Landesauszeichnungen und Lebens- rettungsmedaillen verliehen

Schausberger zeichnete 14 verdiente Persönlichkeiten mit Ehrenzeichen aus - Fünf Lebensretter
Salzburger Landeskorrespondenz, 04. Juli 1997
Medium: Landeskorrespondenz

LK Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger zeichnete gestern, Donnerstag, 3. Juli, verdiente Persönlichkeiten mit Ehrenzeichen des Landes aus. Geehrt wurden Landesarchivdirektorin i.R. Dr. Friederike Zaisberger, Primarius Dr. Hans Asamer, Volksschuldirektor i. R. Wolfgang Brudl, Mag. Dr. Rudolf Gönner, Senatsrat Dipl.-Ing. Hans Jörg Hawranek, Peter Innerhofer, Medizinalrat Dr. Walter Jentsch, Gremialvorsteher-Stellvertreter Leopold Kletzmayr, Senatsrat Dr. Heinz Klier, Bürgermeister Peter Nindl, Komm.-Rat Hans Rieder, Horst Michael Seyfarth, Leonhard Stemeseder und Ing. Herbert Stipek. Außerdem zeichnete der Landeshauptmann fünf Lebensretter mit der Lebensrettungsmedaille des Landes aus.

Goldene Ehrenzeichen verliehen

Das Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg ging an Dr. Friederike Zaisberger aus Salzburg, Dr. Hans Asamer aus Salzburg, Dr. Heinz Klier aus Salzburg und Komm.-Rat Hans Rieder aus Maishofen. Landesarchivdirektorin i. R. Dr. Friederike Zaisberger war seit dem Jahr 1965 im Landesarchiv tätig und von 1981 bis zu ihrer Ruhestandsversetzung im Jahr 1997 Direktorin des Salzburger Landesarchives. Sie hat sich außerordentliche Verdienste um die Bewahrung von Salzburger Kulturgütern erworben und mit ihren umfangreichen landesgeschichtlichen Kenntnissen wichtige Impulse gesetzt. Als Wissenschafterin hat sie bisher mehr als 600 Publikationen verfaßt, mitverfaßt und herausgegeben und vertrat das Land Salzburg in vielen nationalen und internationalen Gremien. Seit kurzem ist Hofrätin Dr. Zaisberger auch korrespondierendes Mitglied des wissenschaftlichen Forschungsinstitutes Accademia Agiati di Rovereto.

Primarius Univ.-Prof. Dr. Hans Asamer ist Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Medizinische und Chemische Labordiagnostik. Im Jahr 1976 wurde er zum Primarius der Internen Abteilung des Krankenhauses Barmherzige Brüder in Salzburg bestellt; er ist seit dem Jahr 1990 auch ärztlicher Leiter dieses Krankenhauses.

Senatsrat Dr. Heinz Klier war langjähriger Leiter der Kultur- und Schulabteilung des Magistrates und ist seit dem Jahr 1951 Generalsekretär der Salzburger Kulturvereinigung. Er war auch Gründer des Konzertringes und des Orchesters der Salzburger Kulturvereinigung sowie der Salzburger Kulturtage und des Salzburger Straßentheaters. Seit 1967 ist Senatsrat Dr. Klier überdies ehrenamtlicher Geschäftsführer des Kulturfonds der Stadt Salzburg und legte 1973 den Grundstein zur Trakl-Forschungs- und Gedenkstätte. Er ist auch Vorstandsmitglied des Salzburger Bildungswerkes, Präsident des Mozartchores sowie Betreuer der weltweit 58 Mozartgemeinden.

Nationalrat a.D. Komm.-Rat Hans Rieder ist seit 1961 Geschäftsführender Gesellschafter der Betonwerke Rieder GmbH und an über 20 weiteren bedeutenden Gesellschaften und Unternehmungen beteiligt. Neben dem Ausbau der Firmengruppe zeichnet sich Kommerzialrat Rieder auch durch zahlreiche Innovationen im Baustoffbereich aus. Von 1983 bis 1990 war er Bürgermeister von Maishofen, 1990 bis 1993 Abgeordneter zum Nationalrat und von 1994 bis 1996 Vizebürgermeister der Stadtgemeinde Zell am See. Über Jahrzehnte wirkte er auch als Mitglied im Innungsausschuß und von 1990 bis 1995 als Stellvertretender Innungsmeister des Bauhilfsgewerbes in der Wirtschaftskammer Salzburg.

