Hospiz-Bewegung betreut und be- gleitet schwer Kranke und Angehörige

Tageshospiz in der Morzger Straße feiert Ein-Jahr-Jubiläum und lädt am Freitag, 23. März, zum Tag der offenen Tür
Salzburger Landeskorrespondenz, 19. März 2001
Medium: Landeskorrespondenz
LK · Am 16. März 2000 hat die Hospiz-Bewegung Salzburg im ehemaligen Kleingmainerhof in der Morzger Straße 27, das 1. Tageshospiz in Österreich eröffnet. "Hier können Menschen mit einer schweren, fortschreitenden Erkrankung (hauptsächlich Krebs und Aids) und einer dadurch begrenzten Lebenserwartung teilstationär betreut werden. Einen wichtigen Aspekt stellt auch die Betreuung und Begleitung von Angehörigen und Freunden auch noch in der Trauerzeit dar", erklärte Landesrätin Dr. Maria Haidinger heute, Montag, 19. März, in ihrer Funktion als Obfrau der Hospiz-Bewegung Salzburg zum Ein-Jahr-Jubiläum dieser Einrichtung.
Das Tageshospiz soll dazu beitragen, das Lebensumfeld des Kranken zu erweitern, die Angehörigen und ambulanten Dienste zu entlasten, die Gemeinschaft kranker Menschen in einer Gruppe Betroffener zu ermöglichen, Eigenständigkeit zu unterstützen und zu fördern sowie notwendige Abschiede zu gestalten. Die kompetente medizinische und pflegerische Betreuung im Tageshospiz durch die Hospizärztin Dr. Irmgard Singh sowie die beiden in Palliative Care ausgebildeten Diplom-Krankenschwestern Hildegard Ness und Heike Veitl kann sehr viel zu einer weitgehenden Schmerzfreiheit und einer Linderung von quälenden Begleitsymptomen bei den Betroffenen beitragen, so Haidinger.
In vielen Gesprächen mit der Psychologin Mag. Antonia Schlick, den ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen und den Seelsorgern der verschiedenen Religionen können auch soziale und spirituelle Fragen und Probleme aufgearbeitet und geklärt werden. Dies hilft ebenfalls mit, den Patienten und deren Angehörigen das Leben wieder lebenswerter zu gestalten. Gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. Geburtstagsfeiern, Kreativangebote (Seidenmalen, Töpfern), Ausflüge mit allen Patienten, Faschingsfeste, usw. schaffen zusätzlich eine Atmosphäre, in der sich die Patientinnen und Patienten geschützt und gut aufgehoben fühlen.
Auch in sozialen Fragen kann Hilfe geboten werden:
  1. bei Behördengängen,
  2. ?bei der Frage, ob Pflege daheim möglich ist und welche Hilfsmittel dazu erforderlich sind,
  3. ?bei der Schulung von pflegenden Angehörigen,
  4. ?durch Hilfestellungen zur Lösung von finanziellen Problemen.
Natürlich gebe es auch weiterhin die ambulante Hospiz-Betreuung durch die bestens ausgebildeten ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen zu Hause, im Krankenhaus, im Alten- und Pflegeheim, betonte Landesrätin Haidinger.
Seit drei Monaten wird eine offene Trauergruppe angeboten, die trauernden Menschen die Möglichkeit bietet, mit einer Psychologin und einer erfahrenen ehrenamtlichen Mitarbeiterin über deren Verluste zu sprechen und Hilfe zu bekommen.
Das Konzept des Tageshospizes beruhe auf dem Grundsatz der Palliativmedizin, die eine ganzheitliche Betreuung von schwer kranken und sterbenden Menschen umfasst und in deren Vordergrund nicht die Lebensverlängerung stehe, sondern das Erreichen einer bestmöglichen Lebensqualität in der noch verbleibenden Zeit, erklärte Landesrätin Haidinger, selbst Ärztin.
Die Betreuung im ambulanten Hospiz, im Tageshospiz und in der Trauergruppe ist für die Betroffenen immer kostenlos. Im Tageshospiz sind lediglich 70 Schilling pro Tag für Verpflegung zu bezahlen (Frühstück, Mittagessen, Kaffee). Die Öffnungszeiten des Tageshospizes sind Montag und Donnerstag von 8.30 bis 16.30 Uhr, der Schmerzambulanz am Mittwoch, von 8.30 bis 12.30 Uhr. Die Trauergruppe trifft sich jeden ersten Montag im Monat von 19.00 bis 21.00 Uhr. Ein Jour fixe, ein regelmäßiger Informationsabend über das Hospiz, findet jeden ersten Dienstag im Monat von 19.00 bis 21.00 Uhr statt. Das Hospizbüro ist von Montag bis Donnerstag von 8.00 bei 13.00 Uhr und Freitag von 8.00 bei 12.00 Uhr geöffnet. Ansprechpartner sind Hildegard Ness, leitende
Krankenschwester, und Trude Kohlberger, Geschäftsführerin, Telefon: 0662/822310, Fax: 0662/822306, Adresse: Morzger Straße 27, 5020 Salzburg. Spendenkonto: Salzburger Sparkasse Konto Nr. 195 362, BLZ 20404. F58-11