Landeshauptmann lädt zum Wandern ein

Schausberger: Salzburger sollen Einzigartigkeit des Nationalparks Hohe Tauern kennen lernen / Erste Wanderung am 22. Juni
Salzburger Landeskorrespondenz, 16. Juni 2003

LK Ÿ Der Nationalpark Hohe Tauern verfügt nach einer Umfrage in Deutschland über einen Bekanntheitsgrad von 39 Prozent. Die neueste Umfrage des Bundesministeriums für Umwelt in Wien zeigt auf, dass sogar 60 Prozent der Österreicher/innen den Nationalpark Hohe Tauern kennen. "Diese Zahlen bestätigen zum einen unsere jahrelangen Bestrebungen, die Schönheit und die Einzigartigkeit des Nationalparks Hohe Tauern einem möglichst großen Kreis von Menschen vor Augen zu führen und sind zum anderen Ansporn, auch künftig die Angebote und die touristischen Attraktionen insbesondere der Salzburger Bevölkerung verstärkt näher zu bringen." Das betonte dazu Nationalparkreferent Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger heute, Montag, 16. Juni.

Schausberger lädt auch heuer wieder alle Salzburgerinnen und Salzburger zur gemeinsamen Wanderung im Nationalpark Hohe Tauern ein. Damit wird eine erfolgreiche und von einem breiten Publikum angenommene Aktion fortgesetzt. Für Schausberger ist klar, dass von diesen Wanderungen sowohl der Nationalpark Hohe Tauern, als auch die Salzburger Bevölkerung profitieren.

Für heuer sind von Juni bis September, jeweils an Sonntagen, drei Wanderungen mit dem Landeshauptmann geplant. Die erste Nationalparkwanderung findet am 22. Juni statt und führt zum Schwarzkarlsee im Uttendorfer Stubachtal. Treffpunkt ist um 8.30 Uhr beim Parkplatz am Enzingerboden, die Gehzeit beträgt etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Rund um den Schwarzkarlsee ertönt um 12.30 Uhr das Weisenbläserkonzert "Stubachklänge am Schwarzkarlsee". Nach der Rückkehr kann die Ausstellung "Bahnstrom" bei freiem Eintritt besucht werden.

Die zweite Wanderung steht am 3. August im Fuscher Ferleitental auf dem Programm, die dritte Wanderung führt am 14. September zum Mur-Ursprung im Lungauer Teil des Nationalparks Hohe Tauern. Als besonderes Angebot gibt es bei allen drei Wanderungen Gratiseintritte zu unterschiedlichen Tourismusattraktionen, wie zum Beispiel die Ausstellung "Bahnstrom" im Stubachtal. Als Nationalparkreferent will Schausberger solche und ähnliche Aktivitäten auch in Zukunft anbieten. Er sei selber ein begeisterter Bergwanderer, betonte der Landeshauptmann.

Die Vielseitigkeit bewundern

Das Stubachtal ist rund 18 Kilometer lang und teilt sich im Bereich der Schneiderau in zwei Quelläste; zum einen das Ödtal oder die Dorfer Öd und zum anderen das innere Stubach- oder Wurfbachtal. Von Kennern wird es als das vielseitigste und schönste Tauerntal beschrieben. So wurde bereits 1864 von Dr. Anton von Ruthner (Berg- und Gletscherreisen) festgestellt, der große Reiz vom Stubachtal beruhe auf seinen abwechslungsreichen Formen und auf der reichen Gliederung seiner Teile. Den Kalser Tauern-Übergang bezeichnete er als landschaftlich weitaus schönsten aller dieser Übergänge. Dieser war schon in vorhistorischer Zeit ein viel begangener Weg, wie Funde beweisen (z. B. Bronzeschwert). Im Mittelalter war dieser Tauern der Salzweg der Kalser. Der alte Weg führte hinter Fellern, sonnseitig über die Hopfbachalm, über den Kühtauern und auf das Tauernmoos, von dort zum Weißsee, der schattseitige andere Weg auf den Enzingerboden über Tapperl und Französach. Der Name Enzingerboden stammt vom Besitzer "Enzingbauer" ab und war ursprünglich ein Almboden; ein Seeboden, der einmal von der Teufelsmühle über die Rauchwiegen herabgebrochen ist und dessen Blöcke heute noch umherliegen.

Der Tauernmoosweg führt vorbei am Tauernmoosbachfall; ein romantischer, gemütlicher, mäßig ansteigender Weg (ursprünglicher Bauweg, errichtet beim Bau der ersten Tauernmoosseesperre 1914) bis zur Tauernmoosseesperre (2025 Meter), die mit 1.100 Metern die längste geschwungene Staumauer Europas darstellt und sich sehr harmonisch in die Landschaft einfügt.

Der Schwarzkarlsee liegt auf einer Höhe von 2.191 Metern, ist 200 Meter lang, 140 Meter breit, maximal fünf bis sechs Meter tief und hat, von oben betrachtet, die Form eines Herzens. Das Gebiet um den Schwarzkarlsee eignet sich sehr gut als Freiluftarena. Bedingt durch die Muldenform ist der Bereich frei von störenden Geräuschen jeglicher Art und garantiert hohe Klangqualität. Vom Schwarzkarlsee aus sind die markantesten Gipfel des Stubachtales, darunter neun Dreitausender, zu sehen. h114-42