Silberne Ehrenzeichen verliehen

Das Silberne Ehrenzeichen des Landes Salzburg erhielten Dipl.-Ing. Hans Jörg Hawranek sowie Medizinalrat Dr. Walter Jentsch, beide aus Salzburg. Dipl.-Ing. Hawranek war von 1973 bis zu seiner Ruhestandsversetzung im Jahr 1991 Abteilungsvorstand der Baubehörde des Magistrates. Seit 1979 ist er auch Mitglied des Kuratoriums der Internationalen Stiftung Mozarteum und hat sich insbesondere um den Wiederaufbau des Mozart-Wohnhauses am Makartplatz große Verdienste erworben. Durch sein Fachwissen und seine Kompetenz hat er maßgeblich zum Gelingen dieses Museumsprojektes beigetragen.

Dr. Jentsch ist praktischer Arzt und Facharzt für Dermatologie und war über viele Jahre Konsiliarfacharzt an Krankenhäusern. Von 1982 bis 1991 war er ärztlicher Leiter der Kranken- und Pflegestationen der städtischen Pensionistenheime. Dr. Jentsch war darüber hinaus von 1964 bis 1972 Gemeinderat der Stadt Salzburg und von 1974 bis 1983 Obmann des Salzburger Turnvereins. Besonders hervorzuheben ist sein 25jähriges ehrenamtliches Wirken im Vorstand bzw. seit dem Jahr 1978 als Vizepräsident der Salzburger Kulturvereinigung.

Goldene Verdienstzeichen verliehen

Mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Salzburg wurden Peter Innerhofer aus Saalfelden, Leopold Kletzmayr, Salzburg, Bürgermeister Peter Nindl aus Neukirchen am Großvenediger, Leonhard Stemeseder aus Salzburg und Ing. Herbert Stipek aus Hallein ausgezeichnet.

Vizeleutnant Peter Innerhofer war Heeresbeamter in der Wallnerkaserne und über viele Jahre Leiter der Unteroffiziersgesellschaft in Saalfelden. 15 Jahre lang war er Obmann der Kameradschaft Saalfelden, ab 1976 auch Vizepräsident des Salzburger Kameradschaftsbundes und von 1978 bis 1996 Bezirksobmann des Kameradschaftsbundes Pinzgau.

Unter der langjährigen Geschäftsführung von Leopold Kletzmayr bzw. unter seiner Tätigkeit als Konsulent des Aufsichtsrates wurde die Firma Synthes bzw. Mathy-Österreich-Medizintechnik-GmbH zu einem national und international führenden Produktions- und Handelsunternehmen auf dem Gebiet der Medizin- und Chirurgietechnik. Seit dem Jahr 1993 ist Leopold Kletzmayr auch stellvertretender Gremialvorsteher in der Wirtschaftskammer Salzburg für den Handel mit fotografischem, optischem und ärztlichem Bedarf. Darüber hinaus ist er Vorsitzender der Kommission für die Ausbildnerprüfung und Mitglied der Lehrabschlußprüfungskommission.

Peter Nindl ist bereits seit dem Jahr 1979 Bürgermeister der Marktgemeinde Neukirchen am Großvenediger, seit 1981 Mitglied des Nationalparkkuratoriums sowie Vorsitzender des Zukunftskollegiums Nationalpark Hohe Tauern. Über viele Jahre war Bürgermeister Nindl auch Aufsichtsratsvorsitzender und ist nunmehr seit dem Jahr 1990 geschäftsführender Vorstand der Oberpinzgauer Fremdenverkehrsförderungs- und Bergbahnen AG - Wildkogelbahnen, die er zu einem der modernsten Schigebiete Österreichs ausbauen konnte.

Leonhard Stemeseder ist seit dem Jahr 1938 als freischaffender Künstler tätig. Er wirkt in seinem Atelier im Künstlerhaus stets im Stillen und hält in seinen Malereien die Menschen und die Natur im Augenblick der Schönheit fest. Unbeeinflußt von modernen Strömungen hat er das Zeichnen und Malen aus tiefer Passion, aus dem Gefühl der Bestimmung heraus schon seit früher Jugend gepflegt. Leonhard Stemeseders Palette ist lichtvoll und farbenintensiv, seine Kompositionen sind einfach und klar, der Stil bewegt sich zwischen Impressionismus und Expressionismus mit fauvistischen Anklängen. Er gilt als einfühlsamer Porträtist und sensibler Landschaftsmaler.

Ing. Stipek ist seit dem Jahr 1975 Fahrschulinhaber in Hallein. Diese zählt zu den führenden Fahrschulbetrieben Österreichs. Ing. Stipek erhielt auch die Ermächtigung zur Aus- und Weiterbildung von Fahrschullehrern und Fahrlehrern. Diese Seminare haben seither mehr als 2.000 Fahrlehrer aus allen Bundesländern absolviert. Darüber hinaus war er Fachgruppenvorsteher und als Kammerrat Mitglied der Vollversammlung der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft und ist nunmehr seit 1982 Kammerfunktionär der Halleiner Bezirksstelle der Wirtschaftskammer Salzburg.

