LK Schon im Jahr 1670 sorgte der erste "Feuerwehrmann" für die Branderkennung in der Pinzgauer Gemeinde Rauris. Nach dem Brand des Arztstadels wurde ein Nachtwächter eingestellt, den man pro Jahr mit 24 Gulden entlohnte. 1878 kam es zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr, die nun 120 Jahre später eine neue Zeugstätte erhält. Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Buchleitner nahm die offizielle Eröffnung am Samstag, 15. August, vor. Mit einem Kostenaufwand von 19 Millionen Schilling wurde ein moderner und funktioneller Bau errichtet, der sechs Stellplätze und einen Schulungsraum beherbergt.
Buchleitner konnte bereits vor zwei Jahren bei einem Besuch in Rauris eine Förderung aus dem Gemeindeausgleichsfonds in der Höhe von 1,7 Millionen Schilling in Aussicht stellen. "In der Zwischenzeit wurden auf meine Initiative die GAF-Richtlinien geändert. Da das Feuerwehrwesen im Bundesland Salzburg in den vergangenen beiden Jahrzehnten einen hohen Ausstattungsstandard erreicht hat, war es zweckmäßig, die Förderungen für die verbliebenen Ansuchen zu erhöhen. Rauris erhält daher noch einmal 100.000 Schilling zusätzlich für sein neues Feuerwehrhaus", betont der Gemeindereferent.
Gerade die Feuerwehr in Rauris verdiene die besondere Unterstützung des Landes, so der Landeshauptmann-Stellvertreter. Aufgrund ihrer schwierigen geographischen Lage hat die Gemeinde ein besonders großes Gebiet zu betreuen. Brandeinsätze auf den mehr als 30 Kilometer langen Gemeindestraßen erfordern eine besonders rasche Reaktion. Aber auch von schweren Hochwassern wurde Rauris in der Vergangenheit mehrmals heimgesucht und konnte sich dabei immer auf eine verläßliche und tatkräftige Feuerwehr verlassen.
"In den Freiwilligen Feuerwehren wird aber auch die Verantwortung der Menschen füreinander sichtbar", betont Buchleitner. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Bürger/innen wichtige Gemeinschaftsaufgaben an den Staat delegieren und selbst nicht mehr bereit sind, sich für die Gemeinschaft einzusetzen, sei es besonders zu schätzen, daß die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren ihren Einsatz für das Leben und Eigentum anderer Menschen leisten. Dafür sei den Feuerwehren zu danken. Auch wenn sich die ehrenamtliche Tätigkeit niemals in Geld aufwiegen lasse, verdienen die Feuerwehren die volle Unterstützung der öffentlichen Hand, wenn es um eine moderne bauliche und technische Ausstattung oder um ständig notwendige Weiterbildungsmaßnahmen gehe, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Gerhard Buchleitner.
Der Festakt begann um 10.00 Uhr am Marktplatz und wurde begleitet von Abordnungen der Feuerwehren aus den angrenzenden Gemeinden. C164-504