Landesauszeichnungen für Verdienste um die Volkskultur

Schausberger verlieh elf Silberne Verdienstzeichen, fünf neue Kapellmeister, 34 Jungmusikerleistungsabzeichen
Salzburger Landeskorrespondenz, 11. November 1997
Medium: Landeskorrespondenz

LK Mit Silbernen Verdienstzeichen des Landes zeichnete Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger gestern Montag, 10. November, abend, in der Salzburger Residenz elf Salzburger aus, die sich große Verdienste um die Salzburger Volkskultur und Heimatpflege erworben haben. Es sind dies Hans Berner (Thalgau), Johann Ebner (Bad Dürrnberg), Max Faistauer (St. Martin bei Lofer), Dipl.-Ing. Günther Heim (Bruck an der Glocknerstraße), Wolfgang Holleis (St. Johann im Pongau), Alois Maier (Mauterndorf), Josef Neureiter (Adnet), Hermann Radauer (Faistenau), Georg Schiefer (Annaberg), Ing. Josef Wimmer (Salzburg) und Josef Zuleger (Salzburg).

Anschließend überreichte der Landeshauptmann fünf neuen Kapellmeistern, die nach einem sechssemestrigen Kurs die Prüfung für Blasorchesterleitung erfolgreich bestanden haben, ihre Kapellmeisterbriefe. Die neuen Kapellmeister sind Christian Aichriedler (Trachtenmusikkapelle Bergheim), Robert Eder (Trachtenmusikkapelle Nußdorf), Robert Eppenschwandtner (Trachtenmusikkapelle Neumarkt), Harald Frauenlob (Trachtenmusikkapelle Seekirchen) und Werner Lukanz (Trachtenmusikkapelle Mattsee).

Schließlich erhielten auch noch folgende 34 junge Musikantinnen und Musikanten, die am Wertungsspiel des Salzburger Blasmusikverbandes teilgenommen und dieses mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden haben, Jungmusikerleistungsabzeichen in Gold: Marion Bredler (Trachtenmusikkapelle Wagrain), Gerhard Ebner (TMK Faistenau), Horst Egger (Werksmusikkapelle Lend), Martin Fabian (TMK Werfen), Alexander Friedl (TMK Hof), Hannes Gappmaier (Bauernmusikkapelle St. Johann), Stefan Geier (TMK Siezenheim), Matthias Gfrerer (TMK Grödig), Maria Giglmaier (Eisenbahnermusikverein Salzburg), Hannes Götzinger (TMK Wals), Gerhard Gschwandtl (TMK Großarl), Hans-Peter Haas (TMK Grödig), Jürgen Haider (TMK Unken), Karin Hochradl (TMK St. Georgen), Reinhard Höll (TMK Fuschl), Harald Hörtlackner (TMK Großgmain), Johann Koch (TMK Wals), Ernst Leitner (Strochnermusikkapelle Dorfgastein), Joachim Maier (Ortsmusikkapelle Strobl), Alexandra Pagitsch (Bürgermusikkapelle Tamsweg), Ulrike Pilotto (TMK Goldegg), Engelbert Pölzleitner (TMK Annaberg), Stefan Ramsauer (Bürgermusikkapelle Saalfelden), Reinhard Scheibner (Stadtkapelle Radstadt), Elisabeth Sendlhofer (TMK Bad Hofgastein), Adelheid Spitzauer (TMK Lamprechtshausen), Johannes Steindl (TMK Elsbethen), Birgit Vorreiter (TMK Niedernsill), Maria Wallmann (TMK Vigaun), Hannelore Weiss (Steinhauermusikkapelle Adnet), Anton Westenthaler (Bundesbahnmusikkapelle Bischofshofen), Anton Wieser (Bürgermusikkapelle Saalfelden), Gerhard Wohlschlager (TMK Bergheim) sowie Johann Zauner (TMK Nußdorf).

