |
Lebensraumschutz gemäß § 24 (1) a (Moore) |
Bilder |
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Übersichtsfoto des Biotoptyps |
Detailfoto |
Groß-Torfbeere (Vaccinium oxycoccos s.str.) |
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