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Biotoptyp

Biotoptyp - Details
Typ-ID: 9.7.1.3
Bezeichnung: BT Thermophiler Kalk-Buchenwald
Anzahl der Zuordnungen: 105
Biotoptyp - Steckbrief
Charakterisierung des Standorts und der ökologischen Verhältnisse:
• Rot-Buchen-dominierter Waldbestand an warm-trockenen Standorten (> 50 % der Stammzahl in der Baumschicht)
• Unterwuchs mit Trockenheitszeigern (insbesondere Weiß-Segge) und Orchideenarten (besonders charakteristisch sind Waldvöglein-Arten)
• Lage in der submontanen bis montanen Höhenstufe (500 – 1.200 m Seehöhe)
• Boden basen- und/oder kalkreich, oft flachgründig

Dieser BT umfasst Buchenwälder (edaphisch) warmer, trockener bis mäßig frischer Karbonat-
Standorte in niederen Lagen. Die Böden sind meist flachgründige, skelettreiche Rendzinen, seltener als Kalk-Braunlehme oder Kalk-Braunerden. Mitunter sind sie aufgrund geringer Bodenaktivität mit einer Moderauflage bedeckt.
Beschreibung des Biotoptyps und der Vegetationszusammensetzung:
Die Baumschicht wird von der Rot-Buche aufgebaut. Sie zeigt hier trockenheitsbedingt keine optimalen Wuchsleistungen und bildet lichte Bestände. Zahlreiche Baumarten können im thermophilen Kalk-Buchenwald beigemischt auftreten: Rot-Föhre (Pinus sylvestris), Stiel-Eiche (Quercus robur) sowie Mehlbeere (Sorbus aria), auf etwas besser wasserversorgten Standorten Eibe (Taxus baccata), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Esche (Fraxinus excelsior) und Tanne (Abies alba). Der Unterwuchs ist durch zahlreiche Orchideen gekennzeichnet. In der Krautschicht sind oft auch Gräser, insbesondere die Weiß-Segge, dominant.
Charakteristische Pflanzenarten:
Rot-Buche (Fagus sylvatica)
Waldvöglein-Arten (Cephalanthera spp.)
Weiß-Segge (Carex alba)
Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea)
Bunt-Reitgras (Calamagrostis varia)
Wiesen-Veilchen (Viola hirta)
Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
Buchs-Kreuzblume (Polygala chamaebuxus)
Pflanzensoziologische Zuordnung:
• Schneerosen-Buchenwald (Helleboro nigri-Fagetum s.str., Seslerio-Fagetum)
Bezug zu FFH-Lebensraumtypen:
• Im Rahmen der Biotopkartierung Salzburg erfasste Flächen des BT werden unabhängig von der Bestandesbegründung dem FFH-LRT 9150 Mitteleuropäischer Orchideen-Kalk-Buchenwald (Cephalanthero-Fagion) zugeordnet.
Kartierungshinweise:
Das Auftreten trockenheitsertragender Saum- und Waldarten und das Zurücktreten anspruchsvoller Laubwaldbegleiter sind diagnostisch wichtig. Zu diesem BT sind auch Bestände mit beigemischter Tanne oder Fichte sowie Eiben-Buchenwälder zu stellen. Die Eiben-Buchenwälder sind durch eine bessere Wasserversorgung gekennzeichnet und konzentrieren sich auf frisch bis wechseltrockene Steilhänge. Sind die Bestände aufgrund anthropogener Eingriffe nadelholzdominiert, so sind sie zu den Forsten zu stellen.

Kriterien für die Kartierung dieses BT:
• Mindestüberschirmung von 30 % der Fläche
• Mindestbreite von 10 m der bestockten Fläche
• Flächenausmaß von mindestens 2 ha
• Ansprache als Naturwald oder als Bestand mit hoher Naturnähe und höchstens extensiver Nutzung:
• Zumeist gestufter Bestandesaufbau und/oder kleinflächige Strukturierung auf mindestens 50 % der Fläche
• Anteil von gesellschaftsfremden Baumarten < 30 % (Stammzahl)
• Mindestens 5 % Totholzanteil (bezogen auf die Stammzahl) mit einem BHD > 20 cm bei stehendem Totholz bzw. > 20 cm Mittendurchmesser bei liegendem Totholz
• Das Vorhandensein höchstens einzelner, meist alter Baumstöcke
• Naturnahe Bestandesstruktur mit > 10 Stück Baumholz II bzw. Starkholz pro Hektar
• Fehlende Feinerschließung (Traktorwege, Seil- und Rückegassen)
• Anteil von Störungszeigern < 20 %
• Ausschluss eines untragbaren Wildeinflusses, der dazu führt, dass keine natürliche Verjüngung mehr erkennbar ist
Gefährdungsfaktoren:
• Bestandesumwandlung (Nadelbaumaufforstungen, v. a. Rot-Föhren und Fichten)
• Bewirtschaftungsbedingte Erhöhung des Nadelbaumanteils
• Wildverbiss
Gefährdung nach der Roten Liste Österreichs:
• Österreich: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Nördliches Alpenvorland (Teile des Flachgaues und der Stadt Salzburg): „stark gefährdet“ (Stufe 2)
• Nordalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
• Zentralalpen: „gefährdet“ (Stufe 3)
Schutz nach dem Salzburger Naturschutzgesetz 1999 idgF:
kein gesetzlicher Lebensraumschutz
Bilder
Bild_1; 279331
Übersichtsfoto des Biotoptyps
Bild_2; 279064
Detailfoto
Bild_3; 320886
Purpur-Waldvögelein (Cephalanthera rubra)
im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert

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