Jahrzehntelang in der Heimatpflege tätig

Die elf mit dem Silbernen Verdienstzeichen des Landes ausgezeichneten Funktionäre sind großteils bereits jahrzehntelang in der Heimatpflege tätig: Hans Berner ist seit dem Jahr 1947 Mitglied des Heimatvereines D'Wartenfelser Thalgau sowie der Historischen Bindertanzgruppe Salzburg, deren Obmann er seit 1982 ist. Seit dem Jahr 1958 ist er Mitglied und seit 1968 Chorvorstand des Salzburger Volksliedchores. Hans Berner ist zudem seit 1985 Leiter des Thalgauer Bildungswerkes, Gründungskustos des Kultur- und Museumsvereines Hundsmarktmühle Thalgau und war 1991 Initiator und Gründer des Glöcklerlaufes in Thalgau. Darüber hinaus ist er seit 1995 Obmann des Gauverbandes der Flachgauer Heimatvereinigungen und Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Salzburger Heimatvereinigungen.

Johann Ebner ist seit mehr als 20 Jahren Kapellmeister der Bergknappenkapelle Dürrnberg und war von 1988 bis 1995 Bezirkskapellmeister des Bezirksverbandes der Tennengauer Musikkapellen. Seit dem Jahre 1993 ist Johann Ebner Landeskapellmeister des Salzburger Blasmusikverbandes, hat dabei viel zur Arbeitsverbesserung der Kapellmeister beigetragen und sich besonders auch der Jugendausbildung angenommen.

Hauptschuldirektor in Ruhe Max Faistauer ist Dialektautor, seit 22 Jahren Leiter des Bildungswerkes in Lofer und seit 1975 Gründer und Chorleiter der Singgemeinschaft Lofer. Im Jahre 1972 war er zudem Mitbegründer des Arbeitskreises Regionale Sprache und Literatur im Salzburger Bildungswerk, ist dabei seit 1989 Leiter von Seminaren für Mundartautoren und seit dem Jahre 1996 Leiter dieses Arbeitskreises im Salzburger Bildungswerk.

Dipl.-Ing. Günther Heim ist Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule Bruck an der Glocknerstraße. Besondere Verdienste hat sich der ehemalige aktive Ranggler auch seit dem Jahre 1978 als Obmann des Salzburger Rangglerverbandes erworben. Er ist stets bemüht, solche Vereinsgründungen zu fördern, Statuten zu verbessern und nimmt sich sehr der Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten und der sportlichen Leistungen an. Seit dem Jahre 1979 ist Dipl.-Ing. Heim auch Obmann und Trainer der Sektion Ranggeln der Sportunion Bruck. Besonderen Wert legt er dabei auch auf eine volkskulturelle Umrahmung dieser Sportveranstaltungen.

Wolfgang Holleis war 20 Jahre hindurch Mitglied der Historischen Bauernschützen St. Johann und gründete 1973 den Peitschenverein St. Johann im Pongau, um den schönen Pongauer Festbrauch des Herreitens mit dem festlichen Schnalzen hoch zu Roß zu pflegen. Bis 1993 war er auch deren Obmann und ist seitdem Ehrenobmann des Vereines. Darüber hinaus hat er im Jahre 1975 die St. Johanner Goalschnalzer gegründet. Unter seinem Einsatz wurde 1980 das erste Pongauer- und Pinzgauer Rupertischnalzen durchgeführt. Auch wurde unter seiner Obmannschaft das alte Heizhaus der Spitalswäscherei in ein Vereinslokal für den Peitschenverein umgebaut.

Alois Maier ist Volksschuldirektor in Mauterndorf und hat sich durch seine beispielhafte Volksliedpflege, die Gestaltung vieler Heimatabende und die Durchführung besonderer alter Lungauer Volksbräuche große Verdienste erworben. Seit dem Jahre 1978 ist er Chorleiter des Männergesangsvereines und seit 1979 auch des Kirchenchores Mauterndorf. Mit diesen Chören hat Volksschuldirektor Maier wesentlich zur Gestaltung des kulturellen Lebens in Mauterndorf sowie der musikalischen Umrahmung vieler Festlichkeiten im Lungau beigetragen.

