"Salzburger Kulturgüter"-Aktion auf weitere vier Jahre verlängert

Schausberger und Sparkassen-Generaldirektor Schwimbersky unterzeichneten Sponsorvertrag bis 2004
Salzburger Landeskorrespondenz, 25. Oktober 2000
Medium: Landeskorrespondenz
LK · Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger und Sparkassen-Generaldirektor Walter Schwimbersky unterzeichneten heute, Mittwoch, 25. Oktober, in Anwesenheit von Sparkassen-Vorstandsdirektor Helmuth Pulai eine Vereinbarung, mit der die Aktion zur Erhaltung der Salzburger Kulturgüter auf weitere vier Jahre verlängert wird. Die Aktion wurde im Jänner 1998 auf Initiative von Landeshauptmann Schausberger gestartet. Als Partner konnte die Salzburger Sparkasse gewonnen werden, die jährlich einen Beitrag von drei Millionen Schilling zur Verfügung gestellt hat. Die heute abgeschlossene Vereinbarung gilt nun für weitere vier Jahre von 2001 bis 2004. Die Kulturgüter-Aktion wird dabei von der Salzburger Sparkasse mit einem jährlichen Betrag von zwei Millionen Schilling unterstützt werden. Zweck der Aktion ist es, auf die Vielfalt der im Land Salzburg vorhandenen Kulturgüter hinzuweisen und einen Beitrag zu deren Erhaltung zu leisten.
Dank der Unterstützung der Salzburger Sparkasse sei es möglich, die für das Land äußerst wichtige Aktion zur Erhaltung des kulturellen Erbes fortzuführen. Die vom ihm gesetzte Initiative "Salzburger Kulturgüter" leiste auch einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der Identität unseres Landes. Gemeinsam sei es in den vergangenen drei Jahren gelungen, eine Reihe von Projekten durchzuführen und zahlreiche Kulturgüter vor dem Verfall zu bewahren, so Schausberger. Generaldirektor Schwimbersky betonte, die Salzburger Sparkasse als traditionsreiches und tief im Land verwurzeltes Unternehmen fühle sich dem Land und seiner Bevölkerung sehr verbunden und sei deshalb die Partnerschaft für diese Aktion eingegangen. Die Fülle der Kulturschätze im Land Salzburg sei beeindruckend und oft sei es der Bevölkerung gar nicht bewusst, wie reich Salzburg sei. Mit der Aktion "Salzburger Kulturgüter" soll in diesem Sinne auch ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung geleistet werden.
Die Aktion zur Erhaltung der Salzburger Kulturgüter dient der Erhaltung und Förderung des kulturellen Erbes des Landes und beruht auf folgenden sechs Säulen: Salzburger Kulturdenkmäler, Kultur und Naturwege, Schätze aus dem Salzburger Boden, Schatzkammerprojekte, Kleindenkmälerschutz sowie Salzburger Wirtschaftsdenkmäler. Ein wissenschaftlicher Beirat ist verantwortlich für die Inhalte der Aktion.
Herausragende "Salzburger Kulturgüter"-Initiativen
Die Bemühungen der Aktion "Salzburger Kulturgüter" liefen anfangs vor allem darauf hinaus, die "steinernen Zeugen" der bewegten Landesgeschichte verstärkt öffentlich zugänglich zu machen und im Bewusstsein zu verankern. So wurde etwa die Festungsanlage am Pass Lueg vor dem Verfall gerettet. Neben bereits bestehenden Natur- und Kulturwegen bewährte sich der von der Aktion unterstützte "Salzburger Brauweg", der mehrere Salzburger Brauereien miteinander verbindet, von Beginn an. Vorangetrieben wurde aber auch die Forschung über das weltbekannte Weihnachtslied "Stille Nacht! Heilige Nacht!" und zur Biografie von dessen Textdichter Joseph Mohr, wobei sogar bisherige Geschichtsbilder korrigiert werden konnten. Außerdem liegt die Konzeption für eine Stille-Nacht-Publikation – ein Standardwerk – vor. An der Verwirklichung dieses Projektes wird gearbeitet.
In der Kategorie "Schätze aus Salzburger Boden" sind auch private Initiativen weit gediehen wie beispielsweise das Schaubergwerk "Historische Kupferzeche am Larzenbach" in Hüttau. Vor allem montanhistorisch ist Salzburg eine hochinteressante Landschaft. In vielen Orten wie Golling,
Abtenau, Leogang oder Bramberg ist der historische Bergbau heute wieder fest in der Identität verankert. Die "Schätze aus Salzburgs Boden" könnten teils gar nicht geborgen werden, wenn es die (bis heute bestehenden) "Wirtschaftsdenkmäler" wie Hochöfen u.a. nicht gäbe. Auch in diesem Bereich hat sich bereits vieles getan, zahlreiche historische Bauten wurden von der "Aktion Salzburger Kulturgüter" ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Auch kleinere Wirtschafts-Kulturgüter wie etwa die Goldschmiede-Werkstätte des Eligius Scheibl oder eine Fassbinderwerkstätte wurden – mit Hilfe der Franz-Triendl-Stiftung der Salzburger Wirtschaftskammer – gerettet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Als zentrales Anliegen der "Schatzkammer-Projekte" wurde das 1200-Jahr-Jubiläum der Erzdiözese Salzburg berücksichtigt. Weiters wurden Projekte zum "Mitteleuropäischen Lebensraum Salzach" initiiert. Besonderes Augenmerk wurde immer wieder auch auf die zahlreichen kleineren Bau- und Kulturdenkmäler gelegt, und nicht umsonst erhielt ein Pinzgauer Ehepaar in dieser Sparte für die Renovierung eines historischen Bauernhofes den Kulturgüter-Preis 1998.
Schwerpunkte 1999 und 2000
Im vergangenen Jahr erwies sich die Sonderausstellung zum Jubiläum "500 Jahre Meister von Großgmain" mit rund 15.000 Besucher/innen als wahrer Publikumsmagnet. Die Renovierung und Ausstellung der kostbaren spätgotischen Tafelbilder des ehemaligen Flügelaltars und darüber hinaus die von der Pfarre und Gemeinde Großgmain ausgerichteten Festwochen wurden von der "Aktion Salzburger Kulturgüter" in großem Ausmaß unterstützt.
Auf breite Zustimmung stieß auch die Sonderausstellung im Heimatmuseum Elsbethen, die sich mit der "geologischen Schatzkammer vor den Toren der Stadt", nämlich der Glasenbachklamm und ihren fossilen Schätzen, beschäftigte.
Heuer stellte die Präsentation der "Via Aurea" einen der Schwerpunkte dar. Sieben Gemeinden rund um die Goldberggruppe in den Hohen Tauern haben sich in einem Verein namens "Via
Aurea" zusammengefunden, um die Geschichte des Tauerngoldes mit den Überresten der historischen Abbaustätten und den alten, geheimnisumwitterten Säumerpfaden kulturtouristisch zu
nutzen und mit einem modernen Marketingkonzept neue wirtschaftliche Impulse zu setzen. Die
"Aktion Salzburger Kulturgüter" hat darüber hinaus auch den Bergbaukongress in Rauris zum Thema "Das Tauerngold im europäischen Vergleich" unterstützt.
Die Ausstellung "Ein Freund, ein guter Freund" über Werner Richard Heymann im Schüttkasten der Salzburger Festspiele sowie die Unterstützung für den Tag des Denkmalschutzes am 17. September, der diesmal unter dem Motto "Historische Gartenanlagen" stand, waren weitere wichtige Aktivitäten der Salzburger Kulturgüter-Aktion des Jahres 2000. E219-11B