Waltraud Langer Marcic-Preisträgerin 1998

Dr.Ursula Stenzel Laudatorin Preisübergabe am 13. März
Salzburger Landeskorrespondenz, 14. Jänner 1998
Medium: Landeskorrespondenz

LK Die ORF-Journalistin Mag. Waltraud Langer ist die René-Marcic-Preisträgerin des Jahres 1998. Dies teilte heute, Mittwoch, 14. Jänner, Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger mit. Die Überreichung des Preises wird am Freitag, 13. März, in der Salzburger Residenz stattfinden. Laudatorin wird die langjährige ORF-Journalistin Dr. Ursula Stenzel sein. Die Salzburger Landesregierung hat sich mit der Bestellung Langers einem Vorschlag der Jury unter dem Vorsitz von ORF-Generalintendant a.D. Gerd Bacher angeschlossen. Der Preis, der seit 1979 vergeben wird, ist mit
100.000 Schilling dotiert und wird alljährlich für im Land Salzburg oder von Salzburgerinnen bzw. Salzburgern erbrachte publizistische Leistungen vergeben.

Ihre Entscheidung begründete die Jury so: "Der Preis wird alljährlich für im Land Salzburg oder von Salzburgern erbrachte publizistische Leistungen vergeben. Die publizistische Leistung, die 1998 prämiert werden soll, erscheint der Jury in mehrfacher Hinsicht besonders - im wahrsten Sinne des Wortes - zeitgerecht:

* "Die Preisträgerin Waltraud Langer ist prototypisch für einen jungen, zukunftsorientierten Journalismus. Die vielstrapazierte Formel "Heimat - Region - Europa" wird von der Salzburgerin sowohl im Lebenslauf wie auch im thematischen Schwerpunkt ihrer journalistischen Arbeit verkörpert.

* Die Auszeichnung ihrer seit Jahren auf EU und Euro konzentrierten Arbeit betont das Selbstverständnis Salzburgs als aktiver Mitwirkender des europäischen Einigungsprozesses.

* Die Arbeiten Waltraud Langers, besonders ihr Buch "Vom Schilling zum Euro", sind beispielhafte Information in schicksalhaften Entscheidungen für Österreich.

Waltraud Langer wurde 1961 als sechstes von sieben Kindern einer Mittersiller Bauernfamilie geboren, maturierte in Salzburg und schloß ihre Studien auf der Wiener Uni in Volkswirtschaft, Politologie und Publizistik mit dem Magister ab. In Auslandsaufenthalten machte sie sich in Englisch, Französisch und Spanisch europareif, volontierte bei den Salzburger Nachrichten und bei Profil, absolvierte einen einjährigen Hochschulkurs für Wirtschaftsjournalistik und trat 1988 in die ORF-Information ein. Von 1992 bis 1994, also zur entscheidenden Zeit der österreichischen Beitrittsverhandlungen, machte sie als ORF-Auslandskorrespondentin durch ihre kompetente Berichterstattung aus Brüssel auf sich aufmerksam. Seit ihrer Rückkehr nach Wien ist sie Mitglied der Wirtschaftsredaktion mit Beiträgen für die ZIB und das Wirtschaftsmagazin "Schilling", Schwerpunkt: Europäische Union, Währungsunion.

Eine Reihe einschlägiger Veröffentlichungen krönte Waltraud Langer mit dem schon in zweiter Auflage erschienenen Sachbuch "Vom Schilling zum Euro" Das Buch ist ein kundiger, blendend geschriebener, verständlicher Führer durch die Nebel von Politik, Wirtschaft, Propaganda und Vorurteil. Allein schon die Kapitelüberschriften klingen nach Lebenshilfe und sind es auch: Was der Euro für Österreich bedeutet; Wie Österreich umstellt; Auswirkungen auf Löhne, Preise, Pensionen; Weicher oder harter Euro; Euro und Arbeitsplätze; Spezialteil Banken und Unternehmen; Anlagetips.

Sich beim Euro nicht "auszukennen" und sich auf mangelnde Information auszureden, ist seit der Existenz dieser beispielhaften Arbeit Eigenverschulden."

Der Jury gehören unter dem Vorsitz von ORF-Generalintendant a.D. Gerd Bacher die Universitätsprofessoren Dr. Michael Schmolke (Stellvertreter) und Dr. Heinz Pührer sowie die Chefredakteure Prof. Kurt Wessely und Prof. Eberhard Zwink als Mitglieder und der Leiter des Landespressebüros Dr. Roland Floimair als Geschäftsführer an. Den Beratungen beigezogen war bereits das neubestellte Jurymitglied, ORF-Journalist Siegbert Stronegger, der auf Beschluß der Landesregierung ebenfalls in Nachfolge von Prof. Kurt Wessely der Jury angehören wird. Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger dankte Prof. Kurt Wessely für sein langjähriges ehrenamtliches Wirken als Mitglied der Marcic-Preis-Jury.

Seit 1979 wird der Marcic-Preis vergeben

Der vom Land Salzburg gestiftete René-Marcic-Preis für publizistische Leistungen wird seit dem Jahr 1979 vergeben. Die bisherigen Preisträger lauteten: Dr. Oskar Schatz, ehemaliger Leiter der Abteilung Kultur und Wissenschaft des ORF-Landesstudios Salzburg (1979); Prof. Gerhard Neureiter, Chefredakteur-Stellvertreter der Salzburger Nachrichten (1980); Dr. Clemens M. Hutter, Leiter des Ressorts Außenpolitik der Salzburger Nachrichten (1982); Prof. Max Kaindl-Hönig, ehemaliger Leiter des Ressorts Kultur der Salzburger Nachrichten (1983); Prof. Dr. Karl Heinz Ritschel, Chefredakteur der Salzburger Nachrichten (1985); Chefredakteur Kurt Wessely, von 1969 bis 1976 Chefredakteur der Salzburger Tagblattes (früher Demokratisches Volksblatt) und Leiter der Abteilung Bildung und Medien der Arbeiterkammer Salzburg bis 1986 (1986); Dr. Heide Gottas, Wissenschaftsjournalistin (1987); die Journalisten Alfons Dalma, Ilse Leitenberger und Viktor Reimann (1988/89); Chefredakteur i.R. Prof. Eberhard Zwink, langjähriger Leiter des Landespressebüros (1990); Chefredakteur-Stellvertreter Prof. Kurt Vorhofer, Kleine Zeitung, Wiener Redaktion (1991); ORF-Intendant Ing. Friedrich Urban (1992); 1993 ausgesetzt; Dr. Franz Mayerhofer, Ressortleiter für Wissenschaft und Forschung der Salzburger Nachrichten (1994); Gerd Bacher, ORF-Generalintendant a.D. (1995). c9-50