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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.6.1.4
Bezeichnung: BT Mitteleuropäischer und illyrischer bodentrockener Eichen-Hainbuchenwald
Anzahl der Zuordnungen: 86
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Von Stiel-Eiche und Hainbuche dominierter Waldbestand (zusammen > 70 % Stammzahl in der Baumschicht), Rot-Buche höchstens untergeordnet beigemischt
• Lage in der Submontanstufe (400 – 700 m Seehöhe)
• Boden mäßig trocken bis trocken, meist kalk- bzw. basenreich

Die bodentrockenen Eichen-Hainbuchenwälder bilden sich meist an sonnseitigen Oberhängen, Flussterrassen, oder Rücken in klimatischen Gunstlagen aus. Sie sind in Salzburg an tiefere Lagen unter 700 m Seehöhe gebunden und weitgehend auf den Flachgau mit der Stadt Salzburg und den Tennengau beschränkt. Typische Böden sind Braunerden, Rendzinen oder Kalksteinbraunlehme.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Wälder sind meist artenreich, wobei neben der Hainbuche vor allem die Stiel-Eiche hervortritt. Deutlich untergeordnet kommen eine Reihe weiterer Gehölze, wie Esche (Fraxinus excelsior), Vogel-Kirsche (Prunus avium ssp. avium), seltener Winter-Linde (Tilia cordata), Echt-Mehlbeere (Sorbus aria agg.) sowie Feld-Ahorn (Acer campestre) und Spitz-Ahorn (Acer platanoides) vor. Auch die Strauch- und Krautschicht ist artenreich ausgebildet. Vor allem einige wärmeliebende Arten sind an ihrem Aufbau beteiligt.
Charakteristische Pflanzenarten:
Stiel-Eiche (Quercus robur)
Edel-Hainbuche (Carpinus betulus)
Sammelart Einkern-Weißdorn (Crataegus monogyna agg.)
Gewöhnlich-Liguster (Ligustrum vulgare)
Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
Waldmeister (Galium odoratum)
Hain-Rispe (Poa nemoralis)
Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
Groß-Erdbeere (Fragaria moschata)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Waldlabkraut-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum p.p., Melampyro nemorosi-Carpinetum p.p., Asperulo odoratae-Carpinetum)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum) zugeordnet
Kartierungshinweise:
Hauptkriterium für die Abgrenzung des BT ist die beschriebene Artenzusammensetzung.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Flächenausmaß von mindestens 2 ha
• Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung:
• Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche
• Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl)
• Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz
• Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke
• Naturnahe Bestandesstruktur mit mindestens 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar
• Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen)
• Anteil von Störungszeigern < 20 %
• Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist
Gefährdungsfaktoren:
• Bestandesumwandlung
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „stark gefährdet bis von vollständiger Vernichtung bedroht“ (Stufe 1-2)
• Zentralalpen: „stark gefährdet“ (Stufe 2)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
kein gesetzlicher Lebensraumschutz
Bilder
Bild_1; 222056
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 234733
Detailfoto
Bild_3; 280434
Groß-Erdbeere (Fragaria moschata)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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