Silberne Verdienstzeichen verliehen

Das Silberne Verdienstzeichen des Landes Salzburg erhielten Wolfgang Brudl aus Oberalm und Horst Michael Seyfarth aus Salzburg.

Volksschuldirektor i.R. Wolfgang Brudl ist seit dem Jahr 1977 engagierter Leiter des örtlichen Bildungswerkes in der Gemeinde Oberalm. Mit großem Erfolg hat er dabei viele Kulturveranstaltungen organisiert, drei Bildungswochen durchgeführt und insgesamt rund 390 Veranstaltungen in Oberalm abgehalten. Insbesondere zeichnen sich seine Veranstaltungsprogramme durch Vielfältigkeit und Aktualität aus und mit großer Umsicht behandelt er auch sehr sensible Themen, wie zum Beispiel Suchtgiftfragen und Umweltdiskussionen.

Michael Seyfarth ist Freischaffender Künstler in Salzburg und ein seit Jahrzehnten bekannter Straßenmaler und Aquarellist, der sich große Verdienste und volkskulturelle Anerkennung erworben hat. Er zählt zu den großen und leider auch letzten Meistern der alten Schule der Straßenmalerei. Tagtäglich ist er auf den Straßen, Gassen und Plätzen der Salzburger Altstadt anzutreffen, wo er die schönen Denkmäler und Motive malerisch und kunstvoll mit Pinsel, Palette und Staffelei vor großem Publikumsinteresse darstellt. Mit seinen Straßenmalereien und Auslandstourneen betreibt er nicht nur beste Fremdenverkehrswerbung für Salzburg, sondern schafft wahre Kunstwerke architektonischer Ästhetik vergangener Kulturepochen.

Fünf Lebensretter ausgezeichnet

Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger ehrte gestern auch fünf Lebensretter für deren beherzten Einsatz für das Leben anderer. Mit Lebensrettungsmedaillen des Landes Salzburg wurden Ferdinand Baderer jun., Matthias Ibertsberger und Bernhard Wesenauer, alle aus Seekirchen, sowie Oberleutnant Peter Brunner aus Wels und Kontrollinspektor Georg Eichinger aus Salzburg ausgezeichnet.

Ferdinand Baderer, Matthias Ibertsberger und Bernhard Wesenauer retteten am 25. August 1996 in Seekirchen einen verunglückten Pkw-Lenker unter Einsatz ihres eigenen Lebens aus dem brennenden Fahrzeug. Ein junger Fahrzeuglenker war mit überhöhter Geschwindigkeit von der Straße abgekommen und gegen den Betonpfosten eines Gartenzaunes geprallt. Durch die Wucht des Aufpralls fing das Auto sofort Feuer, und der bewußtlose Lenker wurde eingeklemmt. Ohne zu zögern leisteten Baderer, Ibertsberger und Wesenauer trotz höchster Explosionsgefahr Hilfe. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den Sicherheitsgurt zu lösen und den schwer verletzten Pkw-Lenker aus dem brennenden Wrack zu ziehen.

Oberleutnant Peter Brunner aus Wels und Kontrollinspektor Georg Eichinger aus Salzburg erhielten ebenfalls die Lebensrettungsmedaille des Landes. Die beiden Polizeibeamten hatten am 4. März 1997 einen bewußtlosen Fahrzeuglenker unter eigener Lebensgefahr gerettet. Während Eines Kontrollganges im Salzburger Ausstellungszentrum bemerkten sie, daß auf der zirka 15 Meter höher gelegenen Westautobahn einige Fahrzeuge stark abbremsen mußten. Sie gingen der Sache auf den Grund und bemerkten ein schräg zum Fahrstreifen stehendes und unbeleuchtetes Fahrzeug, das zu rollen begann. Sofort versuchte einer der Polizeibeamten den herannahenden Verkehr mit einer Taschenlampe auf die Gefahr aufmerksam zu mache, während der zweite in das rollende Fahrzeug sprang. Gemeinsam bemühten sich die beiden Beamten daraufhin, das Fahrzeug auf den Pannenstreifen zu schieben. Wie sehr die beiden Polizeibeamten bei dieser Hilfeleistung der eigenen Lebensgefahr ausgesetzt waren, zeigte sich, als unmittelbar darauf ein nachkommendes Fahrzeug mit großer Wucht das besagte Auto streifte und nach vorne katapultierte. B128-11