LK Auf den Tag genau vor 20 Jahren hat der damalige Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer das "Komitee für Salzburger Kulturschätze" gegründet. Aus diesem Anlaß ist als 17. Ergänzungsband der Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde eine Dokumentation von Mag. Peter Husty über die Tätigkeit und Erfolge dieser Einrichtung erschienen, die heute, Montag, 29. Juni, der Vorsitzende des Komitees, Prof. Dr. Karl Heinz Ritschel, an Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger überreichte. Dr. Ritschel bezeichnete die Dokumentation als "Blick auf die Salzburger Kulturgeschichte", da die in Wort und Bild vorgestellten Kulturgüter nicht nur die hohe Kunst betreffen, sondern auch die Volkskultur und bäuerliche Kunst, womit alle Sparten der Salzburger Kultur- und Kunstgeschichte abgedeckt würden.
Weiters teilte Dr. Ritschel mit, daß in den vergangenen Jahren um 42 Millionen Schilling Salzburger Kunstschätze angekauft bzw. zurückgekauft wurden, wobei das Geld nicht nur von der öffentlichen Hand, sondern auch von privaten Sponsoren stamme. Das derzeitige Problem des Komitees bestehe darin, daß einerseits die Preise für Kunstgegenstände immer höher würden und andererseits die Spielräume in den öffentlichen Budgets für kulturelle Zwecke aufgrund der allgemeinen Geldknappheit immer enger würden. Dr. Ritschel ersuchte aus diesem Grund den Landeshauptmann dafür Sorge zu tragen, daß sich in den kommenden Jahren diese Schere nicht noch weiter öffne.
Landeshauptmann Schausberger sagte dem Vorsitzenden des Komitees für Salzburger Kunstschätze zu, sich dafür einzusetzen, daß der Budgetansatz für die Rückkäufe von Salzburger Kunstwerken in den kommenden Jahren zumindest leicht erhöht werde. Er dankte allen Mitgliedern des Komitees für deren ehrenamtliche Arbeit, ohne die viele Kunstwerke für Salzburg für immer verloren gewesen wären. Diese Tätigkeit erfordere viel Geduld, denn, wie er aus eigener Erfahrung beim Versuch der Wiederbeschaffung von Salzburger Urkunden aus Bayern wisse, seien die derzeitigen Besitzer von Kunstwerken nur schwer dazu zu bewegen, diese an die ursprünglichen Besitzer zu erschwinglichen Bedingungen zurückzugeben.
Da der Rückkauf von Kunstwerken nur in wenigen Fällen möglich ist, zählt es auch zu den Aufgaben des Komitees, eine Dokumentation über Kunstschätze, die sich einst in Salzburg befanden oder aus Salzburg stammen, zu erstellen. Damit können die Objekte zumindest als Leihstücke in Ausstellungen gezeigt werden. So konnte beispielsweise der Gold- und Silberschatz Wolf Dietrichs, der sich heute in Florenz befindet, bei der Salzburger Landesausstellung 1987 über Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau als Leihgabe präsentiert werden. c129-30