LK "Schenkt man den Prognosen Glauben, so wird sich in den nächsten 30 Jahren die Weltbevölkerung verdoppeln. Statt jetzt 2.500 Quadratmeter werden dann nur mehr 1.200 Quadratmeter landwirtschaftliche Nutzfläche je Erdenbewohner für die Ernährungssicherung zur Verfügung stehen. Ich glaube daher, daß die ursprüngliche Funktion der Landwirtschaft, nämlich eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln, in den nächsten 30 Jahren wieder stärker in den Vordergrund tritt. Verbunden damit, daß unsere Bauern Ressourcen erhalten, wird das von ständigen Subventionsvorhaltungen etwas angeknackste Selbstbewußtsein der bäuerlichen Familien wieder mehr ins Lot kommen. Wer es also bisher geschafft hat, durch all die ständigen Veränderungen der Geschichte am ererbten Gut seiner Vorfahren festzuhalten und redlich zu wirtschaften, der hat auch mittelfristig gute Chancen, dies auch weiterhin tun zu können, wenn er es wirklich will." Dies stellte der für Land- und Forstwirtschaft zuständige Landesrat Sepp Eisl bei der Überreichung von Erbhofdekreten und Erbhoftafeln an 19 Bauernfamilien in Unken fest.
1.114 Erbhöfe im Land Salzburg seien die besten Zeugen dafür, daß die Familien auf den Salzburger Erbhöfen in eindrucksvoller Weise die Herausforderungen der jeweiligen Zeit angenommen und auf die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen richtig reagiert haben. Er sei daher überzeugt, daß auch die jetzige Phase der Umstellung auf völlig neue Gegebenheiten zu bewältigen sei. Der Landesrat betonte, daß es im Welthandelsgefüge für die Landwirtschaft keine uneingeschränkten Liberalisierungsschritte mehr geben dürfe. Nur dann sei es möglich, wieder einen größeren Teil des landwirtschaftlichen Einkommens unmittelbar aus der Erzeugung von Nahrungsmitteln erwirtschaften zu können.
Die neuen Salzburger Erbhöfe
Familie Johann Flatscher, Wimmergut, Unken-Gföll (seit 1400 im Familienbesitz); Familie Heinrich und Rosa Scheul, Bergergut, Unken-Reith (seit 1596); Familie Alois Stahl, Mörtlgut, Unken-Niederland (seit 1606); Familie Martin Hinterseer, Bauereggergut, Unken-Gföll (seit 1611); Familie Martin Baumgartner, Mairgut, Unken-Gföll (seit 1631); Familie Getraud Faistauer, Fritzgut, Unken (seit 1645); Familie Walter und Katharina Haider, Perchtgut, Unken (seit 1650); Familie Eduard Wimmer, Pichlergut, Unken-Reith (seit 1651); Familie Johann und Monika Lohfeyer, Vorderhamerl- oder Schneidergut, Unken-Gföll (seit 1677); Familie Manfred Vitzthum, Herbstgut, Unken-Gföll (seit 1678); Familie Leopold Schmuck, Geistlergut, Unken-Gföll (seit 1692); Familie Sebastian Wimmer, Eggergut, Unken-Niederland (seit 1731); Familie Romana Lidicky, Köstlergut, Unken-Niederland (seit 1739); Familie Korbinian und Maria Auer, Schwaigergut, Unken-Niederland (seit 1744); Familie Johann und Gerlinde Willberger, Ennsmanngut, Unken-Niederland (seit 1749); Familie Franz Kolb, Walchergut, Unken-Reith (seit 1757); Familie Georg und Marianne Rieder, Wiesergut, Unken-Reith (seit 1765); Familie Albert Hinterseer, Falterergut, Unken (seit 1775) und Familie Sebastian Hohenwarter, Haitzmanngut, Unkenberg (seit 1783). B211-11B