Von der Frühförderung bis zur Lehrlingsausbildung

Das Landesinstitut für Hörbehinderte feiert das 100-Jahre-Jubiläum Festschrift, Folder und Tag der offenen Tür am Freitag, 26. Juni
Salzburger Landeskorrespondenz, 23. Juni 1998
Medium: Landeskorrespondenz

LK Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür feiert das Landesinstitut für Hörbehinderte am Freitag, 26. Juni, sein 100-Jahre-Jubiläum. Am 16. September 1898 wurde die damalige
Landestaubstummenanstalt im O'Donellhof in Lehen eingeweiht, heute bietet das Landesinstitut für Hörbehinderte, kurz LIH, gehörlosen und schwerhörigen Kindern umfassende Förderung im Frühförderzentrum, im Heilpädagogischen Kindergarten, in der Volks- und Hauptschule für gehörlose und schwerhörige Kinder, in allgemeinen Volks- und Hauptschulen, in Lehre und Berufsschule sowie im Tagesheim und Internat. Anläßlich des runden LIH-Jubiläums sind in der Schriftenreihe des Landespressebüros ein Folder, der über die einzelnen Einrichtungen des Landesinstituts für Hörbehinderte informiert, und die Festschrift "Landesinstitut für Hörbehinderte. 100 Jahre Gehörlosen- und Schwerhörigenbildung" erschienen.

Das LIH ist eine Einrichtung, das von der Frühförderung bis hin zur Berufsausbildung versucht, hörgeschädigte Menschen bestmöglich auf eine eigenständige Zukunft vorzubereiten. Die Frühförderung wird für Familien, deren Säuglinge oder Kleinkinder eine Hörschädigung aufweisen, angeboten und findet im Institut oder zu Hause statt. Im heilpädagogischen Kindergarten werden hörbehinderte und hörende Kinder gemeinsam betreut. Ebenfalls zum LIH gehören eine Volksschule, eine Hauptschule, ein Polytechnischer Lehrgang für gehörlose und schwerhörige Kinder sowie eine Sonderklasse für mehrfachbehinderte hörgeschädigte Kinder. Hörbehinderte Kinder, die die Schule ihres Wohnortes besuchen wollen, können von den mobilen Betreuerinnen und Betreuern des LIH betreut werden. Diese Betreuung kann von der Volksschule bei zur Matura in Anspruch genommen werden.

Auch um die Berufsausbildung hörbehinderter Jugendlicher kümmert sich das LIH Salzburg. Lehrlinge aus ganz Österreich können an der Ausbildung teilnehmen. Sie werden am LIH in modern ausgestatteten Lehrwerkstätten in den Berufen Tischler/in, Damenkleidermacher/in, Gärtner/in und Köchin bzw. Koch ausgebildet. Durch die Begleitung einer Dolmetscherin bzw. eines Dolmetschers ist es den Lehrlingen am LIH möglich, eine reguläre Berufsschule zu besuchen.

Der Festakt zum 100-Jahre-Jubiläum am 26. Juni beginnt um 10.00 Uhr im Festzelt auf dem Gelände des LIH (Lehener Straße 1a, 5020 Salzburg). Festreden, Vorführungen der Kindergartenkinder, eine Theateraufführung und Pantomime stehen auf dem Vormittagsprogramm. Von 12.00 bis 17.00 Uhr haben Interessierte dann die Möglichkeit, sich beim Tag der offenen Tür über alle Einrichtungen des Instituts zu informieren. Darüber hinaus gibt es ein großes Spielefest, einen Sinnesparcours, Schülerarbeiten werden präsentiert und vieles andere mehr. Den Abschluß der Festveranstaltung bilden eine Vernissage (19.30 Uhr) und ab 20.00 Uhr eine buntes Abendprogramm mit Musik und Unterhaltung. Bei der Vernissage werden Photoarbeiten von Claudia Göpperl sowie Bilder und Skulpturen von Künstlern, die die Forderung nach Anerkennung der Gebärdensprache unterstützen, vorgestellt. Unter den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern sind international anerkannte wie beispielsweise Arik Brauer. Einige der Kunstschaffenden werden auch bei der Vernissage anwesend sein. c125-40

Für die Redaktionen liegen der heutigen Landeskorrespondenz der Folder und die Festschrift zum 100-Jahre-Jubiläum des LIH bei.