200 Salzburger Kulturschätze kehrten bereits heim

Um rund 20 Millionen Schilling wurden auf Empfehlung des Komitees für Salzburger Kulturschätze Kunstwerke angekauft
Salzburger Landeskorrespondenz, 22. August 1997
Medium: Landeskorrespondenz

LK An die 200 Exponate umfaßt die Liste jener Salzburger Kulturschätze, die auf Empfehlung des "Komitees für Salzburger Kulturschätze" in den vergangenen zwei Jahrzehnten angekauft wurden und großteils Museen als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Von Gemälden Salzburger Künstler über Heiligenfiguren und Kleinplastiken bis hin zu Prunkstücken heimischer Handwerkskunst reicht das Spektrum der angekauften Gegenstände. Das Land Salzburg stellt dafür jährlich 900.000 Schilling zur Verfügung. So ist seit Beginn dieser Initiative des damaligen Landeshauptmannes Dr. Wilfried Haslauer die stattliche Summe von fast 20 Millionen Schilling zusammengekommen.

Die wohl "berühmteste" Erwerbung des Komitees in den vergangenen Jahren ist ein gotischer Altar, der sogenannte "Embacher Altar". Er wurde um sechs Millionen Schilling aus Privatbesitz auf einer Antiquitätenmesse in Wien erstanden und fand seine neue Heimat im Salzburger Museum Carolino Augusteum. Unter den Ankäufen dieses Jahres verdienen zwei Holzmodelle, sogenannte Bozzetti, des Bildhauers Michael Zürn die größte Aufmerksamkeit. Die überlebensgroßen Ausführungen der Engel aus Untersberger Marmor sind heute am Candida-Altar in der Stiftskirche Kremsmünster zu sehen. Für je 250.000 Schilling wurden die beiden Holzmodelle angekauft; sie sind im Salzburger Barockmuseum Salzburg zu besichtigen.

Landeshauptmann Dr. Franz Schauberger ist es ein großes Anliegen, daß die Salzburger Kulturschätze künftig noch stärker als bisher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Salzburg könne auf eine reiche künstlerische und kunsthandwerkliche Tradition zurückblicken, bedeutende Künstler haben im Auftrag der Erzbischöfe hier gearbeitet. Durch die regelmäßigen Ankäufe sollen möglichst viele Kulturgüter wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Das Komitee für Salzburger Kulturschätze hat die Zielsetzung, die Salzburger Landesregierung in Angelegenheiten der wissenschaftlichen Dokumentation und Bearbeitung kunst- und kulturhistorisch bedeutsamer Nachlässe zu beraten. Besonders ging es dabei von Anfang an um die Auffindung, Wiedergewinnung und Rückführung ehemals in Salzburger Besitz befindlicher Kunstschätze aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert. Durch die Ankäufe soll der zielgerichtete Ausbau öffentlicher Sammlungen in Stadt und Land Salzburg unterstützt werden. Der Großteil der Ausstellungsobjekte ist im SMCA zu besichtigen, einige sind auch im Chiemseehof zu sehen, erläuterte der Geschäftsführer Dr. Franz Wasner.

Zusammengesetzt ist das Komitee aus den Direktorinnen und Direktoren der Salzburger Museen, Sammlungen und Archive. Den Vorsitz führt seit der Gründung Prof. Dr. Karl Heinz Ritschel, Präsident des Salzburger Museumsvereines. Die ehrenamtlichen Mitglieder sind für die Dauer ihrer Funktion im öffentlich-kulturellen Leben bestellt. Mindestens vier Mal jährlich versammeln sie sich, um neue und geplante Projekte zu besprechen. b165-132