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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.5.2
Bezeichnung: BT Lindenreicher Edellaubwald
Anzahl der Zuordnungen: 85
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Von Linden geprägter Waldbestand (> 25 % Sommer-Linde und/oder Winter-Linde – Stammzahl in der Baumschicht)
• Hainbuche und Spitz-Ahorn als häufige Begleitarten
• Krautschicht meist artenreich und von basenliebenden Pflanzenarten geprägt (> 25 % Gesamt-Deckung)
• Vorkommens-Schwerpunkt auf wärmebegünstigten Steilhängen
• Boden nährstoff- und skelettreich

Dieser BT umfasst lindenreiche Bestände, die in wärmebegünstigte Randlagen der Alpen einen Vorkommens-Schwerpunkt besitzen. Lindenreiche Edellaubwälder konzentrieren sich auf blockige, feuchte bis mäßig trockene Steilhänge in sonnexponierten Lagen. Nur in warmen Gebieten greifen sie auch auf schattig-feuchte Hänge über. Durch Materialzufuhr von den Oberhängen sind die Böden meist nährstoffreich. Als typisches Substrat können Rendzinen, Kalkbraunlehme, Braunerden sowie Mischtypen genannt werden.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die dominanten Baumarten dieser Bestände sind Winter- und besonders Sommer-Linde. Die häufig beigemischte Hainbuche zeigt die Nähe zu Eichen-Hainbuchenwäldern an. In der meist artenreichen Baumschicht können weiters Berg-Ulme, Spitz- und Feld-Ahorn beigemischt sein. Die floristische Zusammensetzung der Krautschicht ist je nach Lindenwaldtyp unterschiedlich. Charakteristisch ist das Vorkommen von Luftfeuchtezeigern und anspruchsvollen Laubwaldarten.
Charakteristische Pflanzenarten:
Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
Winter-Linde (Tilia cordata)
Edel-Esche (Fraxinus excelsior)
Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
Edel-Hainbuche (Carpinus betulus)
Berg-Ulme (Ulmus glabra)
Feld-Ahorn (Acer campestre)
Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
Echt-Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
Waldmeister (Galium odoratum)
Echt-Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Stink-Storchschnabel (Geranium robertianum)
Echt-Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Lindenreiche Edellaubwälder (Tilienion platyphylli)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Prioritärer FFH-LRT 9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion)
Kartierungshinweise:
Die Abgrenzung zum „Ahorn-Eschen-Edellaubwald“ erfolgt anhand der dominierenden Baumarten. Da beide BT durch Übergänge verbunden sind, kann die Abgrenzung im Einzelfall schwierig sein. Lindenreiche Wälder über Schotterkörpern im Bereich von Flusslandschaften sind dem BT „Lindenreicher Auwald auf ehemaligem Weichholzauwald-Standort“ zuzuordnen.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Flächenausmaß von mindestens 0,5 ha
• Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung:
• Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche
• Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl)
• Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz
• Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke
• Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar
• Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen)
• Anteil von Störungszeigern < 20 %
• Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist
Gefährdungsfaktoren:
• Bestandesumwandlung (Aufforstung mit Nadelbäumen)
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
kein gesetzlicher Lebensraumschutz
Bilder
Bild_1; 231415
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 285451
Detailfoto
Bild_3; 133843
Echt-Leberblümchen (Hepatica nobilis)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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