Oberschulrat Josef Neureiter ist pensionierter Volksschuldirektor und seit 20 Jahren Gründer und Kustos des Heimatmuseums Mesnerhäusl in Vigaun. Darüber hinaus war er Gründer des Jungschützenvereines und Mitbegründer des Schuhplattlervereines D'Schmittenstoana in Vigaun. Seit mehr als 20 Jahren ist Oberschulrat Neureiter auch Vigauner Bildungswerkleiter, Verfasser von vier Wanderführern und hat zwei historische Lehrpfade angelegt. Große Verdienste hat er sich durch seine Beschreibung aller Kirchen des Tennengaues erworben.

Hermann Radauer ist 1968 dem Heimatverein Alte Linde in Faistenau als Vorplattler beigetreten und war von 1978 bis 1994 Obmann dieses Heimatvereines mit 186 Mitgliedern. Er ist auch Leiter des Drei-Königs-Reitens und seit dem Jahre 1977 Darsteller des volkstümlichen Jedermann in Faistenau. Dank seiner Initiativen wird in der Gemeinde ein jährlicher Herbsttanz gestaltet und wurden viele Volkstanzkurse für Heimatvereine und der Volkshochschule durchgeführt. Seit dem Jahre 1995 ist Hermann Radauer auch Obmann-Stellvertreter der Flachgauer Heimatvereine.

Georg Schiefer war Gemeindesekretär und Standesbeamter der Gemeinde Annaberg-Lungötz. Von 1957 bis 1967 war er auch Schriftführer des Fremdenverkehrsvereines, über drei Jahrzehnte hindurch Jagdleiter der Gemeindejagd und von 1952 bis 1994 Leiter des Heilig-Dreikönig-Reitens. Zudem ist er Gründungsmitglied und Ausschußmitglied des Schiclubs Annaberg und seit mehr als 25 Jahren aktives Mitglied bzw. fünf Jahre hindurch Obmann des örtlichen Bergrettungsdienstes. Darüber hinaus hat Georg Schiefer im Jahre 1965 die Reiter-Schnalzergruppe Annaberg Lungötz gegründet und ist seit dem Jahre 1990 auch deren Obmann.

Ing. Josef Wimmer hat als unentbehrlicher Mitarbeiter des Referates Salzburger Volkskultur ganz entscheidend am Auf- und Ausbau dieser Landeseinrichtung mitgewirkt. Auch mit den Volksmusikwochen des Referates Salzburger Volkskultur hat er eine österreichweit beispielgebende Form der volksmusikalischen Jugendförderung geschaffen. Seit dem Jahre 1973 ist er zudem Mitglied des Tobi-Reiser-Ensembles sowie Sprecher vieler ORF-Heimatfunksendungen und hat maßgebliches zur Entfaltung der Salzburger Volksmusik beigetragen. Darüber hinaus ist Ing. Wimmer Geschäftsführer der volkskulturellen Landesverbände und trägt durch sein hervorragendes Fachwissen und sein großes Organisationstalent ganz entscheidend zur Förderung der Salzburger Volkskultur und Heimatpflege bei.

Josef Zuleger ist seit dem Jahre 1980 Landesvorsteher und seit 1981 auch Bundesvorsteher der Egerländer in Österreich. Mit dem Verein der Egerländer in Salzburg hat er in beispielgebender Weise und bester Zusammenarbeit mit den Heimatvereinen an der Gestaltung des vereinskulturellen Lebens in Salzburg beigetragen. Josef Zuleger ist auch Vorstandsmitglied des Gauverbandes der Heimatvereinigungen der Stadt Salzburg. B222-11A